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Von Thailand und anderen Abenteuern

Thailand-Blog

Blog Monat November 2014

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Der Blog für den Monat November 2014. Falls Ihr den neuen Beitrag nicht seht, klickt doch einfach „Aktualisieren“ bei Eurem Browser bzw. die Funktionstaste F5. Wir freuen uns auf Eure Feedbacks an kohsiboya@spirit.ch!

Samstag 29. November 2014

Kaum hatte ich den letzten Blog-Eintrag geschrieben, erreichte uns die Nachricht, dass Sylvia, die beste Freundin von Monika und gleichzeitig eine Art Grossmutter von Carlo, in die Intensiv-Station eingeliefert wurde. Als am Sonntag dann klar wurde, dass sie wohl nur noch ein paar Tage zu leben hat, buchten wir den nächstmöglichen Flug für Monika am Montag.

Doch leider war es schon zu spät. In der Nacht auf Montag schlief Sylvia friedlich ein, wie uns Rolf, ihr Sohn, berichtete. Nach all den gesundheitlichen Schwierigkeiten in den letzten ihrer 81 Jahre kann man aber auch von einer Erlösung reden, vor allem auch weil sie rasch sterben konnte. Zu Lebzeiten war Sylvia immer eine vielseitig interessierte und unkonventionelle Power-Frau, eine sehr kreative Künstlerin, Unternehmerin und Kulturschaffende, die auch mir schon nach kurzer Zeit sehr nahe stand. Wir wünschen Dir, Sylvia all das Beste, für das was nun nach dem Tode auf Dich wartet.

Unsere Affen

So ist Monika nun bis 11. Dezember in der Schweiz und ich „hüte“ das Haus. Was auch wirklich nötig ist, wie ich schon bei der Heimkehr vom Flughafen am Montag feststellen musste. Denn es bot sich ein Bild der Verwüstung bei uns. Die Affen haben wortwörtlich auf unserem Vordach getanzt, Orchideen abgeknickt, den eigentlich schweren Liegestuhl gekippt, auf den Balkon geschissen, die Lichterkette bei der Bar heruntergerissen und alle Umrandungen der neu gepflanzten Bäume, die Tiu so liebevoll erstellt hatte, durcheinandergebracht. Wortwörtlich ein Affentheater. Zum Glück hatten wir alle Haustüren geschlossen, denn sonst wäre ich wohl jetzt noch am Aufräumen.

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Ein kleiner Ausschnitt aus unserer Terrasse, in Realität sah die Zerstörung aber etwas heftiger aus

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Die Baumumrahmungen, die alle durcheinandergewühlt wurden

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So sah es vorher und auch nachher wieder aus in unserem Garten

Der Rest der Woche war dann bei mir wieder vom Arbeitsalltag geprägt, wobei ich neu versuche nicht allzu lange in die Nacht hinein zu arbeiten, wie das vor meiner Abreise sehr oft der Fall war. Das ist aber schwierig umzusetzen, denn schon am Montag Abend hatte ich eine Telefonkonferenz um 20 Uhr und am Dienstag eine gar um 23 Uhr und auch wartet viel Arbeit, die liegengeblieben ist in den letzten 6 Monaten, auf Erledigung.

Unbekanntes Thailand

Und Chung und A geben kräftig Gas bei der Ausarbeitung der geplanten Touren, die bei uns derzeit unter dem Arbeitstitel „Unbekanntes Thailand“ laufen. Vielleicht entsteht so hier tatsächlich eine Möglichkeit vor Ort Geld zu verdienen, denn nur die Arbeit am Computer alleine vor dem Bildschirm für weit entfernte Kunden aus der Schweiz ist auf die Dauer nicht wirklich befriedigend.

So waren wir schon kurz nach der Besichtigung der Krabbenfarm in Thung Thale am letzten Donnerstag, von der ihr hier einen eigenen Blogbeitrag findet, am Sonntag schon wieder auf Erkundungstour. Diesmal führte unser Weg nach Lam Thap, dass ca. eineinhalb Stunden von uns entfernt im Osten der Provinz Krabi liegt.

