70. Woche

Samstag 16. März 2013
Heiss war es auch diese Woche, aber dank dem nun wieder näheren Meer und immer wieder kleinen Brisen, doch nicht ganz so heiss wie letzte Woche. Diese Woche war vor allem eine Woche der Abschiede. So sind heute nur noch ein Drittel der 18 SpielerInnen, die am 3. Petanque-Turnier am Freitag vor 8 Tagen teilgenommen hatten, hier. Einen Bericht dazu findet Ihr weiter unten.
Es gibt in SiBoya in der Saison drei Abschnitte: Einer ist geprägt von alle freudigen Wiedersehens- und Willkommensszenen (Sept. – Mitte Dez.), eine ist geprägt von abwechslungsweisen Hallo’s und Good-Bye’s (Mitte Dez.- Anfang März) und im dritten Abschnitt gibt es dann fast nur noch „Good Bye – see you next Year“ – Szenen. Die Leute hier sind uns wirklich ans Herz gewachsen, es ist wie eine grosse Familie. Man trifft sich ja auch schliesslich ein- bis zweimal jeden Tag und verbringt oft längere Zeit am Abend mit Diskussionen, die nicht immer nur oberflächlich sind.

Typische Abschiedsszene mit teils bis zu 20 TeilnehmerInnen, hier der Abschied von Cristel und Eddie
Was diese Woche ebenfalls auffiel, ist die Ankunft vieler Vögel. Die Artenvielfalt an Vögeln hier ist derzeit bezaubernd. In allen Tonlagen wird konzertiert und der schönst singende all dieser Vögel ist sogar fähig, andere zu imitieren und bringt schon als Solo-Sänger eine unglaubliche Tonvielfalt hin. Doch die meisten der Vögel sehen wir nicht bzw. selten und wenn, dann reicht die Zeit kaum aus, rechtzeitig auf den Auslösekopf zu drücken.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Eine weitere glückliche Aufnahme
Mit Video kann man wenigstens die Vogelstimmen einfangen. Da wir gerade auch bei Video sind auch mal ein kleiner Video von unserem Balkon auf’s Meer.
Ein Vogelkonzert mit Aufnahmen vom Fenster aus Richtung Norden
Ein einsamer Rufer mit Aufnahmen zum Fenster hinter dem Haus aus Richtung Osten
Hier sieht man wenigstens mal ein paar der Vögel (leider etwas verwackelt)
Und das Meer vom Balkon aus Richtung Westen
Ansonsten war die Woche ziemlich alltäglich. Opa’s Zustand ist wie letzte Woche beschrieben immer noch verhältnismässig gut. Wie jede Woche gingen wir am Montag / Dienstag zur Schule, wo wir dieses Mal am Abend einen Markt besuchten.

Der Auto-Scooter für die Kinder

Die Hüpfburg

Das Karussell
Deshalb möchten wir nun auch einmal Bilder von einem Ereignis bringen, das bereits 2 Monate zurückliegt, aber den Weg nie in den aktuellen Blog gefunden hat. In unsere Schule ist es ja nicht nur das Ziel, die Sprache kennen zu lernen, sondern auch die Kultur. So hatten wir ja zum Lichterfest Loi Krathong, die Krathongs in der Schule selber gebastelt und Euch davon in der 55. Woche davon berichtet. Im Januar waren wir dann für einmal mit Batik malen beschäftigt.
Batik ist einer populärsten Stoff-Färbe-Arten hier in Thailand. Wir besuchten dazu eine Batikschule ganz in der Nähe unserer Schule. Zu allererst wird auf dem Stück Stoff (Baumwolle, Seide, Viskose, Leinen oder Halbleinen) mit Wachs die Zeichnung gemacht, also die Linien, die nachher dazu dienen, dass eine Batikfarbe nur bis an eine gewisse Grenze fliessen kann. Diese Arbeit war für uns bereits erledigt, denn dazu hätten wir die Zeit nicht gehabt.

Die Batikschule von aussen

Der erste Schritt

Das Wachs-Zeichengerät

So sah dann die fertige Vorlage aus, die wir bemalen konnten
Im nächsten Schritt dann, werden diese Räume mit Batikfarben ausgefüllt, die sich so ähnlich wie Wasserfarbe anfühlt und verteilt. Man kann damit die Farben so wie gerade gewünscht ineinanderfliessen lassen.

Die ersten Flächen sind gefüllt

Nur noch wenige Flächen sind leer

Monika macht es Spass – links daneben ist Tuuk, unsere Lehrerin ins Malen vertieft
Aber so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht, ist es dann doch nicht, denn die Farben fliessen schnell und manchmal an Orte, die man nicht erwartet. Und wenn dann auch noch die Wachslinie nicht ganz geschlossen war, fliesst einem, wenn es blöd geht, die dunklere Farbe in die hellere. Dies seht ihr am bräunlichen Stein über dem grossen Fisch in der Mitte des Bildes. Danach halfen alle Rettungsversuche nichts. Das Meer wurde durch die Korrekturen immer dunkler und links unten ereignete sich in der Folge ein weiterer unerwünschter Farbtupfer, so dass ich den Teil kurzerhand zu einem improvisierten Felsen gemacht habe und auf der Gegenseite diesen Eindruck verstärken wollte. Wie man sieht, ist dies nicht ganz gelungen.

