Unbekanntes Thailand Teil 6
Samstag 24. Januar 2015
Unbekanntes Thailand – Test-Tour Tag 3 und 4
Fortsetzung von Unbekanntes Thailand Teil 5
Früchte-Markt
Am nächsten Morgen ging es für uns frühmorgens um 6 Uhr los. Eigentlich wäre dieser Programm-Punkt optional, doch für uns war er natürlich verpflichtend, um das Programm auszutesten. Vor allem aber auch ist für mich persönlich der Besuch des Marktes in Nakhon Si Thammarat ein High-Light, denn so viele lachende Gesichter wie dort trifft man nur an wenigen Orten.
Als erstes gingen wir zum Früchte-Markt, dem grössten hier in Südthailand. Verglichen mit den letzten beiden Besuchen (siehe 33. Woche und 97. Woche) war die Auswahl der verschiedenen Früchte eher bescheiden. Doch wenn man noch nie an diesem Markt war, dann ist die Auswahl immer noch überwältigend. Wie schon die vorhergehenden Mal wurden wir auf dem Markt mit einer grossen Freude seitens der Markthändler und –händlerinnen empfangen, denn Ausländer sind hier nach wie vor eine grosse Ausnahme und bereichern etwas das wohl auf Dauer eintönige Marktleben. Die Freude hier über unsere Gruppe ist gut auf den Bildern unten erkennbar, einige davon hat Simon Boyle, gemacht, einen herzlichen Dank an ihn!
Morning Market
Auch im danach folgenden Morning Market, ebenfalls der grösste seiner Art in Südthailand, waren wir Aufmerksamkeits-Magnet Nummer 1 und einige wollten sogar ein Foto mit uns schiessen. Die vielen lachenden Gesichter an diesem Morgen werden wir wohl nicht so schnell vergessen, denn Bob und Simon stellten sich als richtige Komiker heraus, die es verstanden mit allen Leuten etwas Spass zu machen. So schoss Simon auch hier wundervolle Fotos mit den Leuten in den Märkten, die ihr zum Teil unten seht.
Der Tempel in Nakhon Si Thammarat
Nach dem Morgenessen am Markt holten wir die zwei im Hotel ab, die ausgeschlafen hatten und gingen weiter zum National Museum, einem von einigen empfohlenen Museum. Dieses hatte aber leider Montag und Dienstag geschlossen, so dass wir umgehend zum Tempel Wat Phra Mahathat weiterfuhren. Der Tempel ist der älteste Tempel von Südthailand und hat eine riesige Chedi, eine Art religiöser Turm, indem Relikte von Buddha aufbewahrt werden. Obwohl wir auch da schon zwei Mal waren (siehe 33. Woche und 97. Woche) entdeckten wir wiederum etwas Neues da, denn gleich nebenan gibt es ein wunderschönes Museum mit Alltagsgegenständen aus früherer Zeit insbesondere viele Keramik-Gegenstände. Leider durfte da nicht fotografiert werden.
Eher selten: Ein schwarzer Buddha
Eine Spende bitte
Posieren für’s Album
Das Dach eines Seitengebäudes
Buddhas wohin das Auge schaut
Vor dem Eingang zum Chedi
Die Treppe zum Chedi
Der Chedi mit den Relikten von Buddha
Der „klassische“ Buddha
Das Schattenpuppen-Museum
Nächste Station war das Schattenpuppen-Museum, das wir auch schon in der 33. Woche beschrieben hatten. Im Unterschied zum letzten Mal kamen wir dieses Mal auch in den Genuss einer Vorstellung, die sich aus einem erst traditionellen Teil und dann einem modernen Teil in Englisch zusammensetzte. Der englische Teil war so lustig, dass wir alle noch Tage danach Witze machten über den Inhalt. Die Besichtigung des Museums und der Produktionswerkstatt begeisterte alle und machte diesen Programmpunkt zu einem weiteren Highlight unserer Reise.
Eine klassische Szene aus einem Schattenpuppentheater
Eine moderne Szene
Hinter dem Vorhang
Bei der Produktion 1
Bei der Produktion 2
Bei der Produktion 3
Nicht alles scheint wirklich kindertauglich
Wunderschöne Dekoration
Im Museum
Kiri Wong
Danach ging es weiter nach Kiri Wong. Im Unterschied zu den letzten beiden Besuchen (ebenfalls in der 33. Woche und 97. Woche) regnete es diesmal leider heftig. Doch trotzdem war unsere Gruppe begeistert von dem schönen Tal und speziell vom Mittagessens-Platz, der hoch über dem Bach thronte, der aufgrund des Regens reissend war. Lek, den wir ja in der ersten Reise kennen und schätzen gelernt hatten, gesellte sich zu uns.
Kurzer Eindruck des starken Regens
Nach dem Regen der wunderschöne Blick aus dem Restaurant
Ein Teil unserer Gruppe
Mit ihm gingen wir dann auch die Seifen-Produktion anschauen, die an ein neues Ort verlegt wurde. Schritt für Schritt erfuhren wir, wie die Bio-Seifen in Kiri Wong hergestellt werden und durften erfahren, dass sie mittlerweilen bis nach Russland, China und Australien exportieren können und Aufträge von 5-Sternhotels in Phuket erhalten.