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Unser Bus, Hat, Philippe, Low und Monika

Wie gewöhnlich bei solchen Erkundungstouren, die wir ja schon ein paar Mal gemacht haben, war wieder Hat unser Fahrer. Und wie gewöhnlich waren Chung und sein Sohn Am dabei, diesmal ergänzt durch A, der in der Zukunft die Verantwortung für die Touren übernehmen wird.

Auch dabei war Philippe, mein früherer Lehrling, der bei uns wieder einmal zu Besuch weilte, Low, der nach seiner Heimkehr aus München wieder für Chung arbeitet und seine frisch angetraute Ehefrau Melanie. Bei den beiden waren wir am Samstag davor auch bei Ihrer Hauseinweihung, von der Ihr weiter unten Bilder findet.

Diesmal besuchten wir ein Projekt, das Teil des nationalen TreeBank-Programmes ist und über 2000 verschiedene Bäume beherbergt. Auch darüber werde ich einen eigenen Artikel geschrieben, denn in Zukunft können wir Teile dieser Berichte auch verwenden, um für die Touren zu werben. Den Artikel über das Treebank-Projekt in Lam Thap findet ihr nächste Woche hier.

Ein etwas spezieller Kaffee

Eine weitere Station in Lam Thap habe ich nicht in den Bericht aufgenommen, da diese für die Touristen, die wir als potentielle Kunden sehen, eher weniger geeignet ist. Dabei handelte es sich um ein Kaffee-Produktionsunternehmen, das den speziellen Kopi Luwak Kaffee herstellt. Dabei werden Fleckenmusangs, einem Tier dass unserem Marder ähnlich ist, Kaffeefrüchte zum Essen gegeben. Dieses verdaut diese Kaffeefrüchte, kann aber nur das Fruchtfleisch verdauen, die Kaffeebohnen werden wieder ausgeschieden. Durch die Fermentation durch Enzyme im Darm des Tieres nimmt der Kaffee einen speziellen Geschmack an, der sehr beliebt ist. Da es nur wenig von diesem Kaffee gibt, kostet ein Kilogramm der gerösteten Bohnen ab 220 Euro in Europa.

Das Problem dabei ist aber die Haltung der Tiere in Käfig-Batterien. Wir hatten das schon mal in Bali, wo diese Kaffee-Art ursprünglich herkommt, gesehen. Die Tiere haben kaum Platz in den Käfigen und können sich nicht artgerecht bewegen. Zudem führt die Ernährung zu Mangelerscheinungen. Dies ist auch der Grund wieso wir einen solchen Programm-Punkt nicht in unser Programm aufnehmen möchten.

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Der von den Tieren „geschissene Kaffee“

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Der Kaffee beim Rösten (von den Tieren habe ich leider kein brauchbares Bild)

Aus dem Insel-Alltag

Touristenseitig gesehen ist es noch ziemlich ruhig auf der Insel. Bis vorgestern waren wir an unserem Tisch nur gerade zu fünft, alles Hausbesitzer hier in SiBoya. Gestern dann kamen grad 7 neue Gäste an, 3 davon uns bekannte Stammgäste. Richtig starten wird die Saison dann aber am nächsten Montag, an dem am gleichen Tag gleich 10 Gäste ankommen. Gut für Chung, seine Familie und die Mitarbeitenden, dass es wieder etwas zu verdienen gibt.

Auch der Rasen bei der Brandstelle vom Frühling ist wieder ziemlich verheilt, auch wenn man die Narben noch etwas sieht – von Aufbauplänen der Russen hat Chung aber bis jetzt nichts gehört. Die zwei beschädigten der sechs stehen gebliebenen Bungalows hat er aber repariert und darf diese nun auf eigene Rechnung vermieten.

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So sieht die Brandnarbe heute aus

Wettertechnisch ist es einiges wärmer als sonst um diese Jahreszeit üblich. Die Nachmittagstemperaturen bewegen sich so um die 32 Grad. Zum Glück regnet es aber jeden Tag für ein, zwei Stunden. Dies ist heute im November üblich, allerdings erst in der Neuzeit, denn früher war die Regenzeit Mitte November beendet. Also auch hier wieder ein Zeichen der Klimaveränderung.

