Blog

Von Thailand und anderen Abenteuern

Uncategorized

Sicherheit und Lebensqualität

sicherheit_titel

Die wichtigsten Befragungsergebnisse

Im November und Dezember 2012 fand die Befragung über „Sicherheit und Lebensqualität“ statt. Ziemlich genau 300 Menschen haben den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie hier. Den vollständigen Bericht können Sie herunter laden.

DIE TEILNEHMENDEN

Die Online-Umfrage war im November und Dezember 2012 öffentlich zugänglich. Zur Teilnahme eingeladen wurden alle Teilnehmenden der vorangegangenen Online-Umfragen über „Reife Politik“, „Generation 50plus“ sowie „Mobilität und Lebensqualität“. Weitere Anwerbungen fanden nicht statt.

Insgesamt haben 298 Menschen den Fragebogen vollständig ausgefüllt. Das ist, bedenkt man die im Vergleich mit den vorangegangenen Umfragen kurze Befragungszeit und die beschränkten Rekrutierungsmöglichkeiten, eine sehr beachtliche Zahl.

Wie bei allen erwähnten Umfragen bilden die Teilnehmenden keine repräsentative Stichprobe im klassischen Sinne. Vielmehr handelt es sich dabei um besonders interessierte und engagierte Menschen, da – ähnlich wie bei einer Volksabstimmung – nur solche an der Befragung teilnehmen.

Da naturgemäss solche Menschen die Wahrnehmungen und Meinungen ihres Umfelds stärker beeinflussen als alle anderen, handelt es sich hierbei um einen besonders interessanten Ausschnitt aus der Bevölkerung. Und das Meinungsbild dieses Teils der (älteren) Bevölkerung wird durch die vorliegenden Befragungsergebnisse zuverlässig abgebildet.

Den weitaus grössten Teil unseres Adresspools bilden erfahrene Menschen im reifen Alter. Entsprechend präsentiert sich die Altersstruktur der Teilnehmenden an der aktuellen Umfrage mit einem Durchschnittsalter 68.

Insgesamt können wir davon ausgehen, dass die Teilnehmenden einen guten Querschnitt der interessierten und engagierten Bevölkerung der Deutschschweiz ab 50 bilden.

Erfreulich ist, dass die meisten Teilnehmenden (88 Prozent) bereit sind, auch an künftigen Umfragen teilzunehmen, und dafür ihre E-Mail-Adresse hinterlassen haben. Das spricht dafür, dass sie aus der Beantwortung unserer Fragen auch einen Gewinn bezogen haben…

DER WERT SICHERHEIT

Dass Sicherheit für die meisten Menschen ein wichtiger Wert ist, ist sicher. Wie aber steht es mit der relativen Bedeutung von Sicherheit, verglichen mit anderen Werten? Wir haben danach gefragt:

stellung

Die Antworten zeigen, dass tatsächlich fast alle zustimmen, Sicherheit sei ein wichtiger Wert. Unterschieden werden kann dagegen beim relativen Stellenwert von Sicherheit innerhalb des eigenen Werte-Universums. Hier reicht das Spektrum von „gehört zur engsten Auswahl meiner Werte (39%) über „ist sehr wichtig, aber nicht so wichtig wie andere Werte (33%) bis zu „ist schon wichtig, aber nicht zentral“ (21%). Wir haben es also bei den Teilnehmenden keineswegs nur mit „Sicherheits-Fanatikern“ zu tun…

Um das persönliche Verhältnis zum Wert Sicherheit noch besser erfassen zu können, haben wir acht Aussagen zum Thema Sicherheit formuliert. Die eine Hälfte relativiert die Idee von absoluter Sicherheit, ist also eher skeptisch formuliert, die andere Hälfte dagegen preist den Wert Sicherheit in höchsten Tönen und steht damit für ein starkes Sicherheits-Bedürfnis.

Eine Analyse der Antworten zum Zweck der Dimensionsreduzierung (Faktorenanalyse) bestätigt: Die Befragten ordnen sich tatsächlich in der Dimension zwischen Sicherheits-Skepsis und Sicherheits-Bedürfnis ein. Entsprechend teilen wir die Aussagen in diese beiden Gruppen ein:

aussagenskepsis

Bei den skeptischen Aussagen gibt es drei, die eine grossmehrheitliche Zustimmung erfahren, nämlich Völlige Sicherheit ist eine Illusion, Man kann es mit dem Streben nach Sicherheit auch übertreiben und Nur nach Sicherheit zu streben, bedeutet, sich vom Leben abzuschotten. Nur bei Man kann das Leben nur geniessen, wenn man Risiken eingeht sind die Meinungen deutlich geteilter.

aussagenfan

Bei den Aussagen, die für ein starkes Sicherheits-Bedürfnis stehen, erfährt Im Zweifelsfall bin ich lieber auf der sicheren Seite die grösste Zustimmung, wenngleich auch diese ehe verhalten ausfällt. Noch verstärkt gilt das für Investitionen in Sicherheit lohnen sich immer, Ich gehe zwar gerne Risiken ein, möchte diese aber absichern und Nur wenn ich sicheren Grund habe, kann ich mich entfalten. Hier stimmt jeweils knapp die Hälfte zu, der grössere Teil davon allerdings nur bedingt.