Beim Einkauf im Produktions-Laden danach deckten wir uns wieder mit allerlei Produkten ein und nahmen erfreut zur Kenntnis, dass das Angebot erweitert worden ist. Verschiedene Produkte aus Kiri Wong haben wir schon vorher Freunden empfohlen, die ein begeistertes Feedback gaben, ob es sich nun um Seifen, Shampoo, Insektenschutz-Mittel, Insektenstich-Behandlungscreme oder Kerzen handelt.
Weiter ging es zum Kleiderladen, bei dem wir theoretisch das biologische Färben von Kleidern gesehen hätten, doch war an diesem Nachmittag leider keine der Färberinnen da. Ähnlich erging es uns beim Besuch des Fischponds, bei dem wir aufgrund des Wetters einen anderen Platz wählten. Leider waren da im Vergleich zum anderen Ort nur wenige Fische zu sehen.
Der Sud von biologischen Mangosteen, eine zähflüssige Masse, wird mit einer Flüssigkeit aus Kokosnuss-Öl und weiteren Zutaten vermischt, der dann nach mehreren Vermischungsdurchgängen zur Verfeinerung den Grundstoff der Seife bildet
Danach geht es in die Pressmaschine, aus der dann die Seifenstücke abgeschnitten werden
Dann folgt das Stanzen, hier die Stanze für kleine Seifen
Das Resultat nach dem Stanzen
Einer der Farbtöpfe zum Färben von Kleidern
Trotz des Wetters waren alle begeistert von Kiri Wong und für Bob, Joann und Janet war es der letzte Höhepunkt der Reise, denn sie traten die Heimreise nach SiBoya an. Der Rest, eine insgesamt 7-köpfige Truppe setze die Reise fort und ging zurück ins gleiche Hotel in Nakhon Si Thammarat.
Das Abendessen nahmen wir in einem der im Moment angesagtesten Restaurants von Nakhon Si Thammarat ein. Das erste Mal hörten wir hier in Thailand Pink Floyd und Rolling Stones an einem Platz, an dem eigentlich nur Thais verkehren. Gleichzeitig hörten wir aber auch einige bekannte gute Thai-Rockbands, die A und Hat in ihrer Jugend hörten und die wir bis jetzt noch nicht kannten.
Die königliche Weberei
Am nächsten Morgen genossen wir das Frühstück in einem Kaffee, das wir in unserer ersten Reise ebenfalls kennen gelernt hatten und fuhren danach los in eine Seiden-Weberei etwa eine Stunde südlich von Nakhon Si Thammarat. Diese Weberei wurde von der Königin höchstpersönlich gegründet, da es sich da um eine schwierige Region handelt. Oft ist die Gegend überschwemmt und daher Landwirtschaft nicht so ertragreich und die Häuser müssen gar auf Stelzen gebaut werden.
Beim Kaffee am nächsten Morgen
Idyllisches Bild am Wegesrande
Doch der Schein trügt, denn hier gibt es oft Überschwemmungen
So sind die Häuser auch darauf vorbereitet
Auf dem Weg
In diesem Umfeld schafft die Fabrik viele dringend benötigte Arbeitsplätze. Wir erwarteten eigentlich eine Weberei, wie wir sie auch schon aus Chaia (siehe 97. Woche) kannten, doch wurden wir hier überrascht, denn die Fabrik webt mit Goldfäden versetzte Seiden-Stoffe für das Königshaus. An einem Webstuhl arbeiteten gleich 5 Frauen, um das komplexe Muster zu ermöglichen und um ja keinen Fehler mit dem wertvollen Material entstehen zu lassen. Gleich 3 Monate wird an einem Stück von ca. 1 Meter auf 3 Meter gewoben.
Das obligate Bild der Königin beim Eingang eines königlichen Projektes
Konzentriert bei der Arbeit
Wunderschöne Seidenstoffe…
…mit schönen Mustern
Blick zur oberen Seite eines Webstuhls
Die Frauen arbeiten nicht den ganzen Tag an dem hochwertigen Stoff sondern sind eine Zeit auch selbstständig am Baumwoll-Stoffe weben. Diese verkaufen Sie selber und bekommen von der Fabrik dazu einfach den Webstuhl zur Verfügung gestellt. Andere (vor allem die älteren Frauen) wiederum nutzen die Zeit für das Flechten von Körben, Taschen, Matten, Hüten und Schuhen aus einem Material das gleich hinter der Fabrik wächst und dort gefärbt und flach gewalzt wird. Der dazugehörige Fabrik-Laden war eine Fundgrube wunderschöner Artikel, die unglaublich günstig waren.