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Letzten Samstag auf der Fähre nach Laem Kruat

Wie oben geschrieben, waren wir am Samstag noch bei Low und Melanie zur Hauseinweihung eingeladen. Sie haben im Dorf, angrenzend an Kautschuk-Plantagen Ihr neues Haus eingeweiht, nachdem sie vor ein paar Wochen geheiratet haben. Damit dürfen Sie jetzt auch offiziell zusammen leben, denn hier ist eine uneheliche Beziehung nach wie vor verpönt und gesellschaftlich nicht toleriert. Dies tönt für Euch vielleicht rückständig, doch bedenkt man, dass im Kanton St.Gallen noch bis 1980 durchschnittlich 9 Straf-Urteile im Jahr bezüglich der sogenannten „wilde Ehe“ gefällt wurden und das Konkubinatsverbot im Wallis erst 1995 aufgehoben wurde, so ist dies eigentlich gar nicht so lange her bei uns.

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Das Haus aus der Ferne

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Vom Haus aus betrachtet (der letzte Bauschutt ist noch nicht weggeräumt)

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V.l. Kiauw (die Frau von Chung), Chung, Low und Melanie, ein Freund mit dem Rücken zu uns gewandt

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Im Zentrum steht natürlich – wie könnte es auch anders sein – das Essen. In der Mitte lachend die Mutter von Tiu

Am letzten Samstag-Abend waren wir noch in Krabi zum 15-Jahre Jubiläum unseres Stamm-Restaurants Viva. Da trafen wir dann Wädi, einen sehr guten Freund aus Jugendzeiten, der heute mit einer sympathischen Thai-Frau verheiratet ist und grad in AoNang weilte. Ein interessantes Wiedersehen, denn wir hatten uns 16 Jahre nicht gesehen.

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Waedi und seine Frau

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Zum Jubiläum gab es auch ein durchaus ansprechendes Konzert…

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…und ein Festzelt mit geschmückter Bestuhlung, wie es hier bei Hochzeiten üblich ist

Gestern musste ich leider noch zu unserem Tierarzt mit unserer Katze. Sie hatte einen Konflikt mit einem Waran, der ziemlich heftige Spuren hinterliess. Jetzt muss sie für die nächsten 14 Tage mit einem Trichter um den Hals leben, damit sie sich die Wunde nicht wieder aufkratzt. Da hat sie sich definitiv mit dem falschen Tier angelegt und hoffentlich etwas daraus gelernt…

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Thuam, der unsere Katze und mich zum Tierarzt brachte

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Beim Tierarzt

Baan Tschai Dii

Letzte Woche hatte ich Euch ja auch noch versprochen, von unserem Projekt Baan Tschai Dii zu berichten. Unsere Freunde, Bekannten und regelmässigen BlogleserInnen wissen ja, das es sich dabei um ein Angebot für Demenz- und Alzheimerpatienten und Ihre Angehörigen handelt, die hier bei uns Ferien oder auch einen langfristigen Aufenthalt machen können. Wir hatten darüber ja schon früher berichtet. Hier sind wir aktuell auf der Suche nach Kapital für den Kauf von Land und den Bau des Hauptgebäudes und der ersten Bungalows.

In den letzten Wochen meines Aufenthaltes in der Schweiz sind doch noch einige Gespräche konkreter geworden, die sich durchaus vorstellen könnten, unser Projekt zu unterstützen. Wenn wir alle Beträge zusammenzählen, die in Aussicht gestellt wurden, so könnten wir wohl demnächst das Land kaufen, was in etwa der Hälfte des insgesamt benötigten Kapitals von 200‘000 CHF entspricht.

Um die Gebäude nun zu bauen und den Betrieb zu starten, würden wir also nochmals ca. 100‘000 CHF benötigen. Diese Beträge hoffen wir als Darlehen mit einer Verzinsung von 2 – 3 %, rückzahlbar auf 10 Jahre zu erhalten. Da Monika, die in diesem Bereich die Hauptverantwortliche ist, aktuell wieder in der Schweiz ist, würde sie Interessierten das Projekt natürlich gerne persönlich vorstellen. Meldet Euch doch bei Interesse direkt bei ihr unter 076 545 90 40 oder me@aloja.ch

Auf jeden Fall jetzt schon vielen Dank an alle, die Ihre Unterstützung zugesichert haben!