Das nicht optimale Zwischenresultat

Bei Monika sah dies besser aus, doch die geplanten Sonnenstrahlen von links oben, gelangen auch nicht nach Wunsch
Nach dem Malen gab’s natürlich noch Gruppenfotos mit den Erzeugnissen und dann konnten wir das Stück Batik abgeben, um die Wachslinien aus dem Bild zu entfernen. Dies geschieht durch Ausbügeln, Auskochen oder mittels chemischer Reinigung. In der Schule erhielten wir dann das fertiggestellte Bild eine Woche später.

Gruppenbild mit Damen

Mein Endresultat

Und Monika’s fertiges Bild
Nun noch zum eingangs erwähnten Turnier. Letzte Woche hatten wir das dritte und wohl für diese Saison letzte „internationale“ Petanque-Turnier, das in der Zwischenzeit schon fast zu einer Tradition geworden ist. Wiederum stellten sich 18 Spieler und Spielerinnen dem Wettbewerb. In der ersten Runde spielte das Team Commonwealth (Johnny und Billy aus Kanada, Allan aus Australien) gegen den Titelverteidiger Germany 2 (Sven und Klaus diesmal ergänzt mit Hans, da Adi schon abgereist war) und dem Team France 1 (Mimi, Marie und Papa Joe’s Frau, deren Namen wir nicht kennen). Das Resultat war 7:3:1.

Die erste Gruppe
In der zweiten Gruppe spielten die Finalverlierer des letzten Finals Germany 1 (Flora, Eddie und Michelle) gegen das Mixed Team (Peter aus den USA, Cristel aus Frankreich und ich) und das Team France 2 (Papa Joe, Sandrine und Maries Schwester). Auch hier verloren erstaunlicherweise die Franzosen und die Gruppe endete mit 7:2:1.

Die zweite Gruppe

In Aktion
Den Final beendete das Team Commonwealth als Sieger mit einem klaren Sieg von 7:2 gegen das erneut geschlagene Team Germany 1 und diesmal gab es auch einen kleinen Final, den unser Mixed Team mit 7:4 als Bronzemedaille-Gewinner gegen Titelverteidiger Germany 2 abschloss. Toni und Jacqueline, die wohl als Geheimfavorit angetreten wären, kamen leider unerwarteter Weise wieder erst einen Tag später, und so war kein Schweizer Team am Start.

Der Final, mit unserer Nachtwache Ann (selber ein passionierter Petanque-Spieler) auf der linken Seite

Der kleine Final (ohne den Fotographen)
Zum Schluss noch zwei weitere Bilder aus unserem Alltag, verknüpft mit Ihrer Geschichte. Die erste ist unsere neue Sonnenstore, die uns langersehnt am Nachmittag Schatten spendet, wenn die Sonne erbarmunglos auf unseren Balkon brennt. Die Geschichte geht schon länger zurück. Nachdem wir hier in Thailand eine solche Store ergebnislos gesucht hatten (bzw. als einziges Angebot eine für mehr als 300 CHF fanden) suchten wir letztes Jahr im Mai in Penang (siehe 28. Woche) nach einer geeigneten Store und wurden auch tatsächlich fündig.
Doch bei der Rückfahrt hatten wir durch ebendiese 2 Meter lange Sonnenstore ein Problem. Der gebuchte Mini-Bus von Hat Yai nach Krabi hatte keinen Platz für eine solch lange Verpackung und so mussten wir damals 2 Stunden auf einen anderen längeren Mini-Bus warten.
Da die Sonne in der Regenzeit eigentlich nie in diesem Winkel auf unseren Balkon scheint hatten wir es nicht dringend mit der Montage und verstauten die Store neben dem Haus. Doch was damals noch nicht kannten, ist die unglaubliche Fressgier der Termiten, die sich durch jede Verpackung nagen, wenn sie irgendwo etwas Essbares riechen.

Unsere Sonnenstore vor der vermeintlichen Montage
Nun hat uns Ann in Handarbeit die Bambusteile der Sonnenstore ausgewechselt und wir haben endlich den ersehnten Sonnenschutz.

Von der Ferne…

…und aus der Nähe
Die zweite neue Errungenschaft basiert auf unserer Zeit der Nachtwachen. Da wir da oft den Tag durchschliefen, benötigten wir zwingend einen Ventilator, sonst ist es hier zu heiss zum Schlafen. Da wir uns aber ja ablösten und daher verschiedene Wachzeiten hatten, hatte der andere jeweils keinen Ventilator zum Arbeiten. Daher beschlossen wir einen zusätzlichen Wandventilator zu kaufen. Diesen können wir aus dem Bett fernsteuern und hat verschiedene Extra’s wie der Natural-Modus, in dem sich die Geschwindigkeiten ändern und einen Timer.

Unser neuer Luxus
So kommen wir wieder mal zum Schluss. Nächste Woche ist geplant, die SiBoya Bungalows, das Ort an dem wir wohnen, Euch etwas näher vorzustellen. Bis dahin wünschen wir Euch, dass in Europa bald auch der Frühling Einzug hält.