Unbekanntes Thailand Teil 5

Sonntag 18. Januar 2015
Unbekanntes Thailand – Test-Tour Tag 1 und 2
Nach 3 Erkundungs-Touren starteten wir am letzten Sonntag nun endlich zur ersten Tour mit einer Gruppe von Gästen aus SiBoya Bungalows. Natürlich war diese als Test-Tour deklariert, denn wir mussten den Zeitplan austesten und teils auch noch etwas flexibel reagieren, wie wir dann feststellen mussten. Dementsprechend haben wir Tour dann auch nicht klassisch angeboten, die Kosten der Tour wurden einfach unter den Teilnehmern geteilt und die Leute waren sich auch von Anfang an bewusst, dass der Zeitplan noch nicht im Detail geprüft ist.
Die Gruppe bestand aus Bob und Joann aus Kanada, Ebba und Christer aus Schweden, Janet aus Amerika, Simon aus Australien, Monika und mir sowie A als Reiseleiter und Hat als Fahrer. Also hatten wir in einem Bus Menschen aus 4 Kontinenten, was natürlich speziell interessant war, da doch teilweise erhebliche Differenzen in der Beurteilung einzelner Reiseziele entstanden.
Monika, Joann und Janet beim Kaffee am zweiten Morgen
Ebba, Christer und Simon und links etwas verdeckt A und Hat am zweiten Tisch
Joann, Bob, Ebba und Christer bei der ersten Reisestation
Was uns zu einem optimalen Test etwas fehlte, waren jüngere TeilnehmerInnen, A war der jüngste und dann folgte schon ich als Jüngster der Ausländer. Doch eine zweite Test-Tour, die dieses Manko etwas ausgleichen kann ist schon in Planung.
Einige der Bilder in diesem Blog stammen auch von Simon Boyle, der uns diese freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat, speziell im Hinblick auf die zukünftige Werbung für die Tour. Vielen herzlichen Dank an ihn. Natürlich gilt für die Bilder das Copyright.
Emerald Pool, Blue Pool und Hot Stream
Erste Station auf der Reise war ein Ort noch ganz in der Nähe von uns, nur rund eine Fahrstunde weg von SiBoya gelegen. Hot Stream ist ein kleiner Bach mit heissem Wasser und ein paar kleine Pools in Badewannen-Grösse, in die man sich setzen kann. Das Wasser entstammt aus vulkanischen Kammern tief unter der Erde und soll gegen eine grössere Anzahl Gebrechen wirken.
Der Eingang zu den heissen Strömen
Eine Gruppe von Thai-Touristinnen
Einer der Pools
Obige Gruppe beim Foto im Pool, thai-like natürlich in allen Kleidern im Wasser
Das heisse Wasser fliesst in den Bach weiter unten
Der etwas kühlere Bach weiter unten
Wir hatten grad noch Glück und gingen als eine riesige Gruppe koreanischer Touristen kam. Denn diese Station und auch die nächste, der Emerald Pool, wo wir die Gruppe auch beim Verlassen wieder antrafen, sind definitiv noch nicht „Unbekanntes Thailand“, wie wir die Tour getauft haben. Doch nach diesen beiden Stationen sahen wir dann gerade noch ein einziges Mal westliche Touristen in den ganzen 4 Tagen, in denen wir unterwegs waren.
Beim Emerald Pool waren vor allem (wie wir auch erwartet haben) viele Thais, da wir am Sonntag gingen und dies ein bekannter Platz für Thai-Touristen ist. Doch das Baden im lupenreinen Quell-Wasser des Pools hat nicht nur den laut lärmenden Thai-Kindern sondern auch uns Spass gemacht.
Kinder beim Emerald Pool
Der Platz für Familien-Ausflüge am Sonntag
Papa, da stimmt irgend etwas nicht…
Jubel, Trubel, Heiterkeit
Anschliessend führte unser Spaziergang weiter durch eine spannende Landschaft zum Blue Pool. Wunderschön mitten im Dschungel gelegen und blau schimmernd hätte dieser eigentlich auch zum Schwimmen gereizt, doch ist dies aufgrund des Treibsandes da verboten. Der Rückweg führte dann entlang eines kleinen Baches, der immer wieder in kleine Weiher mündete. Eine echt wunderschöne Landschaft.
Der „Blue Pool“
Einer der Weiher beim Weg zurück
Cave Temple
Danach ging es dann via einem Mittagsessen-Stopp in einem wirklich guten Fischrestaurant in Trang zum Sumano Cave Temple in den Bergen der Phattalung-Provinz. Diesen hatten wir ja schon im Juni 2012 besucht und im Blog der 35. Woche darüber berichtet. Diesmal führte uns A durch den Tempel, den A war ja selber über ein Jahr ein buddhistischer Mönch und konnte uns so viel erzählen über die einzelnen Räume und deren Verwendung.
