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Von Thailand und anderen Abenteuern

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Das Triple A Ding

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Eine Fabel vom Wert der Werte

Warum Werte immer wertvoller werden, und wozu es sich lohnt, sich eingehend mit Werten zu beschäftigen – den eigenen und denen anderer – zeigt die folgende Fabel.

Aus dem Bericht eines ausserirdischen Forschungsschiffs an die Basisstation:

»Auftragsgemäss haben wir uns mit der Frage befasst, mit welchem Instrument man das Wesen dieser seltsamen Erdlinge am besten erkennen kann. Erkenntnis ist den menschlichen Bewohnern dieses Planeten selbst sehr wichtig. Sie wollen sich selbst erkennen (schon in der Antike stand über dem Eingang eines ihrer wichtigsten Tempel „Erkenne dich selbst!“), und sie sind bei der Gestaltung ihres Zusammenlebens darauf angewiesen, andere erkennen zu können.

Drei Fragen scheinen dabei die Menschenwesen besonders umzutreiben. Die erste ist jene nach der Identität (wer bin ich?), die zweite jene nach Orientierung (wohin gehe ich?) und die dritte jene nach dem Sinn (wozu das Ganze?).

Wir haben uns deshalb auf die Suche nach einem Phänomen gemacht, das diesen Dreiklang aus Identität, Orientierung und Sinn optimal schafft. Weil die Menschen eine optimale materielle Anlagemöglichkeit mit einem dreifach A (Triple A) bezeichnen, haben wir dem gesuchten Phänomen den Decknamen „Triple A Ding“ gegeben.

Materielle und immaterielle Werte

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Lange Zeit haben die Menschen tatsächlich geglaubt, das gesuchte Ding bestünde in der Anhäufung möglichst vieler materieller Werte, und viele hängen diesem Irrglauben immer noch an. Andere wiederum, die etwas nachdenklicheren und wacheren, haben Zweifel entwickelt. Geld schafft nicht genügend Identität, denn der Mensch ist mehr als seine Besitztümer. Alles dafür zu opfern, um ständig den eigenen Kontostand zu erhöhen, ist keine befriedigende Orientierung im Leben. Und Sinn stiftet die Fixierung auf materielle Werte schon gar nicht.

Wir dagegen haben einen Kandidaten für das gesuchte Triple A Ding gefunden, von dessen Wert viele Eingeboren der Erde selbst noch nichts wissen: die (immateriellen) Werte. Werte sind, um eine intuitive Definition zu verwenden, das, was einem Menschen etwas wert ist, was ihm wichtig ist. Den Menschen steht eine erstaunliche Anzahl von Werten zur Verfügung, und zumindest in jenen Regionen des so genannten Westens, die wir besucht haben, sind die Menschen heute frei, daraus eine persönliche Auswahl zu treffen. Welche Werte jemand für sich auswählt, und wie er diese untereinander gewichtet, schafft so ein individuelles Werte-Profil.

Weitere Forschungen werden nötig sein, um genau herauszufinden, wie Werte Identität, Orientierung und Sinn schaffen, doch ein erster Überblick zeigt bereits, dass Werte das gesuchte Triple A Ding sind.

Identität

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„Sage mir, welche Werte dir wichtig sind, und ich sage dir, wer du bist.“ Ob es um Selbst-Erkenntnis geht oder um die Erkenntnis anderer, der Grundsatz scheint zu stimmen. Denn anders als oberflächliche Meinungen, Einstellungen oder Stimmungen bilden die eigenen Werte eine stabile Basis der Identität. Zwar verändern sich individuelle menschliche Werte-Profile im Laufe eines Lebens durchaus, doch die Werte bilden ein verlässliches Grundgerüst für die flatterhafteren Elemente einer menschlichen Identität: Ich bin das, was mir wichtig und wertvoll ist.

Orientierung:

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Menschen müssen sich in der modernen Welt ständig entscheiden, nicht nur vor den übervollen Regalen ihrer Supermärkte. Bei ihrer ganzen Lebensgestaltung stehen sie immer wieder vor der Frage, in welche Möglichkeit, die sich ihnen bietet, sie investieren wollen. Ihre Ressourcen an Zeit, Aufmerksamkeit, Energie und Geld sind beschränkt. Es will also klug überlegt sein, in welche Entscheidungsvariante man diese beschränkten Mittel investieren will. Die nahe liegende Antwort heisst: In das, was mir wichtig ist, was mir etwas wert ist. Wer weiss, welche Werte ihm wichtig sind, erhält im Chaos der Lebensgestaltung wertvolle Orientierungshilfe.

Sinn:

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Besonders rätselhaft erschien uns bei unseren Studien das menschliche Bedürfnis nach Sinn. Wir fanden dazu ein Zitat des Philosophen Wilhelm Schmid: »Warum brauchen Menschen Sinn? Warum können sie nicht darauf verzichten? Offenkundig ist der Mensch ein sinnbedürftiges Wesen, aber warum ist das so? Vermutlich, weil in Sinn-Zusammenhängen Energien fliessen, die ihn aufleben lassen.« Sinn ergibt sich nach Meinung vieler kluger menschlicher Denker am besten in Beziehungen, in der Beziehung zu sich selbst und in jener zu anderen Menschen. Beide Beziehungen sind entscheidend von Werten geprägt, ohne geteilte Werte gibt es kein gedeihliches Zusammenleben mit sich selbst und mit anderen.

„Ich lebe, um meine Werte zu leben“ ist, von aussen betrachtet, eine der sinnvollsten Antworten auf die Frage nach dem Wozu, nach dem Sinn des eigenen Lebens.

Fazit: Wenn Menschen sich selbst oder andere erkennen wollen, fragen sie am besten nach den Werten. Werte sind das gesuchte Triple A Ding, das alle drei menschlichen Urbedürfnisse stillt, nach Identität, Orientierung und Sinn. Seltsam finden wir einzig, wie wenig sich die Menschen selbst bisher dieses einzigartigen Potenzials der Werte bewusst geworden sind…«

 

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