11. Woche

Samstag 4. Februar 2012
Nun denn, diese Woche gibt es wirklich nicht viel Neues zu berichten. Wir haben hier unseren langsam schon eingespielten Alltag ohne irgendwelche herausragende Ereignisse, abgesehen von einem Kurzausflug nach Krabi von dem die Bilder stammen. Das einzige, was sich verändert ist die Gästeschar. War vor zwei Wochen der Stammtisch englischsprachig, vor einer Woche französischsprachig so ist er nun deutschsprachig, da fast alle Franzosen abgereist sind. Es gebe hier aber sogar Zeiten, wo der Stammtisch schwedisch-sprachig sei. Auch beim Alter der Gäste hat sich einiges verändert. Hatten wir zuerst eher ältere Semester hier, gab es eine kurze Phase mit eher jüngeren Gästen und nun sind wir anscheinend in eine Familienphase hineingekommen. So sind rund ein Dutzend Kinder hier und beleben den Resort.

Im Zentrum von Krabi
Ansonsten aber ist nicht viel geschehen und so wollen wir uns, wie üblich, wenn man nicht viel zu reden hat, mit dem Wetter hier mal etwas näher befassen. Denn wir wurden schon ein paar mal gefragt, welches denn die beste Reisezeit für einen Besuch bei uns wäre. Nun denn, vor 20 Jahren wäre die Antwort klar gewesen. Zwischen Dezember und März regnete es nie und es war immer schönes Wetter, darauf konnte man vertrauen. Doch heute können wir echt keinen Tipp mehr abgeben, denn der Klimawandel ist hier heftig spürbar.

Sicht aus dem Songthaew auf die Strassen von Krabi
Gemäss Klimatabelle hätte der Januar beispielsweise an 3 Tagen Regen haben müssen. Wir haben sie nicht einzeln gezählt, aber es gab sicherlich an mehr als 7, wenn nicht gar an 10 Tagen Regen. Der Februar zählt gar nur 2 Tage Regen, diese beiden haben wir nun schon in den ersten 4 Tagen gehabt. Die Leute hier sagen, es sei wie in der Regenzeit. Auch der letzte November / Dezember sei eher aussergewöhnlich feucht gewesen.

Das „Eingangstor“ nach Krabi
Unterstrichen wird das ganze vom letzten März, der eigentlich 4 Regentage hätte haben sollen. Wir kamen da ja am 30. März an und wurden gerade Zeugen der grössten Überschwemmungen in dieser Jahreszeit und dieser Region, die es je gegeben hat. Dafür hatte es dann in den drei Wochen im April, als wir hier waren, keinen einzigen Regentag, obwohl eigentlich deren 8 im April aufgeführt sind.

Auf der Fähre nach SiBoya
Im August, als wir ja auch hier waren, hätte es gar 17 Regentage geben sollen – wir haben aber nur einen einzigen erlebt. Das Klima ist also heftig durcheinandergeschüttelt, was die Bauern hier in Bedrängnis bringt, denn alles von Ahnen überlieferte Wissen über Fruchtfolgen und den besten Zeitpunkten zum Säen sind heute wertlos und manch ein Bauer hat schon ganze Ernten verloren.

Die riesigen Motoren der Long-Tail Boote
Was noch in etwa stimmt sind die Angaben über die Temperaturen. So ist es gemäss Klimatabelle nie unter 24 Grad und nie über 33 Grad, was bis jetzt eigentlich mehr oder weniger stimmte. Der heisseste Tag bis jetzt war 34 Grad, was allerdings bei 60 Prozent Luftfeuchtigkeit ziemlich heiss ist. Und die kühlste Temperatur an einem Morgen waren diese 24 Grad, was Monika schon fast dazu bewog, eine Jacke anzuziehen. So schnell gewöhnt man sich an solche Temperaturen. Die Thais hatten übrigens schon vorher Jacken angezogen… Die tiefste je gemessene Temperatur auf dieser Insel war übrigens 18 Grad an einem Morgen vor ein paar Jahren. Man muss sich das vorstellen: Die Menschen auf dieser Insel können sich nicht vorstellen, wie sich 15 Grad anfühlen und erst recht nicht, wie sich minus 12 Grad anfühlen, die ja anscheinend derzeit in der Schweiz herrschen. Das ist für die Thais hier schlicht unvorstellbar.

Eine Krabbe, so gross wie ein Volleyball
Die wärmste je gemessene Temperatur hier ist auf der anderen Seite 37 Grad. Das tönt gar nicht so heiss, aber verbunden mit 90 Prozent Luftfeuchtigkeit ist da kaum mehr an Fortbewegung zu denken.
Offiziell hat diese Region eigentlich nur 2 Jahreszeiten. Die Regenzeit so zwischen Mitte April und Mitte November und die Trockenzeit in den anderen Monaten. Allerdings muss man sich die Regenzeit hier nicht so vorstellen, wie das viele sich wohl vorstellen. Regenzeit heisst einfach, dass es einmal am Tag regnet, dies meist aber nur kurze Zeit, dafür aber heftig. Selbst im schlimmsten Monat, dem September hat es immer noch durchschnittlich 5 Stunden Sonne am Tag (mindestens gemäss der Klimatabelle). Also ist Thailand durchaus auch während der Regenzeit einen Besuch wert.

Wieder mal Charly, diesmal bei den Hausgeistern
So – nun für dieses Mal beschliessen wir den etwas kürzeren Blog und senden Euch viel Wärme in die Schweiz und nach Deutschland, ihr scheint es ja derzeit wirklich kalt zu haben.
Liebe Grüsse
Max, Monika und Christian
P.S. Ein lustiger Beitrag über einen schafhütenden Hasen findet Ihr unter http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/14608609
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Wohlgemerkt, dies sind alles Profile, die ich beruflich unterhalte, die privaten Informationen gibt’s nur hierin diesem geschützten Bereich, weshalb ich auch wieder mal darauf hinweisen möchte, doch bitte nicht die Social Media Empfehlungsfunktion unten zu nutzen (auch wenn die Seite in der Zwischenzeit gegen Suchmaschinen geschützt ist)