Schnappschuss beim Mittagessen
Wunderschöne Felsformationen
Ein Bild an der Höhlenwand
Die Buddhas der verschiedenen Wochentage
Dieser Tempel ist zwar bei den Thais bekannt als Meditationszentrum, aber Touristen verirren sich da nur selten. So waren wir während der ganzen Zeit in all den verschiedenen Höhlen die einzigen Besucher. Der Tempel ist riesig. In einem Youtube-Video sieht man etwas über die eine Hälfte des Tempels, leider in ziemlich schlechter Qualität. Überall finden sich in diesem Teil kleine Durchgänge von Höhle zu Höhle und man könnte sich schon fast verirren. Eine Attraktion waren natürlich auch all die Fledermäuse, die wir da antrafen.
Zwei Fledermäuse am „Abhängen“
Einer der heiligen Altare…
…ein zweiter…
…und ein dritter
Ein Ort zum Meditieren
Der andere Teil des Tempels wird gebildet aus einem rund einen Kilometer langen grossen Höhlensystem entlang eines Baches. Am anderen Ende der Höhle findet sich ein grosser liegender Buddha und über einen etwas abenteuerlichen Weg durch den Dschungel gelangt man wieder zurück zum Ausgangsort.
Beim Eingang des anderen Höhlentraktes
Der liegende Buddha am anderen Ende
Der Ausgang am anderen Ende
Programmänderung
Eigentlich sollte unsere Reise danach nach Tamot führen. Denn da sollten wir Mitglieder eines Stammes treffen, die im Dschungel leben. Am Tag zuvor waren sie noch ganz nahe des Platzes, wo wir sie treffen sollten, doch an diesem Tag haben sie sich einen neuen Platz gesucht und die Thais, mit denen wir in Kontakt waren, haben sie nicht mehr gefunden. Wir haben dann diesen Stamm doch noch besucht, allerdings erst am deswegen zusätzlich angefügten vierten Tag der Reise, von dem wir Euch dann nächste Woche berichten.
Am Abend übernachteten wir dann in Thale Noi in einer Bungalow-Anlage, die aber unsere Anforderungen bei weitem nicht erfüllte und wir deshalb am nächsten Tag noch kurz nach Alternativen Ausschau hielten. Das Abendessen nahmen wir in einem typischen Thai-Ausflugs- und Familienrestaurant ein. Das ganze Restaurant war über einem Teich gebaut, indem sich unzählige Fische tummelten. Doch die grössere Attraktion waren wohl wir als Gruppe, den die Reaktionen der Gäste zeigten, dass wir wohl allenfalls die ersten ausländischen Gäste da waren. Schön war dann auch das Vogelgezwitscher am nächsten Morgen, das ihr im Video hört.
Die Mitte des Restaurants, in dem wir das Nachtessen hatten
Die Fische mochten den übrig gebliebenen Reis
Und die anderen Gäste freuten sich über die Touristen
Thale Noi
Am nächsten Morgen fanden wir dann ganz dem Ort entsprechend erst nach längerer Fahrt einen Ort, wo man Kaffee trinken konnte. Dadurch wurden wir von 4 Cars „überholt“, die thailändische Schüler aus der Nachbar-Provinz auf Schulreise beinhaltete. Diese machten ebenfalls eine Bootsfahrt über den See, der für seine Lotus-Blumen und Vögel bekannt ist. Unser Zeitplan verschob sich dadurch zwar um eine ziemliche Zeit, doch war das Beobachten des Treibens bei einem Schulausflug so amüsant, dass es schon fast als eigener Programm-Punkt durchgehen würde.
Die Busse kommen noch vor uns an
Einer der Busse aus der Nähe
Eine Attraktion in der Wartezeit war ein Tridem (oder wie man das immer nennt)
Mit Megaphon werden die Schüler dirigiert…
…damit sie auch wirklich den Weg zu den Booten finden…
…und die Fahrt starten können
Die Busse alle wunderschön bemalt
Ein weiteres Schmuckstück
Und das letzte Beispiel
Thale Noi ist ein für Thailänder wirklich sehr bekannter Ausflugsort, doch Ausländer scheinen hier nahezu unbekannt zu sein. Die schönst gelegene Hotelanlage am und über dem Wasser ist riesig, weist aber kein einziges Zimmer auf, dass auch nur nahezu dem Standard von selbst anspruchslosen Westlern genügen würde.
