Zu sich finden

Zur Lebensqualität dank einer Vision
Der Visionscoach Yves Nater zeigt in diesem Gastbeitrag, was Visionen mit nachhaltiger Lebensqualität zu tun haben. Er kommt dabei zum Schluss: Den eigenen Visionen zu folgen ist nachhaltig und fördert die Lebensqualität!
Zum Glück hat der Gründer dieser Website, Andreas Giger, bereits wiederlegt, dass dies zwangsläufig zum Egotrip führt: “womit übrigens auch endgültig wiederlegt war, es sei egoistisch, sich um seine eigene Lebensqualität zu kümmern: Es gibt keine eigene Lebensqualität ohne die der anderen.”
Dieses Fazit entspricht genau meinen eigenen Erfahrungen. Man hört es bisweilen die Spatzen von den Dächern zwitschern: “Du kannst die anderen nicht verändern, Du kannst nur Dich selber verändern.” Ein Grundgedanke, der – wenn man ihn konsequent anwendet und zu Ende denkt – ganz genau die Erkenntnis zu Tage fördert, welche spirit.ch verbreitet.
Klar ist das ein Prozess, der auch reinigend ist. Unter Umständen passen dann alte Freunde nicht mehr zu meinem neuen Bild, das ich nun verkörpere. Im ersten Moment kann das schmerzen. Doch ich muss wissen, dass ich nur weiter komme, wenn ich Ent-Scheidungen treffe – es ist kein Schreibfehler, das Wort ist bewusst so getrennt. Eine Entscheidung beinhaltet immer auch die Trennung von etwas. Entscheide ich mich für mich, muss ich mich von etwas Äusserem trennen. Entscheide ich mich für etwas Äusseres, muss ich mich möglicherweise von etwas Eigenem trennen (einer Idee, einer Chance / einem Kummer, einer Belastung). Im einfachsten Fall sind es natürlich Belastungen, die uns auf unser Gemüt drücken, die uns eine Last sind.
Ansonsten predige ich allen meinen Kunden, dass man sich selber immer den Vortritt lassen soll. Es gibt nichts Traurigeres als verpasste Möglichkeiten, die mir so richtig Freude bereiten würden. Und fragen Sie sich selbst einmal: Sind Sie in dieser Situation wirklich frei davon, dem Gegenüber ein klein wenig die Schuld für das Verpasste zuzuschieben? Kennen Sie das? Der kleine Anfang eines manchmal langen Streits…
Das muss nicht sein! Sie haben die Wahl. Sie ent-scheiden sich für Lebensqualität oder für etwas anderes. Im Grunde kann ich für meine Entscheidungen niemanden verantwortlich machen und doch passiert es tagtäglich. In den besten Familien kommt es vor: Der Sündenbock wird herumgereicht. Dabei wäre es ganz einfach: Ich entscheide mich künftig nur noch für mich. Ja, im ersten Moment werden meine Freunde, Bekannten, Mütter und Brüder etwas konsterniert sein, doch das wird sich legen und einer wahrhaftigen und qualitativ hochstehenden Beziehung Platz machen.
Doch woher nehme ich den Mut, diesen Schritt zu gehen? Was motiviert mich, auch durch das Tal der Ent-Scheidungen zu gehen?
Mir persönlich wurde vor ein paar Jahren bewusst, dass sich alles was wir tun, einer Art Ordnung unterwirft. Vieles ist wiederkehrend, manchmal in einer anderen Form. Das Entscheidende aber war: das Gefühl war dasselbe. Einige neueste wissenschaftliche Erkenntnisse haben nun auch bemerkt, wie sehr wir doch emotionale Geschöpfe sind. So sehr man uns auch beschränken will, wir alle wissen: “Roboter sind wir keine!” Wir wissen auch: “Wir alle haben ein Herz!” Und gerade in den düstersten Phasen unseres Lebens, appellieren wir an das Herz, unser eigenes und auch an das unserer Mitmenschen…
Das HeartMath Institute in Kalifornien hat bereits 1993 bewiesen, dass unser Herz eine überaus entscheidende Funktion ausübt, welcher wir uns nur im äussersten Notfall bewusst sind. Dann wenn wir Hilfe nötig haben. Dann erinnern wir uns, wenn auch vage, an die Kraft des Herzens. Die heutigen Erkenntnisse machen es möglich, diese Kraft darzustellen, zu messen und demzufolge auch positiv zu nutzen.
Ich war mir also über die Ordnung und über die Wichtigkeit des Gefühls im Leben eines jeden Menschen bewusst geworden. Mit der Zeit beschrieb ich diese Ordnung in Form eines Regelkreises: Vision / Leben / Bewusstsein:

Dieser Regelkreis symbolisiert den dauernden Wandel in unserem Leben. Als Rad gesehen, beschreibt er auf eindrückliche Weise den Flow (Der Zustand zwischen Über- und Unterforderung. Entdeckt von Mihaly Csikszentmihalyi), den wir alle anstreben. Zudem vermittelt dieser Regelkreis den Mut, etwas Neues anzupacken. Denn obwohl wir uns entscheiden müssen, gibt es immer wieder eine neue Chance. Neue Gegebenheiten können reflektiert und analysiert werden. Dank des Regelkreises bin ich in der Lage, meinen Standpunkt objektiv einzuschätzen: Wo stehe ich in meinem Leben? Bin ich der luftige Spinner, der sich nur um Visionen kümmert, dabei aber das Leben vergisst? Oder lebe ich so sehr, dass ich mich verstrickt habe und weder ein Ziel noch eine Erkenntnis erlange? Oder bin ich mir vieler Dinge bewusst, bin aber genügsam geworden und geh nicht mehr weiter? Alle diese Standpunkte sind möglich und auch normal, müssen aber nicht so bleiben. Es geht immer weiter…
Toll finde ich, wenn ich Menschen treffe, die dank des Regelkreises eine neue Art Lebensqualität erreicht haben. Die Dinge nicht mehr allzu ernst oder schwer nehmen. Sie wissen fortan: “nur ein Schritt und eine neue Phase wartet auf mich.” Einige werden auf eindrückliche Weise resilient (Resilienz = Widerstandsfähigkeit – die Toleranz eines Systems gegenüber Störungen) und beginnen das Leben mit wiedergefundener Freude zu entdecken.
Mein Fazit:
Lebensqualität ist, wenn ich mich frei FÜHLE und darin die Motivation finde, Dinge zu tun welche unmöglich erscheinen. Angeführt durch eine Vision (Idee, Wunsch, Ziel) lebe ich meinen Weg und bin mir dessen Qualität bewusst.