46. Woche

Samstag 29. September 2012

Wieder ist eine intensive Woche vergangen. Auch wenn einige Leute uns fragten, ob es uns hier auf der „einsamen“ Insel nicht langweilig werden würde, so müssen wir klar verneinen. Obwohl wir extra eine ganze Harddisk voller Filme mitgenommen haben – ich habe selber noch keinen einzigen geschaut, was zeigt, dass wir hier wohl über kurz oder lang nicht Däumchen drehen werden.

Wie Ihr ja aus den beiden letzten Blogs erfahren habt, ist bei uns derzeit eine Renovation aufgrund des Termiten-Befalles notwendig geworden. Wer uns kennt, weiss dass, wenn wir renovieren, dann machen wir es auch gleich richtig. So haben wir in den vergangenen 10 Jahren ja gleich zwei ältere Häuser komplett renoviert. Und nachdem wir mit der zweiten Renovation erst gerade komplett fertig geworden sind, sind wir ja hierher gezügelt.

Carlo, der ja diese und letzte Woche bei uns zu Besuch war, witzelte schon, was denn passiere, wenn wir dann dieses Haus auch wieder komplett renoviert haben, ob wir dann wieder zügeln…

Die Arbeiter rund um Lusseli und Ann in Action

Nun denn, als die ersten Wände hin zur Treppe entfernt waren, stellten wir fest, dass es besser ist, wenn wir die Wände da nur bis 1.10 Meter hochziehen. Das gibt uns sehr viel mehr Licht, Durchlüftung und es wirkt viel grösser. Gesagt, getan, das Foto unten zeigt Euch, wie es anschliessend aussehen wird.

Ebenfalls haben wir uns entschieden vorne eine Falt-Tür einzusetzen, damit wir aus dem Raum dann noch mehr vom Meer sehen. Und dass wir gleich den Boden abschleifen und die Balken neu malen macht Sinn, denn dann gibt es nur einmal Staub. Wir wissen es jetzt schon: es wird wunderschön…

Das neue Raumgefühl

Allerdings hatten wir mit der Qualität der gelieferten Bambus-Wände unsere Mühe. Selbst die Thai’s die bei uns arbeiten fanden, es sei eine schlechte Qualität (junger Bambus). Wir können nun den bestellten Bambus aber an Chung verkaufen, der diesen anders verwenden kann und eine bessere Qualität bestellen.

Eine andere Arbeit hingegen hätten wir eigentlich lieber nicht in Auftrag gegeben. Denn wieder einmal überlief Opa’s Toilette, weil er zuviel Papier nutzte und so der Ablauf des Abwasser-Tanks verstopfte. Da es viel regnete und Opa die Toilette andauernd spült (weil er vergisst, das er bereits gespült hat), lief der Tank über den Stand der Überlaufleitung hinaus und das Papier verstopfte diese Leitung. Nun müssen wir wohl oder übel eine neue, dickere Leitung ziehen. Die Arbeit geht uns bzw. unseren Arbeitern nicht aus 😉

Mittagessen unserer Arbeiter auf thailändische Art

Am Montag und Dienstagnachmittag waren wir dann mit Ann, dem Mann von Tiu, Holz und Farben sowie diverse Kleinartikel am Einkaufen. Da wir hier ja davon keine Ahnung haben, wie das in Thailand läuft, war selbst der Einkauf spannend. Fazit: Der Einkauf dauert auf jeden Fall viel länger als bei uns, denn es wird viel mehr geredet als bei uns. Das Personal hat und nimmt sich Zeit, wir fragten uns nur, was sie denn alles besprochen hatten, denn so weit reicht unser Thai noch nicht.

Das Boot mit unserem Baumaterial neigt sich gefährlich

Beim Ausladen der Materialien

Ebenfalls eingekauft hatten wir das Holz für unser neues Bett, das ja sozusagen den Anlass für die Renovation gab. Denn dadurch, dass die neue Matratze solange an der Wand stand, hatten die Termiten im Hintergrund die Möglichkeit, unbeobachtet unsere Wand zu zerfressen (siehe Blog vor zwei Wochen). Einige fragen sich nun vielleicht, wieso wir ein neues Bett brauchen, doch unser altes Bett war einfach so kurz und so wenig bereit, dass wir mit Kopf und Fuss gegen das Moskitonetz gestossen sind. Es hatte eher Thai-Masse. Und wer uns kennt und unser altes Bett im Appenzellerland gesehen hat, weiss natürlich, dass wir auch hier wieder auf die Herzen setzen…

Unser neues Bett ist bereits nach 3 Tagen im Rohstadium fertig und muss nur noch gemalt werden

Nun diese ganze Umbauphase hat Carlo bei uns in den Ferien miterlebt. Aufgrund der Termiten mussten wir einfach schnell handeln. Der Lärm in unserem Haus störte ihn aber nicht gross, er hatte ja ein eigenes Bungalow zum Übernachten. Im Gegenteil, er fand es spannend zuzuschauen, wie hier in Thailand gebaut wird und hat so viel mehr vom Insel-Leben mitbekommen, als wenn er in der Hoch-Saison gekommen wäre.