Als dann alle Schüler unterwegs waren, starteten wir die Rundreise in zwei Booten. Wir hatten von dieser Reise ja auch schon in der 35. Woche berichtet. Von den Schülern war nichts mehr zu sehen, da diese eine andere Route nahmen und wir so die Möglichkeit hatten, die ganze See-Welt in „Ruhe“ anzusehen.
Die wunderschön gelegene Thai-Hotelanlage
Bootsfahrer
Lot’s of fun
Treffen weiter vorne im See
Und das wurde definitiv zu einem der Höhepunkte der Reise, wie sich die ganze Gruppe einig war. Denn das riesige Schutzgebiet ist Heimat zahlreicher Tier und Pflanzenarten, die man an anderen Orten nicht sieht. Im Vergleich zur letzten Reise hatte es zwar viel weniger Lotus-Blumen (durch die Überschwemmungen, aufgrund derer wir die Reise ja im Dezember verschieben mussten), dafür aber viel mehr Vögel und vor allem sahen wir diesmal im Unterschied zum letzten Mal auch Wasser-Büffel. Ein faszinierendes Erlebnis.
Von den Lotus-Blumen gab es weniger as letztes Mal (vgl. 35. Woche)
Dafür umso mehr Vögel
Wir sahen wohl mehrere Dutzend verschiedene Arten
Ein lustiges Exemplar vor der imponierenden Brücke, die rund 4 km lang ist
Wasserbüffel haben wir das letzte Mal nicht gesehen
Umso eindrucksvoller war es dieses Mal
Wo wir hinguckten Vögel…
…und Vögel
Dito
Wunderschöne See-Landschaften und…
…kleine Flüsschen
Beim Anflug
Bei der Rückfahrt
Schnecken am Seeufer gesammelt
Video’s mit dem etwas lauten Motor (da gibt es Verbesserungspotential) findet Ihr unter Vogelschau und Wasser-Büffel.
Zucker Palmen Produktion
Der weitere Weg mit dem Bus, nachdem wir noch auf einer kurzen Einkaufstour im Dörfchen Thale Noi waren, führte uns dann entlang der Küste des grössten Süsswasser-Sees von Thailand (Songkhla-See), der gleichzeitig auch das grösste Binnen-Gewässer Südostasiens ist. Dieser See ist ungefähr doppelt so gross wie der Bodensee.
Auf der anderen Seite des Sees besuchten wir dann eine Stätte, die Zucker aus Zuckerpalmen produzieren. An einem Beispiel zeigte uns ein Bekannter von A, wie der Zucker gewonnen wird. Dazu werden die Blüten sozusagen gemolken und dann in einem Bambus-Gefäss der daraus tropfende Saft gesammelt. Dieser wird aufgekocht und dann von den vielen Zuckerbauern-Familien an eine zentrale Produktionsstätte weitergegeben.
Weiter geht’s
Auf dem Weg waren viele Reisfelder zu sehen
Eine wunderschöne Sicht bei der Fahrt
A mit einer Flasche Essig aus Zuckerpalmen produziert
Der Fachmann…
…beim Klettern…
… und beim Blüten „melken“
Da kann Bob nur noch staunen
Das Melken aus der Nähe…
…und danach wird der Spitz abgeschnitten, damit die Zuckermilch ein paar Stunden heraustropfen kann
Danach wird die Zucker-Milch umgeschüttet…
…und erhitzt
Man würde es kaum glauben, Bob und der Vater der Familie sind genau gleich alt
Die Produktions-Stätte wird von den Frauen des Dorfes betrieben und es werden verschiedene Produkte hergestellt, vor allem natürlich der Palmzucker und Süssigkeiten. Und auch da trafen wir wieder eine Thai-Schulklasse auf einer Schulreise, die alle enormen Spass daran hatten, einmal Ausländern zu begegnen.
Bei der Arbeit in der Produktionsstätte
Ordentlich verpackt sieht dann das Ganze ziemlich lecker aus
Bob mit der Schulklasse
Ein Haus über dem Wasser im Dorf
Und das dazugehörige Geisterhäuschen
Die Tempelstrasse
Die Gegend da, die zur Provinz Songkla gehört, ist voll von alten buddhistischen Tempeln auf beiden Seiten der Strasse. Einen dieser Tempel gingen wir dann auch besuchen, denn A konnte sich damit einen lang gehegten Traum erfüllen, denn er war noch nie in diesem für ihn sehr heiligen Tempel, den einer der bekanntesten Mönche Thailands vor 300 Jahre aufgebaut hatte. Dieser Mönch soll als Kind eine Glaskugel von einer Kobra erhalten haben und ganz früh ins Tempel-Leben eingetreten sein. Bekannt wurde er dadurch, dass er salziges Meerwasser in frischer Süsswasser verwandeln habe können.
