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Von Thailand und anderen Abenteuern

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43. Woche

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Samstag 8. September 2012

Wir sind nach den Ferien wieder gut im Alltag angekommen. Doch auch dieser hält immer wieder Neues für uns bereit. In der Schule haben wir in der Zwischenzeit alle Thai-Buchstaben durchgenommen und dabei neu dazu gelernt, dass auch jede kurze Vokabel zwei Schreibweisen hat, je nachdem, ob Sie von einem Konsonant gefolgt wird oder nicht. Gibt wieder rund zehn weitere Zeichen, womit wir auf nahezu 80 Zeichen sind… Gleich am Montag haben wir einen Test dazu. Dafür müssen wir wohl noch einiges lernen morgen Sonntag…

In der Zwischenzeit konnten wir nun aufgrund unseres Jahres-Visums neu auch thailändische Führerausweise beantragen. Der internationale Führerausweis ist hier zwar auch gültig, aber nur bis ein halbes Jahr nach Einreise in Thailand. Zudem bietet der Führerausweis weitere Möglichkeiten. Er gilt als offizielles Ausweisdokument und indirekt als Wohnsitzbescheinigung. Damit können wir uns zum Beispiel in einem Hotel anmelden und müssen nicht mehr jedes Mal den Pass mitnehmen. Zudem können wir damit hier auch ein Bankkonto eröffnen usw. Für uns beide ist es das erste Mal, dass wir einen ausländischen, offiziellen Ausweis haben (mal abgesehen von den Studentenausweisen).

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Der sogenannt „temporäre“ Führerausweis, der nach einem Jahr fünf Jahre verlängert werden kann

Dazu mussten wir aber erst Mal ein ärztliches Attest holen, dass uns bescheinigt, dass wir gesund sind. Der Arzt hat uns allerdings nicht mal gesehen, 100 Baht und wir hatten die Bestätigung… Dann mussten wir wieder auf die Immigrations-Behörde unseren Wohnort zu bestätigen. Glücklicherweise haben wir hier ein wirklich freundliches Amt, denn eigentlich würde man dafür ein sogenanntes gelbes Hausbuch benötigen, das wir bis jetzt noch nicht haben, da es sonst nie nötig war.

Auf dem Amt, das uns dann die Ausweise ausstellte, mussten wir nur gerade einen Farben-Sehtest machen. Erhalten haben wir dann je einen Ausweis für das Auto und einen für das Motorrad. Glücklicherweise schauten die Beamten nicht so genau hin und wir erhielten auch die Motorrad-Prüfung, obwohl wir beide diese in der Schweiz nicht hatten…

Monika sass sogar erst nachdem sie den Ausweis erhalten hatte, das erste Mal am Lenker eines Motorrades 😉 und die thailändischen Verkehrsregeln kennen wir beide nicht. Allerdings gilt dies wohl auch für alle anderen hier, denn die Frage nach Links- oder Rechtsvortritt beispielsweise beantwortet hier jeder anders (oder gar nicht).

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Monika stolz bei Ihrer ersten Fahrt

Neu bei uns haben wir auch einen zugewanderten Gast. Kurz vor unseren Ferien wollte ein junges Kätzchen sich von uns quasi adoptieren lassen. Sie wich nicht mehr von unserer Seite. Wir wollten ja eigentlich keine Katze mehr, aber unsere Frauen hatten sich sofort mit ihr angefreundet und sie „Miau“ getauft. So überliessen wir es ihnen und waren gespannt, ob sie nach unserer Rückkehr immer noch da ist.

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Unser neuer Gast: Miau

Wie eigentlich fast erwartet empfing sie uns dann auch mit einem „Miau“ nach unseren Ferien. Vom Aussehen her könnte das Kätzchen durchaus ein Geschwisterchen von Floh, den wir ja eine Zeit in den Ferien bei uns hatten, sein. Die Töchter von Tiu hatten immer wieder nach Floh gefragt, wenn sie zu Besuch waren. Floh ist allerdings in der Zwischenzeit verschwunden, ebenso wie Charly (die Katze von E, die sich jeweils in die Hängematte legte) und Honda, die Katze von Low. Katzen scheinen hier grundsätzlich selten einem natürlichen Tode zu sterben, dafür hat es zu viele Schlangen und andere, den Katzen weniger freundlich gesinnte Lebewesen.

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Natürlich immer zum Spielen aufgelegt

Ebenfalls neu (oder zumindest noch nicht lange) haben wir weitere, allerdings weit weniger angenehme Hausbewohner: die Termiten. Wir haben eine neue Matratze gekauft und diese an die Wand gelehnt. Da im Moment in SiBoya schlichtwegs niemand Zeit hat, ein neues Bett für die grössere Matratze zu machen, lehnte diese bereits 4 Wochen an der Wand. Wenn nicht Miau eine Maus gejagt hätte, die sich dann hinter der Matratze versteckt hat, so hätten wir erst genauer hingeschaut, wenn das Bett fertig gewesen wäre. In dieser wirklich sehr kurzen Zeit haben sich leider in der Wand dahinter die Termiten versammelt, da es da dunkel war. Den Effekt könnt Ihr in unterem Photo betrachten.