Die Baumwoll-Webstühle
Bei der Arbeit am Baumwoll-Webstuhl 1
Bei der Arbeit am Baumwoll-Webstuhl 2
In der Flechterei 1
In der Flechterei 2
Eine der Nähmaschinen
Eines der Produkte
Auch für die Kinder ist gesorgt
Die Frauen sind am Webstuhl und die Männer hüten die Kinder
Treffen mit dem Dschungelstamm
Für alle war dies klar ein weiteres Highlight der Reise. Zufrieden setzten wir die Reise fort in die Provinz Patthalung nach Tamot, wo wir eigentlich nach einer Bootsfahrt zwei oder drei Mitglieder eines Dschungel-Stammes treffen sollten. Diese wurden in der Zwischenzeit von den Leuten aus dem Dorf an ihrem neuen Ort gefunden, was ja der Grund für die Verlängerung der Reise war.
Am See angekommen wurde uns dann aber beschieden, dass die Leute gar nicht am See sondern im Dorf sind, wo wir anschliessend hinfuhren. Wie wir dann feststellen mussten, waren da auch nicht nur die zwei oder drei Stammesmitglieder sondern gleich der ganze Stamm mit rund 25 Personen inklusive Frauen und Kinder. Irgendwie wurde da etwas falsch verstanden, oder die Dorfbewohner waren der Ansicht, dass sie dadurch mehr verdienen konnten.
Denn ehrlich gesagt sahen die Leute nicht glücklich aus, uns wurde der Eindruck erweckt dass diese nicht ganz freiwillig hier waren und wohl Konsequenzen angedroht erhielten, wären sie nicht gekommen (wie beispielsweise der Stopp des Handels mit Reis). Auch störte uns der laufende Fernseher im Haus, indem wir den Stamm antrafen und deren westliche Bekleidung, in die sie die Thais hineingesteckt hatten, was eigentlich nicht typisch ist.
Die Gruppe In westlichen Kleidern. sichtlich nicht begeistert
Der Stammesführer beim Rauchen von westlichen Zigaretten
Auf Kommando führten sie uns Ihre Jagdtechnik mittels eines kleinen Bambus-Rohres sowie das ultraschnelle Klettern auf eine Betelnuss-Palme vor. Die Art, wie die Thais dabei mit den Leuten umgingen, passte uns gar nicht. Mir kamen dabei die Stämme im Norden Thailands in den Sinn, die schon vor 25 Jahren ähnlich behandelt wurden und auf die die touristische Entwicklung keinen guten Einfluss hatte.
Dafür aber war die Diskussionsrunde nachher spannend, denn wir stellten Fragen, deren Antworten auch die anwesenden Thais überraschten. Und aufgrund der Diskussion stellte Monika die Frage, wie sie den Feuer machen. Dies wurde uns dann prompt vorgeführt und auf einmal strömten alle Thais aus dem Dorf zusammen, denn das hatten die Leute da noch nie gesehen.
Insgesamt hinterliess uns dieser Programmpunkt ein schales Gefühl und es drängte sich auf, daran etwas zu ändern. So wurde dann auch im Nachgang beschlossen, dass wir in Zukunft darauf beharren, dass nur zwei oder drei der jungen Stammes-Angehörigen, die auch schon in der Stadt gelebt haben zu uns stossen und das dieses Treffen auch beim See am Rande des Dschungels stattfindet. Zudem wurde beschlossen, dass im Programm vermerkt wird, dass wir diese nur vielleicht sehen, so in etwa wie man nicht garantieren kann, dass man bestimmte wilde Tiere auf einer Safari sieht.
Beim Feuer machen
Das interessierte auch die Leute vom Dorf
Beim Demonstrieren der Jagdtechnik
Der Köcher für die Pfeile
Der Schuss sitzt
Demonstration der Kletter-Technik
Holzschnitzerei
Zum Abschluss dann besichtigten wir auf halbem Wege heim noch eine Holzschnitzerei, die ein bestimmtes, gemäss A heiliges Holz verarbeitet. Interessant für uns war da aber ein anderes Produkt im Laden – Moskito Coils aus natürlichen Stoffen. Denn bis jetzt haben wir noch nie Moskito Coils ohne Beigabe von x chemischen Stoffen gesehen.
Ein Kunstwerk in der Entstehung
Das Werkzeug dazu
Im Verkaufsladen
Der Dugong, ein hier heimisches Tier, als Glücksbringer
Der Abschluss
So ging danach eine lange erlebnisreiche, eindrucksvolle und wunderschöne Tour zu Ende, die bei allen TeilnehmerInnen auf helle Begeisterung stiess. Mit einem 5 seitigen Evaluationsbogen und einem 90-minütigen Gruppengespräch werteten wir die Reise dann aus. Die Tour wurde von allen mit entweder „Sehr gut“ oder sogar „Exzellent“ bewertet und wird von allen klar weiterempfohlen. Wir erhielten aber in den Details sehr viele wertvolle Rückmeldungen und haben dementsprechend das Reiseprogramm bereits überarbeitet.
Bei der Auswertung am nächsten Tag
Unsere Einkäufe auf dieser Tour. Kostenpunkt nicht mal ganz 5000 Baht (etwa 130 CHF)