Aus den drei Skalen „Bedeutung von Sicherheit im Werte-Universum“, „Werte-Bedürfnis“ und „Werte-Skepsis“ (natürlich mit umgekehrten Vorzeichen) haben wir durch Addition eine Art-Superskala „Sicherheits-Bedürfnis total“ mit sieben Stufen gebildet und dann für die statistischen Untergruppen die jeweiligen Mittelwerte errechnet:

safetot

Die Ergebnisse bestätigen:

–       Beim Sicherheits-Bedürfnis unterscheiden sich Frauen und Männer entgegen früherer Annahmen überhaupt nicht – jedenfalls nicht im reiferen Alter.

–       Das Sicherheits-Bedürfnis steigt mit zunehmendem Alter an, allerdings nicht dramatisch, sondern nur leicht.

–       Bei Nicht-Akademikern ist das Sicherheits-Bedürfnis eindeutig stärker ausgebildet als bei Akademikern.

Menschen, denen der Wert Sicherheit sehr viel bedeutet, finden wir also in allen soziodemographischen Gruppen ebenso wie solche, denen er deutlich weniger bedeutet – mit nur leicht unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten. Wer mit Menschen zum Thema Sicherheit kommunizieren will, hat also nicht statistische Kriterien zu berücksichtigen, sondern die Tatsache, dass Menschen dem Wert Sicherheit einen unterschiedlichen Stellenwert beimessen.

Weitere Spezialauswertungen der Fragen zum Wert Sicherheit nach Geschlecht, Alter und Bildungsgrad finden Sie im vollständigen Bericht, den Sie als PDF-Datei herunter laden können.

DIE LEBENSQUALITÄTS-SPHÄRE STABILITÄT

Im Modell von spirit.ch ist Lebensqualität eine Art Dachmarke, unter deren Dach sich eine Vielzahl konkreter Werte vereinigt. Dabei unterscheiden wir zunächst nach sechzehn so genannten Lebensqualitäts-Sphären. Jede dieser Sphären enthält ihrerseits sechzehn konkrete Werte.

Die Lebensqualitäts-Sphäre Stabilität wird bei der Erstbefragung so definiert: Tradition, Sicherheit, Kontrolle. Der Wert Sicherheit gehört also eindeutig zur Sphäre Stabilität.

In früheren Befragungen haben wir danach gefragt, wie wichtig jede Sphäre für die eigene Lebensqualität ist, und wie zufrieden man in dieser Sphäre gemessen an den eigenen Erwartungen ist – jeweils auf einer Zehner-Skala. Das so entstandenen Bedeutungs- und Zufriedenheits-Profil kann man miteinander vergleichen. Hier die aktuellsten Ergebnisse:

profillq

Bei diesem Vergleich fällt eine Sonderstellung der Sphäre Stabilität auf: Wie bei der Sphäre „Materie“ ist die Zufriedenheit grösser als die Erwartung. Bei allen anderen Sphären ist es – teils deutlich – umgekehrt. Das bedeutet: Man hat etwas mehr Stabilität als man eigentlich bräuchte. Grössere Deckungslücken scheint es jedenfalls nicht zu geben.

Wie erwähnt, enthält die Lebensqualitäts-Sphäre Stabilität ihrerseits sechzehn konkrete Werte, für die wir in der vorliegenden Befragung ebenfalls Bedeutung und Zufriedenheit abgefragt haben. In der folgenden Liste steht am Anfang fett jeweils der Name des Werts, der auch in der Grafik verwendet wird, und danach die wörtliche Formulierung aus der Befragung. Geordnet sind die in zufälliger Reihenfolge abgefragten Werte nach den Ergebnissen einer dimensionsreduzierenden Faktorenanalyse:

                                                                                                            Bedeutung Zufriedenheit

a) Traditionalismus:

Traditionen hoch: dass Traditionen hoch geschätzt werden                            6.3                   6.6

meine Traditionen: dass ‚ich bewährte Traditionen fortführen kann               6.4                   7.0

christliche Moral: dass die traditionelle christliche Moral gilt                         6.1                   6.2

Zucht und Ordnung: dass Zucht und Ordnung herrscht                                    5.3                   5.9

Land unabhängig: dass mein Land unabhängig bleibt                                      8.2                   7.3