Auf jeden Fall war dieser Tempel einer der schönsten, den wir je gesehen hatten, reich an unzähligen Verzierungen und Details mit einem riesigen liegenden Buddha, einer grossen Stupa, einem schon fast verfallenen kleinen Tempel und einem riesigen Tempel-Umfeld sowie einem schönen Blick über die Umgebung, da der Tempel auf einem Hügel gebaut war.
Der bekannte Mönch
Die Eingangstüre
Der Mönch wird sehr verehrt
Bei einem weiteren Tempel mit einer riesigen Buddha Statue machten wir dann noch einen kurzen Foto-Stopp aber mehr Zeit für all die interessanten Tempel hatten wir leider nicht mehr aufgrund der Verschiebungen am Morgen.
Beim Kurzbesuch
Klong Dan
Als nächstes machten wir wieder einmal Halt in Klong Dan, über das wir ja schon in der 33. Woche berichtet hatten. Diesmal empfing uns ein pensionierter Lehrer, der durch das von ihm entwickelte Konzept dafür verantwortlich ist, dass immer mehr Touristen (praktisch ausnahmslos Thais) nach Klong Dan kommen.
Von ihm erfuhren wir, dass Klong Dan vor rund 150 Jahren ein pulsierender Handelsplatz war, denn an diesem Ort fliessen drei Flüsse zusammen und drei Provinzen treffen sich in der Mitte des Ortes. Damals gab es noch keine Strassen und so wurden hier viele Produkte gehandelt.
Der Lehrer beim Erklären der Dinge
Koch-Utensilien
Der Lehrer betreibt einen sogenannten Homestay-Platz (ein Schlafsaal für 30 Leute ohne Matratzen, nur gerade mit einer Matte ausgerüstet) und ist daneben Sammler von alten Gegenständen, mit denen er eine Art Privat-Museum aufgebaut hat. Mit der entsprechenden Euphorie erklärte er uns den Gebrauch fast aller Gegenstände des letzten und vorletzten Jahrhunderts.
Danach kamen wir in den Genuss einer Gondelfahrt wie in Venedig. Nur dass er dabei nicht gesungen hat und es uns aufgrund der wackeligen Angelegenheit auch nicht zum Singen zumute war. Wir waren auf jeden Fall froh, als wir wieder festen Boden in Form eines Steges unter den Füssen hatten und wanderten dann anschliessend auf diesen Stegen noch etwas durch das idyllische Ort. Auf jeden Fall war dieser Platz ein weiteres Highlight aus der Sicht aller TeilnehmerInnen der Gruppe.
Das Boot, auf dem wir uns schon etwas wacklig gefühlt haben
Fahrt nach Nakhon Si Tammarat
Eigentlich wäre danach der Besuch einer königlichen Weberei auf dem Programm gestanden, doch waren wir bereits so spät dran, dass wir diesen Punkt an diesem Tag ausliessen und am ergänzenden vierten Tag nachholten.
So fuhren wir entlang der Küste des Golfs von Thailand nach Norden und per Zufall stiessen wir wieder auf einen Platz, den wir schon vor 2 Jahren per Zufall entdeckt hatten. Eine ganz einfache Webstube mit zwei Webstühlen, die in der Folge von 8 Ausländern (Farangs) überfallen wurde, die zehn Minuten hielten und ein Dutzend Sarongs (Röcke) kauften. Die Thais haben wohl den Kopf geschüttelt, als wir wieder weiterfuhren und selten je in so kurzer Zeit so viel Geld verdient, es war ein Spass für alle Beteiligten.
Ebba beim Weben
Die Frau des Hauses freut sich über so viel unerwartete Einnahmen
Danach kamen wir schon beim Eindunkeln in Pak Panang an, indem uns ein paar 20 Meter hohe Türme erst glauben liessen, es handle sich um ein Industriegebiet. Doch falsch gedacht. Die riesigen Türme waren für Vögel aufgestellt, die dort nisten. Die Chinesen lieben diese Vogelnester und bezahlen hohe Preise dafür.
Ein kleiner Bummel entlang des grössten Flusses des Südens, der dort ins Meer mündet, bildete den Abschluss des vollen Reiseprogramms dieses Tages.
Am Fluss von Pak Panang beim Eindunkeln
Gruppenfoto mit Ausländern
Gruppenfoto unserer Gruppe allerdings schon etwas im Dunkeln
Am Abend übernachteten wir dann einem Stadthotel in Nakhon Si Thammarat, das für alle in Ordnung war und assen in einem sehr guten Seafood-Restaurant.
Hier geht es zum dritten und vierten Tag dieser Reise.