Auch das Wetter, das diese Woche zum ersten Mal so richtig unserer eigentlichen Vorstellung von der Regenzeit entsprach, hat ihn nicht gross gestört. Er hat ausgeschlafen, sich erholt, viel gelesen und manche Partien Schach mit Glen gespielt. Glen ist ein englisch-australischer Freund von Allan, dessen Hobby das Komponieren von Musik ist.

Glen spielt Chung sein neuestes Stück vor (Bildqualität leider etwas beeinträchtigt)

Das Wetter in Bildersprache

Und am Abend war jeweils eine kleine internationale Runde zusammen, da auch zwei weitere Hausbesitzer letzte Woche hier waren. Carlo gefiel es, sein Englisch nutzen und verbessern zu können und er hatte Spass an den spannenden Diskussionen, die oft an unserem „Stammtisch“ geführt werden.

Die beiden Male, als wir in Krabi waren, kam Carlo mit uns mit und wir konnten die Gastfreundlichkeit unseres neuen Favoriten-Hotels geniessen. Nachdem wir nun rund ein Dutzend getestet haben, haben wir einen klaren Favoriten, das Ban To Guesthouse, mit einer unheimlich netten Gastgeber-Familie und einem Super Preis-Leistungsverhältnis (CHF 16 pro Übernachtung mit Balkon, Kabel-TV, Warmwasser und Aircon und vor allem, wohl für uns am wichtigsten,  Sauberkeit).

Gestern dann nach 2 Wochen Aufenthalt (für uns schien es viel kürzer) verabschiedete sich Carlo wieder zurück in die Schweiz.

Kurz vor dem Abschied

Dafür haben wir bereits wieder einen neuen Gast. Eine weitere junge Katze lässt sich einfach nicht verscheuchen und sucht intensiv seit Tagen andauernd Anschluss. Wir wollten ja eigentlich keine Katze mehr, aber irgendwie bringen wir es nicht über’s Herz sie zum Tempel zu bringen (Chung’s Bezeichnung für das Versenken im Meer) und wegscheuchen lässt sie sich partout nicht.

Unser noch namensloser neuer Gast

Derweilen sich unser anderer Gast, die ja den Namen Miau von „unseren“ beiden Frauen erhalten hat, es sich gemütlich gemacht hat. Sie ist eine wirklich gute Jägerin und hat neben Mäusen, Ratten und Gecko’s auch schon einige andere Wesen angeschleppt. Und letzte Woche hatte sie sogar eine kleine Schlange im Haus entdeckt und diesmal diese nicht angeschleppt, sondern aus dem Haus geschleppt. Da spielte sie dann allerdings so lange mit Ihr, dass wir uns irgendwann gezwungen sahen, diese Schlange zu töten, bevor diese allenfalls das Gleiche umgekehrt mit Miau macht.

Und der unten abgebildete Flug-Drachen (wie wir ihn bezeichnen), eine Gecko-Art, die von Baum zum Baum „fliegt“, brachte sie just zu dem Zeitpunkt ins Haus, als ich den Blog schrieb. Wie aus dem Bild ersichtlich hat sich dieser mächtig gewehrt, bis wir ihn dann aus den Klauen von Miau befreit haben.

Wäre der Flugdrachen grösser, so wäre es wohl nicht mehr angenehm in seiner Gegenwart

Tiere und Blumen sind ja immer wieder schöne Motive und so beschliessen wir auch diesmal wieder unseren Blog mit solchen Tierbildern, auch wenn die beide ersteren nicht unbedingt als schön bezeichnet werden können…

Schnappschuss in Krabi

Und auch für diese Kröte gilt: Fetter geht’s wohl nimmer

Die Orchideen blühen schon wieder

Nun bereits zum zweiten Mal seit dem Kauf

Und auch diese am Baum angebrachte Orchidee zeigt Ihre Pracht

Bedenkt man, wie gerne Opa diese Pflanzen hat, sollte er sich eigentlich im Paradies fühlen…