97. Woche

Sonntag 22. September
Diese Woche war geprägt durch unseren Ausflug nach Chaiya und Nakhon Si Tammarat, den wir am Freitag und gestern machten. Der Grund dafür war ein doppelter: Einerseits mussten wir nach Chaiya einkaufen gehen, um Stoffe zu kaufen für die verschiedenen Kleiderbestellungen, die wir in der Schweiz entgegennahmen. Andererseits liess sich dies gut kombinieren, damit Carlo hier mal etwas mehr sieht als nur unsere Insel sowie Krabi und so auch mal ein bisschen in Regionen kommt, die kaum touristisch sind. Wir hatten dann auch prompt keinen einzigen Ausländer in diesen zwei Tagen gesehen.
Da Jade ja, wie wir vor einiger Zeit entdeckt hatten, in dem Fabrik-Laden, in dem wir das letzte Mal im Mai eingekauft hatten, die Lehre gemacht hatte und die Leute dort kennt, luden wir auch sie ein. Eins gab das andere und so mieteten wir dann wieder einmal den Mini-Bus von Hut und luden gleich auch den Rest der Familie ein, so als eine Art Dankeschön für die Pflege von Opa.
Tiu und Ihre Mutter sowie Bob, die Tochter von Jade nahmen das Angebot gerne an. Lusseli, der Mann von Jade hatte aber zu arbeiten und Ann, der Mann von Tiu war für die Kinderbetreuung zuständig und so hatten noch einen weiteren Platz zu vergeben, den Lupsi dankend annahm.

Abfahrt von SiBoya

Am Wegesrande

Ebenfalls am Wegesrande
In dieser bunt gemischten Reisegruppe fuhren wir dann am Freitag morgen früh erst nach Chaiya, das von uns aus gesehen im Nordosten am Golf von Thailand liegt. Im dort nahe gelegenen Phumrian, in dem wir etwa 4 Stunden später ankamen, liegt „unser“ Laden und dort waren wir dann rund eine Stunde mit dem Einkauf von Stoffen beschäftigt.

Ankunft in Phumriang – hier eine thailändische Schulklasse auf Klassenfahrt

Lupsi und Carlo
Leider hatte es dieses Mal keine solch schönen Seiden-Stoffe wie das letzte Mal, dafür aber fanden wir viele wunderschöne Baumwoll-Stoffe. Für 10‘000 Baht rund CHF 300 kauften wir dann ein, das ergibt hier vier absolut volle Plastiktaschen voller Stoff. Für eine dieser Taschen hätten wir in Europa schon wesentlich mehr bezahlt.

Bei der Stoffauswahl im Laden

Unsere 4 Taschen vor dem Zahlen…

…und beim Verlad zum Bus
In einem Restaurant am Meer genossen wir dann das Mittagessen, wie das bei den Thais neuerdings zunehmend auch zum Trend wird. Nachher besuchten wir das National Museum in Chaiya, wo wir dann auch feststellten, dass die Stoffe die wir gekauft hatten, hier eine ziemlich lange Tradition haben.

Unsere Gäste bei der bevorzugten Fanta „Si Däng“, eine rote, für uns chemisch und viel zu süss schmeckende Flüssigkeit, die bei den Thais enorm beliebt ist

Bei den Restaurants am Meer entsteht zunehmend eine Freizeit-Industrie, hier bei der Vermietung von Vierer-Fahrrädern (ansonsten steigen Thais nie auf ein Fahrrad)

So sieht eine Promenade Thai-Syle aus…

…natürlich mit den passenden Lampen

Die Sehnsucht auf’s Meer (hier Hut und Tiu’sMutter) war auf jeden Fall geweckt

Auch wenn die Sicht nicht nur überzeugend war

Hier noch ein Bild vom Tempel in Chaiya…

…und einem religiösen Mobil, dass einem eher an Fasnacht erinnert
Der Weg, den wir dann nach Nakhon Si Tammarat in Angriff nahmen, führte uns dann vor Suratthani in einen ziemlich langen Stau. Auch das sond hier neue Realitäten, mit denen man noch vor wenigen Jahren keine Probleme hatte (siehe dazu den Wirtschaftsartikel letzter Woche, den wir immer noch gerne zustellen…).

Das kommt davon, wenn man so viele Autowerbung macht…

…dann kommt der Stau als schon fast logische Folge

Aber nicht nur für Auto’s wird Werbung gemacht…

… daher braucht man grosse Werbeträger…

…und darum geht’s wahrscheinlich zunehmends „Opsi“

Wenigstens bleibt im Stau noch die Zeit für eine gründliche Rasur des Fahrers
Am Abend dann kamen wir in Nakhon Si Tammarat an. Eine Stadt, die hier im Süden vor allem als Verteilzentrum von Waren dient und den grössten Markt des Südens hat. Wir genossen ein wirklich gutes Nachtessen, bevor wir dann in einem für uns angenehmen, für unsere Thais aber wohl absolut noblen Hotel übernachteten.

