94. Woche

Samstag 31. August 2013
Im letzten Blog hatten wir geschrieben, dass die Woche ziemlich ereignislos und alltäglich verlaufen ist. Doch beim genaueren Hinschauen haben wir entdeckt, dass wohl unser Alltag für Euch nicht so geläufig ist und es durchaus viele Dinge gibt, die uns schon sehr vertraut sind, Euch aber vielleicht überraschen mögen. Schlichtwegs weil wir noch nie darüber geschrieben haben. Deshalb möchten wir in diesem Blog von all- und nicht ganz alltäglichen Geschichten erzählen.
Ein für uns schon fast alltäglicher Gang ist der zu den Behörden. Alle drei Monate müssen wir uns auf der Immigration melden und als Opa noch lebte, war das meist an verschiedenen Daten, so dass wir bereits Stammbesucher des Immigration Office – Division Krabi sind. Die Atmosphäre dort ist meist sehr geschäftig, aber auch sehr aufgestellt.
Die Leute lachen, machen Witze und bieten einem sogar Kaffee an. Wenn wir uns hingegen in der meist kurzen Wartezeit anschauen, was da alles läuft, so ist absolut effizientes Arbeiten eine unabdingliche Notwendigkeit. Viele Arbeitsvermittler und Arbeitgeber kommen gleich mit Stapeln von Pässen, vor allem von Burmesen. Andere wie wir wollen nicht nur ein neues Jahresvisa holen sondern dann gleichzeitig auch noch eine Wohnsitzbescheinigung. Und an Fragen mangelt es nicht. Wir bewundern auf jeden Fall die Arbeits-Atmosphäre dieser wahrlich vorbildlichen Behörde, denn da gibt es auch viele andere, komplett gegenteilige Erfahrungen mit Immigrationsbehörden.
In rund 30 Minuten hatten wir bereits Visa und die Bescheinigung und haben nun wieder eine neue Aufenthaltsbewilligung als „Studenten“ bis im nächsten August 2014. Die Papiere zur Beantragung des Visa’s wurden von unserer Schule lücken- und fehlerlos vorbereitet, so dass alles ohne eine Frage lief.
In weiteren 10 Minuten haben wir danach bei der Verkehrsbehörde in Erfahrung gebracht, welche Dokumente wir für die Verlängerung des Fahrausweises benötigen. Wir mussten uns dazu nicht mal in eine Reihe stellen, sondern kamen ohne Wartezeit dran. Danach haben wir bei unserem Motorradhändler auch endlich unsere eigene, weisse Nummer erhalten. Bis jetzt hatten wir die rote Nummer des Händlers, dass ein Fahrzeug als neu markiert. Diese hat zwar den Vorteil, dass man bei jeder Kontrolle durchgewinkt wird, aber auch den Nachteil, dass jeder potentielle Dieb in einer Reihe von Motorrädern sofort sieht, welches das neu und damit lohnenswert wäre.

Unsere neue Nummer…
Diesen Montag, also eine Woche später, holten wir dann die Verlängerung der Führerscheine. Genauer gesagt, tauschten wir unseren einen Jahr gültigen temporären gegen einen 5 Jahre gültigen Ausweis aus. Dieser gilt gleichzeitig auch als Ausweis z.B. in Hotels oder als Bestätigung, dass man in Thailand lebt. Praktisch, denn dadurch muss man nicht immer den Pass auf sich tragen, wie dass Ausländer ansonsten müssten. Auch hier ging alles speditiv und so hielten wir je einen Auto- und einen Motorradausweis, also insgesamt 4 Karten schon nach 30 Minuten in den Händen. Wenn das bei uns in Europa nur manchmal auch so speditiv klappen würde… Damit ist der Behörden-Run nun wieder einmal für eine Zeit abgeschlossen.

…unsere neuen Fahrausweise…
Auch die neuen Studentenausweise haben wir letzte Woche erhalten. Damit erhalten wir an einigen Orten Eintritt zum Studenten- und nicht zum überhöhten Farang-Preis. Auch sonst läuft die Organisation in der Schule einwandfrei. Es hat noch nicht einmal eine Verspätung oder einen Ausfall gegeben, wir werden immer rechtzeitig informiert und bis an eine Ausnahme funktioniert auch die manchmal dringend notwendige Air Condition. Denn unsere Schule ist in der Stadt, wo wenig Wind weht und es manchmal empfindlich warm ist.

