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Von Thailand und anderen Abenteuern

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50. Woche

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Samstag 27. Oktober 2012

Es gab viel zu feiern diese Woche in Thailand. So waren gleich drei Feiertage hier zu verzeichnen. Am Dienstag war der Geburtstag des König Chulalongkorn, Rama V. Dieser König regierte Thailand 42 Jahre (von 1868 bis 1910) und wird verehrt für seine vielfältigen Errungenschaften. So schaffte er die Sklaverei ab, führte ein neues Bildungssystem ein, verbesserte die Beziehungen zum Ausland, speziell zu den europäischen Könighäusern und kurbelte damit die Wirtschaft an. Zudem war er durch eine weise Politik mitverantwortlich dafür, dass Thailand als einziger Staat in Südostasien nicht kolonialisiert wurde.

Er modernisierte die Politik, die Wirtschaft und die Justiz. Er baute das erste Spital, die ersten Bahnlinien und die ersten Telefonverbindungen in Thailand. Unter ihm herrschte auch Religionsfreiheit und an der Schule führte er ein, dass die englische Sprache gelehrt wird, um das Verständnis für die westliche Kultur zu fördern. Gute Schüler sendete er mit Stipendien in europäische Schulen unabhängig derer finanziellen Möglichkeiten. So wurde er zu einem der meistverehrtesten Personen in Thailand und darum war am Dienstag auch ein öffentlicher Feiertag, an dem auch wir keine Schule hatten. Allerdings gingen nur einige wenige Zelebrationen am Morgen über die Bühne und so haben wir zu diesem Anlass auch keine Photo’s.

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„Unsere“ Affen

Ebenfalls am Dienstag ging das Vegetarian Festival zu Ende. Das Zusammenfallen der Daten war aber Zufall, denn dieses Fest dauert immer 9 Tage und endet am 9. Tag des 9. Monats des chinesischen Kalenders. Dieses Fest wird hier vor allem von den Thai’s gefeiert, die chinesische Wurzeln haben (und davon gibt es einige).

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Eine Zelebration in Krabi am Montag

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…die dann aber ziemlich heftig verregnet wurde

Der Ursprung wurde in der Zeitung „Phuket Gazette“ so erklärt, dass 1860 fast alle Chinesen einer Operngruppe in Phuket an Malaria erkrankten. Daraufhin entschieden sie sich 9 Tage kein Fleisch zu essen, sich alle Vergnügungen zu enthalten und zu den Göttern zu beten. Zu aller Überraschung waren sie dann nach diesen 9 Tagen tatsächlich geheilt und so wird dieser Brauch jährlich eingehalten. Bekannt ist das Festival vor allem für die sich selbst kasteienden Menschen, die sich Speere und allerhand andere Sachen durch die Haut spiessen.

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Nicht zur Nachahmung empfohlen…

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Von diesen gab selbstkasteienden Exemplaren gab es viele, auch Frauen

Während dieser Tage finden jeden Tag Rituale und Umzüge statt und viele Menschen kleiden sich in weiss. Am letzten Tag dann gab es überall grosse Feuerwerke und ab Mitternacht durfte dann wieder ausgiebig gegessen und getrunken werden.

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Zwar nicht sehr gut auf dem Photo erkennbar, aber dieser Zeitgenosse hat sich doch anstatt eines Speers tatsächlich eine grosse Gartenschere verwendet…

Am Freitag war dann für die muslimische Bevölkerung einer der höchsten Feiertage des Jahres. An diesem Tag kehren die Familienmitglieder von der Haddsch zurück. Die Haddsch ist eine Pilgerreise nach Mekka, die jeder gläubige Muslim, der gesundheitlich und finanziell fähig dazu ist, einmal im Leben machen muss. Den zurückkehrenden Pilgern bereiten die Angehörigen einen festlichen Empfang. So kommt die ganze Familie wie bei uns an Weihnachten zumindest einmal im Jahr zusammen und die Leute reisen aus allen Landesteilen für diese Feier an.

Am Tag selber wird dann am Morgen um 6 Uhr ein gemeinsamer Gottesdienst abgehalten, der gefolgt wird von einem gemeinsamen Essen, einem Ziegencurry, für das am Tag vorher eine Ziege rituell geschlachtet wird. Anschliessend machen alle gegenseitige Besuche und sehen so die Leute, die sie sonst das ganze Jahr nicht sehen. Dies war für uns gleichzeitig der erste Tag seit Monaten, an dem nicht gebaut wurde und eine wunderbare Ruhe herrschte.

Natürlich hatten auch Tiu und Ann an diesem Tag frei und wir nutzen den Nachmittag, um unsere Bar das erste Mal in dieser Saison zu eröffnen. Wie gewohnt natürlich verbunden mit einer Partie Petanque.

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Sam, Kilian, Bertie, Joey und Phillipe

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Beim Spielen

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Wohl bekomm’s, Philippe

Am letzten Montag sind weitere Gäste eingetroffen. Kilian hatte ich vor 2 Jahren kennengelernt, als wir gemeinsam an der Sommeruni im Osten Deutschland’s teilgenommen hatten. Da haben wir TV-Spots zum Thema Nachhaltigkeit entwickelt und gedreht. Er macht hier mit seiner französischen Freundin Bertie zwei Wochen Ferien.