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Ein Eindruck der Termiten-Aktivität

Seither hören wir die Wände genauer ab und stellten fest, dass dies nicht der einzige Ort mit Termitenbefall ist, die dehnen sich sozusagen invasiv aus. Da nützen auch die Insektensprays nichts, ausser wenn wir wirklich aggressive Chemie einsetzen würden. Heute haben wir daher nun beschlossen, die eh schon alten Wände rauszureissen und durch neue zu ersetzen. Die alten Wände waren Doppelwände, die allerlei Ungeziefer Platz boten, neu werden wir nur noch einwandige Wände einsetzen.

So teuer, wie dies tönt, ist dies aber gar nicht. Ann, der Mann von Tiu kam heute und schätzte die Arbeit auf ca. 6*2 Manntage. Da wir faire Löhne zahlen möchten, werden wir einen Tagessatz von 600 Baht zahlen, was über dem Standard liegt und so mit 7000 Baht (etwas mehr als 200 Franken) ein nicht wirklich teueres Vorhaben haben. Das Material ist etwa ähnlich billig, so zahlen wir für das gewünschte 85 Baht pro Quadratmeter.

Auch haben wir wieder für uns neue Arten entdeckt. Diese möchten wir Euch nicht vorenthalten:

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Leider konnten wir…

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…von keinem dieser Tiere…

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… den Namen ausfindig machen.

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Auch Pilze gibt es hier.

Und wenn wir beim Thema „Neu“ sind, möchten wir Euch auch unsere neue Hängematte zeigen, die wir in Bali gekauft haben. Unser Balkon hat nun noch mehr Entspannungspotential…

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Echt gemütlich

Was wir leider eigentlich gar nicht „neu“ suchen, ist ein Motorrad. Wir würden eigentlich gerne ein Second-Hand-Bike kaufen, doch scheint dies hier in Thailand nicht gerade einfach zu sein. Mit Ann und Bao waren wir nun zum zweiten Mal auf der Suche und fuhren bis Ao Luk, um irgendwo einen Second-Hand-Händler mit vernünftigen Preisen zu finden. Doch Fehlanzeige. Die wenigen Second-Hand-Bikes, die es gibt, sind so teuer, dass wir uns lieber gleich ein Neues kaufen. Die Thais haben ein ganz anderes Abschreibungssystem wie wir. Ist bei uns ein Fahrzeug ein Jahr nach dem Kauf 20-30% weniger wert, so erfolgt hier die Abschreibung linear – selbst nach 10 Jahren erhält man noch die Hälfte des Kaufpreises. Was wir uns einfach gewundert haben war, wo denn alle die gebrauchten Motorräder hingehen? Die Frage konnte uns bisher niemand beantworten.

Orchideen sind bei uns zwar nicht neu, doch haben wir wieder einige neu dazu gekauft. Diesmal haben wir in Krabi 16 Stück für 600 Baht gekauft, also rund ein Franken pro Orchidee. Unsere Frauen haben die grösste Freude diese Orchideen in wirklich wunderschöne Gefässe zu pflanzen. So setzte Ann sogar Ihren freien Nachmittag ein, um das Haus zu verschönern.

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Tiu und Ann bei der Orchideen-Pflanzung

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Dabei produzierten Sie solche kleine Kunstwerke

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Nun haben wir wohl allen freien Platz aufgebraucht

Auch bei Lou und Lupsie konnten wir Orchideen bestaunen. Eine Wild-Sorte blüht nur an einem einzigen Tag, was für uns natürlich Anlass war, sie zu besuchen.

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Die Ein-Tages-Orchideen

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in Kombination mit weiteren Farben

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Eine weitere wunderschöne Orchidee im Garten unserer Nachbarn

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Dito

Immer wieder werden wir gefragt, wie es denn Opa geht. Die Antwort dazu ist klar: Seinem Alter entsprechend auf jeden Fall sehr gut, auch wenn natürlich die körperlichen und geistigen Funktionen abnehmen. Aber er kann immer noch die rund 500 Meter bis zum Restaurant und dann wieder zurückgehen, auch wenn er dies nicht jeden Tag möchte.

Verglichen mit dem Zustand vor unserer Abreise aus der Schweiz ist er sogar besser beieinander als vorher. Er flucht viel weniger und auch sterben möchte er nicht mehr so oft wie vorher. Ebenfalls möchte er nicht mehr jeden zweiten Tag zum Doktor oder in den Spital, wie dies in der Schweiz der Fall war.

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Opa mit Tiu und Ann auf dem Weg ins Restaurant, ausnahmsweise mal beide mit Kopftüchern

Zu verdanken ist dies sicherlich bei unseren beiden Frauen Ann und Tiu, die sich nach wie vor wirklich sehr liebevoll um ihn kümmern und ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen. In der Woche als wir in Bali waren haben sie auch abwechslungsweise im Haus übernachtet, denn wir können Opa nicht alleine lassen. Ansonsten würde er vielleicht noch in einer geistigen Umnachtungsphase das Haus verlassen und sich im Dschungel verirren.

Soweit wieder die Neuigkeiten aus SiBoya.

 

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