…und unsere neuen Studentenausweise mit einem kleinen Schreibfehler
In der Zwischenzeit sind wir, wie geschrieben, neu zu fünft in der Klasse und nächsten Monat soll noch eine Schwedin, die wir schon aus früheren Schulanlässen kennen, zu uns stossen. Über unsere neuen MitschülerInnen und über den Fortschritt im Lernen von Thai werden wir Euch in einem der folgenden Blogs mal ausführlicher und fokussiert berichten.
Im Zusammenhang mit der Schule stand auch unserer Besuch am Montag vor einer Woche. Denn wir besuchten Scott und July, unsere „alten“ Schulkameraden, die aus Schottland zurückgekehrt sind. Die Krankheit von July scheint glücklicherweise mehr oder weniger verheilt und sie sind glücklich, wieder hier in ihrer Heimat zu sein. Auch wenn wir oft Mühe haben mit ihrem schottischen Akzent und dann und wann nachfragen müssen, so haben wir es doch immer sehr lustig, wenn wir mit den beiden unterwegs sind.

Scott und July
Diesmal führte uns der Aperitif ins Hilltop-Restaurant in AoNang, wo wir aber bewusst nicht essen gegangenen sind, denn es ist alles doppelt so teuer wie üblich. Aber der wunderschöne Blick auf AoNang und die Umgebung ist diesen Besuch auf jeden Fall wert. Einzig der Service passte nicht so ganz zum Preis.

Aussicht vom Hilltop-Restaurant (vom IPhone aufgenommen, daher lässt die Qualität etwas zu wünschen übrig)
Danach unten wieder angekommen, wählten wir ein Beachfront-Restaurant, dass in der Low-Season alles zum fast halben Preis anbietet. Dies obwohl eigentlich AoNang ziemlich frequentiert ist und man anhand der Touristenzahlen nicht denken würde, dass es Regenzeit ist. Pizza aus dem Holzofen war die wirklich vorzügliche Wahl.
Anschliessend übernachteten wir in einer Pool-Villa, bei der Scott und July für die Vermietung zuständig sind. Wenn immer die Villa frei ist, können wir diese zum Sonderpreis von 1000 Baht, also rund 30 CHF mieten, ansonsten würde sie 4400 Baht pro Nacht kosten. Ist schon irgendwie speziell einen privaten Swimming-Pool zur Verfügung zu haben.

Monika geniesst den Swimming-Pool
Diesen Abend waren auch noch die Besitzer der Villas, ein rund 40jähriger Thai und seine etwas jüngere Frau aus dem Süden Thailands da und wir wurden noch zu einem kleinen Umtrunk eingeladen, zu dem auch unser Schulkamerad Ralf eingeladen war. So hatten wir einen amüsanten Ausklang am Abend.
Nicht ganz alltäglich war der Besuch, den wir letzten Samstag erhalten haben. Schon beim letzten Besuch auf der Immigration sagte uns Wanli, die Vizedirektorin der Immigration, dass Sie uns gerne einmal zu Ihrem Wochenend-Haus auf SiBoya einladen möchte. Am Samstag erhielten wir dann spontan Besuch von ihr und ihrem Mann, der Polizeichef des Subdistrikts, zu dem SiBoya gehört, ist. Der Grund dafür war auch, dass Jade und ihr Mann Lusseli Ihr Haus und Land in SiBoya betreuen und sie eng befreundet sind.
So verbrachten wir den ersten Teil des Nachmittages bei uns und dann den zweiten Teil des Nachmittages auf Besuch in ihrem Haus, wo sie uns durch ihr Land führten. Und schon haben wir die nächste Einladung zu einem Nachtessen bei Ihnen erhalten, wenn sie das nächste Mal auf SiBoya übernachten. Und auch wenn Ihre Funktionen hier schon fast danach tönen, dass wir eine Einladung nicht ablehnen könnten, so müssen wir ehrlich sagen, dass wir uns über die Einladung sogar sehr gefreut haben, denn beide sind ganz sympathische Menschen. Und sicherlich kann ein näherer Kontakt auch nicht schaden, falls wir hier irgendwann mal ein Problem haben sollten.