Beim Schlemmer-Nachtessen
Am nächsten Tag besichtigten Lupsi, Carlo und ich dann den Tempel von Nakhon, der der wichtigste Tempel hier im Süden überhaupt ist. Unsere muslimischen Freunde hingegen dürfen einen solchen Tempel aus religiösen Gründen nicht besuchen und so erkundeten sie gemeinsam mit Monika den naheliegenden Handwerks-Markt. Den Tempel mit Worten zu beschreiben ist schwer, darum hier ein paar Bilder dazu:

Die grösste Stupa des Südens

Ein heiliger Bodhi-Baum, unter dem angeblich Buddha erleuchtet wurde

Ein rituell zugerichtetes Essen…

…bei den Buddhisten ist dabei das Schwein nicht unheilig

Eine milde Gabe bitte…

Buddha in verschiedenen Darstellungsformen

Die rituelle Umrundung der Stupa

Die Stupa von unten gesehen

Und der Rundum-Blick
Danach besuchten wir wieder den Früchte-Markt, der diesmal wiederum einige andere, uns unbekannte Früchte offenbarte, denn letztes Mal waren wir ja 3 Monate vorher, im Juni 2012, hier. Auch hier lassen wir die Bilder sprechen:

Beim Eingang des Marktes

Viele grüne Ananas

Die für uns stinkende Durian-Frucht

Bananen, soweit das Auge reicht

Eine typische Thai-Frucht, deren Name nicht gerade präsent ist

Auch Kürbisse gibt es…

…und Früchte, die wir zum ersten Mal sahen

Dito

Eine Art von Bohnen

Viele Arten von Nüssen prägen diesen Markt ebenfalls…

…und viele andere landwirtschaftlichen Erzeugnisse
Nächste Station war KiriWong, das Bergdorf in der Nähe von Nakhon, dass eine wunderschöne Atmosphäre mit Bergbach bietet, so dass man sich schon fast in den Alpen wähnt, wenn dann da nicht die tropischen Pflanzen wären. Da kauften wir einmal mehr von den biologischen Produkten, die da produziert werden und trafen per Zufall auch Lehk, unseren Reiseführer beim letzten Ausflug in diese Region im Juni 2012.

Ein angenehmer Bergbach zur Abwechslung
Auf dem Rückweg wollten wir dann essen gehen, doch war dies gar kein so einfaches Vorhaben, denn unsere Muslims können nur in Restaurants essen, die „halal“ kochen. Für die, die den Glauben nicht kennen: „halal“ ist unter anderem eine muslimische Art der Zubereitung von Fleisch, das üblicherweise geschächtet wird und bei dessen Schlachtung der Name Allahs ausgesprochen wird.
Das es aber auch reicht, wenn man beim Drücken den Knopfes in der automatisierten Schlachtanlage diesen Namen ausspricht und dieser Knopf nur von muslimischem Personal bedient werden darf, ist für uns mal gelinde gesagt unverständlich. Und dass wir dann erst nach rund 1 ½ Stunden Fahrt ein solches Restaurant in der buddhistisch dominierten Provinz Nakhon Si Tammarat fanden und dieses dann nach unseren Ansprüchen zumindest hygienisch äusserst bedenklich war, warf für uns noch mehr Fragezeichen auf.
Religion scheint die Leute manchmal auf abstruse Ideen zu bringen. Doch wir leben auf einer muslimischen Insel und sind alles in allem froh, dass unsere Insel muslimisch ist. Denn dies bringt uns einige Vorteile, wie zum Beispiel die Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit der Leute hier. So akzeptieren wir natürlich auch die für uns nicht nachvollziehbaren Regeln, denn es ist hier ihre Welt und nicht die unsere.

Auf dem Rückweg diesmal mit mehr Taschen

Der Pickup auf der Insel – hier bemerkenswert: wir sahen zum ersten Mal drei Auto’s zur gleichen Zeit am gleichen Platz auf der Insel. Als wir ankamen, gab es auch noch nicht mehr…
Auf jeden Fall haben uns die zwei Tage gemeinsame Reisen viel Lachen, viel Freude und schöne Momente gebracht und wir lernten so auch nochmals etwas mehr über das Wesen unserer Leute – ein schönes Erlebnis.

Planung der Verwendung der Stoffe heute nachmittag

Und die gefüllte Box mit allen Stoffen