8. Woche

Samstag 14. Januar 2012
Versprochen haben wir es ja schon länger – nun endlich kommen wir zum Beitrag über die Tierwelt von Koh Si Boya oder eben auf thailändisch, der Insel der Krokodile.
Zuerst aber möchten wir uns bei Euch für die vielen positiven Rückmeldungen zu diesem Blog danken, die wir immer wieder erhalten und uns bekräftigen, den Blog regelmässig zu schreiben. Wir scheinen schon eine grosse Schar von regelmässigen Besuchern dieser Seite zu haben, was uns sehr freut.
Leider müssen wir den Artikel zur Tierwelt von Si Boya mit einer traurigen Nachricht von einem anderen Tier, das uns sehr am Herzen lag, einleiten. Elvis, unser Lieblingshund, musste leider am Mittwoch eingeschläfert werden. Elvis, ein wunderschöner Malinois, war schon von Kindsbeinen immer wieder bei uns in Wald in den Ferien, manchmal mehrere Wochen lang. Und jedesmal, wenn wir Sylvia im Aargau besuchten, machten wir ausgedehnte Spaziergänge mit ihm und liessen uns am Morgen von seiner kalten Schnauze wecken. Nun wurde er leider nur etwas mehr als 9 Jahre alt und wir vermissen ihn sehr, denn wir hätten im November nicht gedacht, dass wir ihn zum letzten Mal sehen. Dir Sylvia wünschen wir viel Kraft beim Überwinden des Verlustes, wir trauern mit Dir!

Elvis, vor einem Gemälde von Sylvia
Nun möchten wir aber überleiten zu den Tieren, die hier auf dieser Insel leben. Vorneweg: es gibt zum Glück keine Krokodile mehr hier – und auch die Bären und Tiger bevölkern diese Insel nicht mehr, wie noch vor wenigen Jahrzehnten. Zahlen- und grössenmässig am anderen Ende der Skala stehen leider: die Moskito’s… Zwar haben wir nicht aussergewöhnlich viele davon und auch sind sie nicht aggressiver als sonstwo in den Tropen, aber lästig sind sie wie überall. Zum Glück gibt es aber keine Malaria auf der Insel.
Ebenfalls klein und zahlenmässig viele gibt es von den Ameisen und Termiten. Bei den ersten gebe es anscheinend eine Sorte, die ziemlich schmerzhaft stechen könne, eine schwarz-rot-schwarze Sorte, doch eine solche haben wir bis jetzt noch nicht gesehen. Dafür haben wir von den Termiten schon genügend gesehen. Immer wieder müssen wir uns zur Wehr setzen, damit das Haus nicht aufgefressen wird. Langsam verstehen wir, wieso das in den Tropen vor allem Teak-Holz verbaut wird, denn dieses wird von den Termiten nicht befallen.
Am meisten interessieren natürlich immer die giftigen Tiere. Giftige Spinnen haben wir glücklicherweise keine, dafür aber natürlich einige giftige Schlangen. Gesehen haben wir aber erst drei Schlangen, da Chung das Gelände sehr pflegt und den Rasen immer kurz hält. Das mögen die Schlangen nicht, da sie auf offener Fläche von Raubvögeln erkannt werden könnten und darum meiden sie eigentlich meistens unsere Umgebung. Dass zwei der drei gesehenen Schlangen Königs-Kobra’s waren, war dann aber doch ein grosser Zufall. Es gibt Leute, die seit Jahren hierherkommen und noch nie eine solche gesehen haben. Die Königs-Kobra ist die Schlange, die wenn Sie sich in Angriffs-Stellung auftürmt, dann eine ganz breite, fast rundförmige Halspartie entwickeln. Ein mächtiger, aber bedrohlicher Eindruck und man kann schon etwas Angst kriegen vor einer solchen Gestik. Gestorben an einem Biss dieser Schlange ist in den letzten Jahrzehnten aber nur ein Mann auf dieser Insel. Ebenfalls gebe es grosse, mehrere Meter lange Phyton-Schlangen auf der Insel, doch diese leben an anderen Stellen, eine solche werden wir hier wohl nie sehen.

Die Königs-Kobra wird hier in etwa 1 -1.5 Meter gross

Chung, beim überaus wichtige Rasenmähen
Skorpione soll es anscheinend ein paar wenige geben, doch auch diese haben wir glücklicherweise noch nie gesehen. Was aber bei weitem schmerzhafter sei, ist der Stich eines Tausendfüsslers, dem „Scolopendra subspinipes“. Von denen haben wir schon ein paar gesehen und unten seht Ihr ein Bild von diesem eigentlich harmlos wirkenden Tier.