Die Runde bei uns zu Besuch. v.l Jade, Wanli, Tiu, Monika, Wanli’s Mann und Tiu’s Mutter

Das Wochenend-Haus von Wanli

Ein kleiner Teich in Ihrem Grundstück

Bei der Besichtigung
Ebenfalls nicht ganz alltäglich war der Besuch bei Eric, dem Beisitzer des Thai West Resorts, da er sehr selten in SiBoya weilt. Er besitzt das Resort rund einen Kilometer nördlich von hier und hat uns am SiBoya Cup zu einem Besuch eingeladen. Eine Rundtour durch sein Resort mit seinen Erläuterungen zeigte uns dann auch auf, wieso wir da praktisch nie Gäste sehen.
Er wollte eigentlich ein Resort für gutbetuchte Amerikaner und ein Seminar-Ort für Anwälte aufbauen, denn er ist selber ein ziemlich erfolgreicher Anwalt mit Kanzlei in Amerika und Hong-Kong. Doch seit der Finanzkrise sind die Buchungen so eingebrochen, dass er das Resort nicht mehr wirklich ernsthaft betreibt. So verfallen leider auch die eigentlich schönen Bungalows zusehends. Er sucht einen Manager der Englisch spricht, doch wurde bis jetzt nicht fündig. Und so ist das ganze Resort eher eine Unterhalts-Beschäftigung für die Familie seiner Frau. Wieder einmal erfuhren wir etwas mehr über die Geschichte und Geschichten von SiBoya.

Das schon etwas abgewrackte Beachside-Restaurant

Das Floss vor Eric’s Resort

Eine wunderschöne Palmenart in Eric’s Resort
Etwas alltäglicher ist natürlich das Wetter – allerdings regnet es derzeit eigentlich viel zu wenig dafür, dass es eigentlich Regenzeit wäre. Dafür erfreut uns schon fast jeden Tag ein wunderschöner Sonnenuntergang, der schon fast so alltäglich hier ist, dass wir ihn manchmal beim Arbeiten schlichtweg übersehen.

Sonnenuntergang ohne Bearbeitung

Unsere Nachbarninseln Koh Jum und Koh Phi-Phi im Lichte des Sonnenuntergangs

Und natürlich darf auch unsere Palme nicht fehlen
Neu haben wir seit unserem Aufenthalt in der Schweiz eine Wetterstation, die neben Temeperatur und Luftfeuchtigkeit auch den Regen und die Windgeschwindigkeit/-richtung misst. Ein Spielzeug für das Kind im Manne, den die Daten können auf den Computer übertragen werden. So werden wir Euch ab nächstem Monat jeweils am ersten Samstag des Folgemonats auch Grafiken des Klimas hier im Blog präsentieren können. Der Grund dafür ist, dass ihr Euch selber ein Bild machen könnt, wenn ihr uns besuchen wollt. Der Monat August wurde aber nur teilweise erfasst, so hier nur ein paar Eckdaten:
Minimaltemperatur: 24.6
Durchschnittstemperatur (Tag und Nacht): 28.0
Maximaltemperatur: 32.5
Minimalluftfeuchtigkeit: 69%
Durchschnittsluftfeuchtigkeit: 87.6%(!)
Maximalluftfeuchtigkeit: 99%
Durchschnittliche Regenmenge am Tag: 8mm
Maximale Regenmenge pro Stunde 29.7mm

Unsere neue Wetterstation
Zum Schluss des Blogs möchten wir Euch noch wie angekündigt zeigen, was wir in den Sommer-Ferien alles umbauen haben lassen. Ann, Tiu, Jade und Lusseli waren ziemlich beschäftigt mit all unseren Aufträgen und wurden genau einen Tag vor unserer Heimkehr mit allen Arbeiten termingerecht fertig.

Das Haus wurde von oben bis unten neu angestrichen

Da durfte auch unser Sonnenschutz profitieren

Beim Boden unten mussten wir aufgrund der Termiten-Problematik neue Fliesen legen

Uns gefallen die neuen Fliesen auf jeden Fall sehr gut

Die Wetterschutz-Folien sind sauber…

…und transparent wie zuvor
Das nur einige der Arbeiten, die in dieser Zeit verrichtet wurden, wir erhielten oben auch einen neuen Tisch, die Sitz-Bank wurde etwas tiefer gesetzt, das frühere Sideboard im unteren Stock entfernt (war ein richtiger Termitensammler), die Mauer hinter dem Haus ausgebessert und neu gestrichen und vieles mehr. Lupsi, der für uns die Arbeiten etwas überwachte, war auf jeden Fall angetan vom Arbeitsstil unserer Arbeiter.
So, das war es wieder einmal für diese Woche aus SiBoya. Wir hoffen, Euch mit dem Alltäglichen hier nicht gelangweilt zu haben und wünschen ein schönes Sommerende in Europa.