Mit Philippe, Joey (einer Kanadierin, die längere Zeit hier ist) und ihnen machten wir dann einen Bootsausflug zuerst nach Bamboo-Island und dann nach Koh Phi Phi. Bamboo-Island liegt in einem Naturschutzgebiet und am Strand hinter der Insel, hatten wir unsere Ruhe, da dort sonst nie jemand anlegt. Nachher gingen wir südlich der Insel schnorcheln und genossen die bunte Fischwelt, diesmal war aber das Wasser leider etwas trüb. Auf der anschliessenden Reise nach Koh Phi Phi sahen wir dann sogar noch Delfine, was in dieser Gegend sehr selten der Fall ist.

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Der Blick von Bamboo-Island auf Koh Jung rechterhand (Klicken zum Vergrössern)

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Der Blick auf Koh Phi Phi (Klicken zum Vergrössern)

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Ein Einsiedler-Krebs, der sich eine wunderschöne Muschel ausgesucht hat

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Auf der Fahrt nach Koh Phi Phi

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Das einzige Bild, auf dem ich die Delfine auch erwischt habe…

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Monika und unser Bootsführer

Koh Phi Phi war dann dafür alles andere als menschenleer. Die weltbekannte Insel auf der „the Beach“ mit Leonardo Di Caprio gedreht wurde, ist durch diesen Film eine der Hauptdestinationen im thailändischen Tourismus geworden.

Es sind eigentlich drei grössere Inseln. Die eine, Koh Phi Phi Leh ist Naturschutzgebiet, weshalb keine Bungalows da gebaut werden dürfen. Die andere Koh Phi Phi Don besteht aus zwei Inseln die durch einen Strand miteinander verbunden sind. Dieser Strand ist geschätzt rund 200 Meter breit und ist in der Mitte vollumfänglich überbaut. Shop nach Shop und Restaurant nach Restaurant drängen sich an den engen Gässchen. Im Tsunami wurde dieser Teil komplett überspült und kein einziges Haus ist stehen geblieben, 700 Menschen fanden hier den Tod im Paradies.

Was früher mal ein Traumziel für Globetrotter und Traveller war, ist nun nach dem Wiederaufbau definitiv eine Hochburg des Massentourismus geworden. Die südliche Bucht ist voll mit Booten und wirkt wirklich nicht mehr sehr einladend. Der Lärm der Speed- und LongTail-Boote ist überall und wenn wir uns vorstellen, dass momentan noch absolute Neben-Saison ist, wollen wir uns gar nicht vorstellen, wir es hier in der Hochsaison aussieht. Uns haben auf jeden Fall die rund drei Stunden Besuch mehr als ausgereicht und wir waren anschliessend froh, dass wir hier nicht übernachten mussten, sondern auf unsere ruhige Insel zurückkehren konnten.

Einzig der nördliche Strand war wirklich sehr schön und auch nur wenige Boote waren in dieser Bucht geankert. Aber auch hier wird es in der Hochsaison wohl kaum mehr Platz haben, wenn man die Anzahl der Hotels und Bungalow-Anlagen betrachtet. Wie eng es dann in den Gassen ist, möchten wir uns gar nicht ausmalen…

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Koh Phi Phi Leh aus der Ferne

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Der nördliche Strand von Koh Phi Phi Don

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Der Blick auf die nördliche Bucht (Klicken, um zu vergrössern)

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Und die Kehrseite, der südliche Strand von Koh Phi Phi Don

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Vor lauter Booten sieht man manchmal nicht mal mehr den Strand

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Vor allem dominieren diese Schnellboote den Blick auf die Bucht

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Dort wo es dann keine Boote hat, tummeln sich umso mehr Leute

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So sieht es dann hinter dem „Traum“strand aus

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In den Gassen von Koh Phi Phi Don (hier so leer wie fast nirgendwo)

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Kilian und Bertie beim Mittagessen

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Ein uralter Baum, der den Tsunami anscheinend gut überstanden hat

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Ihm ist gleich auch ein kleiner Tempel gewidmet

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Sogar die Affen sind hier fett

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„Wunderschöne“ Strandblicke

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Überall wird gebaut, betrachtet man die Anzahl der leeren Zementsäcke, ist dieses hier ein grosses Projekt

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Ein origineller Shop

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Zum Glück ging’s unserem Boot nicht so

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Ein Winken zum Abschied

Wir waren auf jeden Fall alle froh, wieder zurück nach SiBoya zu kommen und es hatte wohl allen noch mehr bewusst gemacht, wie schön es hier ist. Unsere Gäste sind nun heute im Touristen-Beschäftigungsprogramm, wie ich das nun spassweise nenne. Irgendwie konnten sie nicht einfach einen Tag ruhig am Strand verbringen und kamen auf die Idee E beim Malen der neuen Bungalows zu helfen. Die Thai’s haben ziemlich überrascht geguckt.

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Bertie und Joey…

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…und Kilian beim Malen

Auch bei unserem Haus wurde am Sonntag und Montag noch etwas weiter gemacht und die Wände gemalt, sowie der neue Stütz-Querbalken angebracht. Nun haben wir alles offen und bringen dann nur noch die Falt-Türen ein. Zudem wird nächsten Montag und Dienstag der Boden noch einmal gemalt und eine Gestell und Tisch eingebaut.

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Die letzten Arbeiten

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So offen präsentiert sich unser 1. Stock derzeit

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Und dies der Blick aus dem 1. Stock heraus

Wie versprochen werden wir Euch demnächst auch die neuen Bungalows von Chung und die neue Bar vorstellen, doch sind diese noch nicht ganz fertig und daher warten wir noch ab, bis diese fertig sind. Damit möchten wir den Blog, der 50. Woche (auch ein Grund zum Feiern…) beschliessen und hoffen es wird nicht allzu kalt bei Euch in Europa, denn wir haben vom Wintereinbruch gelesen.

 

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