Samstag 22. November 2014

Eigentlich war ja geplant, dass ich im Blog von unseren Besuchen in Bayern berichte. Das war vor 3 Monaten. Seither hatte ich schlichtwegs keine Zeit mehr, den Blog weiterzuführen. Zuerst war Monika für 7 Wochen in der Schweiz und dann blieben noch 6 Wochen, in der neben der „alltäglichen“ Arbeit als Elektromonteur (bzw. Glasfasernetz-Monteur) vor allem auch die Arbeitsbeschaffung für meine Zeit hier in Thailand im Vordergrund stand. So folgten viele Sitzungen, teils nach Feierabend, teils zum Mittagessen und ich hatte noch bis am letzten Nachmittag in der Schweiz Meetings mit potentiellen Auftraggebern und Geschäftspartnern. Dementsprechend kam ich mir vor, als sei ich aus einer Zeitmaschine rausgespuckt worden, als ich letzten Donnerstag hier wieder daheim in SiBoya ankam.

Doch auch hier steht die Zeit nicht still,auch wenn es sich im ersten Moment so anfühlte. Chung und A hatten schon richtig auf mich gewartet und nahmen mich schon am zweiten Tag in Beschlag, um mit mir Ihre Pläne für Tour-Angebote zu besprechen. Ein Grund war der, dass ich am Montag vor der Abreise mich noch mit dem Nachhaltigkeits-Verantwortlichen von Kuoni getroffen habe, mit dem ich in Lüneburg studiert habe. Und wie ich erfreut feststellen durfte, ist dieser sehr an einem Tour-Angebot mit Nachhaltigkeits-Bezug in Thailand interessiert und gab mir die Vorgabe, ein detailliertes Reiseprogramm für eine drei- und eine siebentägige Tour auszuarbeiten.

So hatten Chung, A und ich in der Zwischenzeit schon einige Besprechungen und inspizierten am Donnerstag eine Krabben-Aufzuchtstation, ein königliches Projekt im Süden unserer Insel, das sich als Programmpunkt sehr eignen würde. Und morgen besuchen wir weitere mögliche Programmpunkte in der Region und werden den ganzen Tag von morgens früh bis abends spät unterwegs sein.

Gerne werde ich Euch dann Bilder von diesen Besuchen im Blog zeigen, doch sind wir jetzt gerade auf dem Weg zur Hauseinweihung von Low und Melanie und gehen dann ans 15-Jahre Jubiläumsfest unseres Stamm-Restaurants in Krabi, der Pizzeria Viva, von der wir Euch auch schon berichtet haben. Fast alle, die jetzt hier in SiBoya weilen, werden am Abend da sein und auch frühere Schulfreunde und unsere Thai-Lehrerin werden dort sein. Freue mich jetzt schon auf all die Wiedersehen.

Auch gibt es einiges zu berichten von unserem Projekt Baan Tschai Dii, bei welchem sich allenfalls doch noch eine Finanzierung abzeichnet. Auch davon werde ich dann im nächsten Blog berichten, doch wird dieser wohl erst am nächsten Wochenende erscheinen, denn es ist auch viel Arbeit in der Zeit in der Schweiz liegen geblieben, so dass ich unter der Woche erst mal diesen Rückstand aufholen muss. Und so wie es derzeit aussieht, haben wir bereits am Mittwoch-Nachmittag und Donnerstag-Morgen wieder Schule in Krabi. Ihr seht, es wird uns hier nicht langweilig.

Bedanken möchte ich mich bei allen von Euch für die Gastfreundschaft in der Zeit in der Schweiz. Es war schön, so viele von Euch wieder mal zu treffen und auch mal spontan einen Besuch zu machen. Gefreut habe ich mich auch über all die positiven Reaktionen zu diesem Blog, die mich motivieren den Blog auch wieder weiter zu führen, denn viele haben sich schon darüber beklagt, dass Sie keine Sonntagslektüre mehr haben 😉

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