Wirkt unscheinbar und gefahrlos – der Schein trügt
Im Wasser gibt es in unserer Umgebung nur ein etwas giftiges Tier, der Sting-Ray oder zu Deutsch Manta. Diese gebe es anscheinend weiter vorne am Wasser und so muss man beim Baden bei Ebbe aufpassen, da diese am Meeresboden gut getarnt sind. Es sind schon einige gestochen worden. Doch wenn man bei Flut badet, besteht keinerlei Gefahr, auch andere giftige Fische gibt es nicht. Wenn wir bei den Meereswesen sind, gleich ein paar Worte dazu. Fische gibt es natürlich viele verschiedene Sorten hier, allerdings sind es immer weniger Fische, so dass die meisten Fischer nur noch im Nebenerwerb fischen. Wie an so vielen anderen Orten wurde das Meer überfischt.
Häufig fischen die Einheimischen nach Tintenfischen und Crevetten, von denen es viele hier gibt. Auch der Jellyfish zu Deutsch: Qualle ist ein beliebtes Fisch-Objekt. Anscheinend essen die Chinesen diese gern und so haben sich einige auf den Fang dieser halbdurchsichtigen Wesen konzentriert.
Beliebt bei den Einheimischen sind auch Muscheln und Krebse, die am Abend beim Eindunkeln bei Ebbe gesammelt werden. Einer dieser Krebse seht Ihr unten im Bild, eine andere Sorte Krebse ist verantwortlich für die riesigen Löcher, die es überall auf den Wegen immer wieder gibt. Man könnte meinen, es seien Maulwürfe.

Wirkt bedrohlicher als er wirklich ist

Ein Krabben-Hügel, Durchmesser etwa 50cm…
Ebenfalls zahlreich sind nach einem Regen die Frösche, die hier ganz eigenartige Geräusche machen. Als wir das erste Mal das Fussball-Feld, das oft am meisten feucht ist, nach einem Regen passierten, hatten wir das Gefühl, jemand schaue ein Auto-Rennen, genau so tönte es, bis wir dann aufgeklärt wurden, dass dies Frösche sind. Ein anderer Frosch hat einen extrem lauten Bass. Sein Oompfh ist weit weg noch zu hören.
Ebenfalls weit verbreitet sind die verschiedenen Echsenarten. Der kleinste davon, der Gecko ist ein wahrer Segen, da er die Moskitos frisst, ausser wenn er einem ins Weinglas fällt… 🙂 Die nächstgrössere Art ist der Yea (so spricht es sich mindestens auf Thai aus). Dieser gräbt ebenfalls wie die Krabben Löcher in die Erde, um sich zu verstecken. Nochmal etwas grösser ist der Tokai, die Thais glauben daran, dass diese Glück bringen, wenn man einen solchen im Haus hat. Dieser hat einen lauten Ruf, der eben wie „Tokai“ tönt.

Ein überaus durstiger Gecko 😉

Der überaus scheue Yea mit seinem schönen Seitenmuster
Und die grösste Sorte ist der Waran. Bei uns auf der Insel circa bis 2 Meter gross, gibt es aber auf Nachbarn-Insel gar bis 4 Meter grosse Exemplare. Diese sehen bedrohlicher aus wie sie sind, es sind ziemlich scheue und ungefährliche Wesen, die aber, man glaubt es kaum, trotz Ihrer Grösse auf Bäume klettern.

Warane – eine eigentlich ganz symphatische Art
Auch Fledermäuse und Flughunde finden sich auf der Insel. Letztere nerven fast etwas, da diese ihr „Geschäft“ oft in unserem Haus verrichten. Sie haben eine Flügelspannweite von etwa einem Meter und sind nacht-aktiv.
Zum Schluss noch drei Tierarten, von denen es zwar viele gibt, aber die schwer vor die Kamera zu bringen sind. Dies sind einerseits die x-dutzend verschiedenen Arten von Vögeln, von denen wir fast jede Woche wieder eine neue Art hören, diese aber selten sehen. Sie produzieren eine derart schöne Geräuschkulisse, dass selbst ich als passionierter Musik-Fan bis jetzt praktisch noch nie Musik eingeschaltet habe.
Die zweite Art produziert ebenfalls eine Geräuschkulisse, die aber nicht gar so harmonisch klingt. Die Zirpen schalten sich pünktlich zum Sonnenuntergang ein, als hätte jemand den Schalter umgelegt. Aber schon nach kurzer Zeit hören alle gemeinsam wieder auf und überlassen wieder den Vögeln den Ton, nicht wie auf anderen Inseln, wo praktisch nur noch Zirpen zu hören sind. Und die dritte Art, die man schwer fotografieren kann, sind die bereits beschriebenen Affen. Aufgrund der Einengung Ihres natürlichen Lebensraums durch die zunehmende Beanspruchung des Waldes als Gummiplantagen flüchten sich diese immer mehr ins Gebiet rund um die Siboya-Bungalows und bringen da manchmal einige der Bewohner auf die Palme.

Diesen aussergewöhnlichen Goldkäfer haben wir nur einmal gesehen
Natürlich sind damit längst nicht alle Arten beschrieben, auch über die Schmetterlinge könnte man viel berichten, da es hier viele Arten gibt, doch wir hoffen, Euch einen kleinen Einblick in diese tropische Welt gegeben zu haben. Inseln mit einer solch grossen Arten-Vielfalt wie Si Boya gibt es nicht mehr viele, wir sind da definitiv an einem der interessantesten Plätze gelandet.
Liebe Grüsse aus dem exotischen Süden von Thailand
Max, Monika und Christian

Auch Kühe gibt es in Si Boya

Nicht zu vergessen – Charlie – einer der 4 Katzen im Resort erobert Palmen