Autoritäten respektiert: dass Autoritäten respektiert werden                         6.5                   6.3

persönliche Ehre: dass ich meine persönliche Ehre verteidigen kann               6.8                   7.5

b) Absicherung:

finanz. Absicherung Zukunft: dass meine Zukunft, und jene meiner

Lieben, finanziell abgesichert ist                                                                     8.3                   8.1

finanz. Absicherung Schäden: dass ich für Krankheiten und Schadenfälle

finanziell abgesichert bin                                                                                8.4                   8.4

Leben stabil: dass mein Leben stabil und berechenbar ist                                  7.1                   7.4

Kriminalität bekämpfen: dass die Kriminalität wirksam bekämpft wird               8.7                   6.5

geachteter Platz für mich: dass ich einen geachteten Platz in der

Gesellschaft einnehme                                                                                   6.6                   7.5

c) Selbst-Sicherheit:

meinen Prinzipien treu: dass ich immer meinen Prinzipien treu bleibe             7.1                   7.4

rationaler Vernunft folgen: dass ich immer meiner rationalen Vernunft folge    6.9                   7.1

beharrlich Ziele verfolgen: dass ich standfest und beharrlich

meine Ziele verfolge                                                                                     7.2                   7.4

Leben im Griff: dass ich mein Leben voll im Griff habe                                   7.5                   7.5

Hier finden Sie die graphische Darstellung dieser Zahlenreihen zwecks besserer Übersichtlichkeit:

profilstabi

Aus den beiden Profilen lassen sich zwei Schlüsse ziehen:

1.    Die Werte aus der Sphäre haben, verglichen mit anderen, keine besonders hohe Bedeutung. Nur gerade vier werden mit einem Wert von 8 und mehr auf der Zehnerskala eingestuft.

2.    Grösserenteils gilt auch hier: Die Zufriedenheit liegt leicht höher als die Bedeutung, was eher ungewöhnlich ist. Nur gerade bei der Bekämpfung der Kriminalität und bei der Unabhängigkeit des Landes gibt es deutlich unerfüllte Erwartungen.

Weitere Spezialauswertungen für alle drei Dimensionen von Stabilität und nach statistischen Untergruppen finden Sie im vollsändigen Bericht, den Sie als PDF-Datei herunter laden können.

SICHERHEIT UND LEBENSQUALITÄT

Um den Zusammenhang zwischen Sicherheit und Lebensqualität zu erfassen, haben wir zwei Fragen-Modelle angewendet. Die erste Frage lautete:

lqsicherheit

Ergebnis: Das persönliche Sicherheits-Gefühl beeinflusst die eigene Lebensqualität für die grosse Mehrheit spürbar bis sehr stark. Etwas zu Verbesserung dieses Sicherheits-Gefühls zu tun bedeutet also immer auch eine Verbesserung der Lebensqualität.

Die zweite Methode, den Einfluss von Sicherheit auf Lebensqualität zu messen, ist etwas vertrackter. Hierbei bitten wir die Befragten zunächst, ihren eigenen aktuellen Lebensqualitäts-Index in Form einer Zahl zwischen 1 und 100 anzugeben. Dann bitten wir sie, sich vorzustellen, ihre Sicherheit wäre perfekt, das heisst, sie entspräche voll und ganz ihren Vorstellungen und Wünschen, und fragen, wie hoch in diesem hypothetischen Fall der Lebensqualitäts-Index wäre. Und schliesslich tun wir dasselbe mit dem umgekehrten Fall, das heisst, ihre Sicherheit würde allen ihren Alpträumen entsprechen.

Die Grafik, die auch einen Vergleich mit der gleich lautenden Frage aus der Studie „Mobilität und Lebensqualität“ enthält, zeigt, dass im Idealfall der Lebensqualitäts-Index „nur“ von aktuellen 81 auf 86 Punkte steigen, im Alptraumfall dagegen auf 50 sinken würde. Daraus lässt sich schliessen, dass bereits heute ein hohes Sicherheits-Gefühl existiert, dass nicht allzu weit vom Idealzustand entfernt ist, während umgekehrt eine drastische Verschlechterung der Sicherheit eine ebenso drastische Verschlechterung der generellen Lebensqualität bewirken würde.

lqsichetheit2

Die Vergleichswerte mit der Mobilitäts-Studie zeigen, dass für beide Werte, also Mobilität und Sicherheit, ähnliche positive und negative Auswirkungen im Extremfall erwartet werden.

Weitere Spezialauswertungen zu diesem Themenkomplex finden Sie im vollständigen Bericht. Dort sind zudem die Antworten zu den Themen VERSICHERUNGEN UND SICHERHEIT sowie DAS REIFE-IMAGE VON SECHS VERSICHERUNGS-GESELLSCHAFTEN zufinden. Schliesslich gibt es dort auch Ergebnisse zum Thema DAS POTENTZIAL DES ERFAHRUNGS-POOLS. Den vollständigen Bericht können Sie als PDF-Datei herunter laden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert