49. Woche

Samstag 20. Oktober 2012
Allen die sich um uns sorgten, weil Sie dachten, wir erhalten hier auf der einsamen Insel einen „Insel-Koller“ und würden uns nach einer Zeit langweilen, seien beruhigt. Es läuft hier andauernd etwas, so dass auch das „Material“ zum Schreiben nicht ausgeht.
Bezüglich des Bauens an unserem eigenen Haus war es diese Woche bis gestern eher ruhig. Anfangs Woche wurde einzig noch die Tür oben entfernt, denn wir haben beschlossen auch da eine Falt-Türe einzubauen, ansonsten die Türe einfach immer irgendwo im Weg ist. Nun sind aber die ersehnten Bambus-Matten in einer tatsächlich besseren Qualität gekommen. Sogleich wurde gestern begonnen, diese zu malen und heute werden bereits die ersten Matten eingebaut.

Die Bambus-Matten werden bemalt

Eine farbige Sache
Wenn man dann aber etwas genauer hinschaut, zeigen sich leider auch Arbeitsvorgänge, die etwas Fragezeichen aufwerfen. Wie Ihr im Bild unten seht, wurde die linke Bambusmatte im 90 Grad Winkel verbaut und die rechte im 45 Grad Winkel… Dies scheint aber schlicht niemand der Arbeiter zu bemerken. Auch der Umstand, dass die Matten nicht fertig gemalt sind, ist für uns ein Rätsel, denn so müssen diese nachher mühsam auf 3 Meter Höhe auf der Leiter angemalt werden.

Bitte nicht allzu genau hinschauen…

Die Rückwand unseres Hauses in Bearbeitung
Nun denn, wie uns gesagt wurde, würden die professionell ausgebildeten Handwerker auch gar nicht für eine Baugruppe auf dieser Insel arbeiten. Diese werden sofort von grossen Unternehmen rekrutiert, die dann die ausländischen Top-Hotels und Villen in der europäischen Exaktheit bauen. Einen Auftrag wie die Renovation eines solchen kleinen Hauses würden die schon gar nicht annehmen und zudem würden diese auch nicht auf eine solch abgelegene Insel arbeiten kommen.

Unsere Arbeiter in Aktion
Allerdings müssen wir froh sein, wie unsere Arbeiter arbeiten. Erstens kommen Sie jeden Tag pünktlich und sind kontinuierlich am Arbeiten, was nicht selbstverständlich ist und zweitens bauen Sie dann doch vergleichsweise qualitativ gut. Betrachtet man die Bungalows des vorne bauenden Tauchtour-Veranstalters (siehe 47. Woche) so wird einem der Unterschied sofort bewusst.
Der Boden der Bungalows ist so konstruiert, dass wir schon fast beim Betreten Angst haben, dass das Bungalow zusammenbricht. Schaut man die Abschlüsse genauer an, so ist die einfach nur ein Pfusch. Die erste Treppe, die bei allen Bungalows konstruiert wurde, musste bereits gewechselt werden, da diese schlicht nicht zu gebrauchen war. Und die Dusche ohne jegliches Licht von aussen und mit Bambus-Matten in der Dusche überzeugt auch nicht wirklich. Wir geben den Bungalows eine Halbwerts-Zeit von 2 Jahren…

„Alte“ und neue Treppe

Das etwas trostlose Badezimmer der Billig-Bungalows des Reiseveranstalters
Nun nach den Fortschritten in unserem Haus zum Fortschritt in der Technik. Nachdem wir ja mit der Satelliten-Internet-Verbindung immer wieder Probleme hatten, sei es dass die Geschwindigkeit nur ein Bruchteil des Versprochenen war oder das die Verbindung zeitweise immer wieder ausgefallen ist, waren wir mit unserem Provider ziemlich unzufrieden, wenn man bedenkt, dass der ganze Spass monatlich auch noch fast CHF 100.- kostete.
Vor ein paar Wochen kam dann ein Thai aus Bangkok mit seinem iPad und behauptete, er habe über seine Aircard immer über 2 Mb pro Sekunde Down- und Upload. Um ehrlich zu sein, glaubten wir ihm das erst schlichtweg nicht, denn wir waren in den allerbesten Momenten mit 1 Mbps Download unterwegs, normalerweise aber mit 400-500 kbps. Vom Upload gar nicht zu sprechen, der bewegte sich manchmal auf dem Niveau von 50 kbps. Als wir aber zu mehreren verschiedenen Zeitpunkten seine Aircard testeten, stellte sich heraus, dass die Geschwindigkeit tatsächlich konstant hoch war und erfuhren dann, das Dtac, einer der grossen Telekom-Provider einen neuen Sendemasten auf der Nachbar-Insel Koh Jum installiert hat.

So gut hat die Geschwindigkeits-Messung früher nie ausgesehen
So kauften wir natürlich sofort auch eine solche Aircard, die dann dank des wirklich genialen Routers Fitz!Box sogar bei uns im W-Lan installiert werden konnte. Das war vor ungefähr 6 Wochen. Seither haben wir praktisch lückenlos eine Verbindung von mindestens 1.5 Mbps, manchmal sogar hoch bis 3.5 Mbps. Dies ist sogar schneller als die Verbindung, die wir früher in unserem Haus in Wald im Appenzellerland hatten…
Und vom Kundendienst der Dtac könnten sich die schweizerischen Telekom-Unternehmen eine Scheibe abschneiden. Wir haben noch nie mehr als 2 mal ringen gewartet und hatten dann immer direkt eine kompetente und perfekt englischsprechende Ansprechs-Person am Telefon.
So können wir nun in einer wirklich hohen Qualität skypen und beim Telefonieren haben unsere Gesprächspartner das Gefühl wir seien wieder zurück in der Schweiz, so gut ist die Verbindung. Auch YouTube funktioniert ohne Stocken und das TV-Programm aus der Schweiz könnten wir nun auch ohne Verzögerung schauen (was wir allerdings selten machen).

Off-Topic: ein wiederum für uns neues Wesen…

…das dann allerdings nicht mehr lange lebte
Der Preis ist sogar noch billiger. Für das Monatsabo mit 5 GB Download zahlen wir jetzt 900 Baht also 30 Franken. Wenn die Datenmenge nicht ausreicht können wir für 100 Baht (CHF 3) weitere GB dazu kaufen, also insgesamt einiges günstiger als der Satellit und zudem sind wir so auch nicht mehr von einen thailändischen Geschäftsmann, dessen Name wir hier nicht nennen, abhängig, der mit seinem Telekommunikations-Unternehmen zum Dollar-Multimilliardär wurde und aus unseren Augen die Kunden einfach abzockt. Denn all unsere Reklamationsversuche wurden beim alten Provider einfach mit banalen Aussagen abgewimmelt und die versprochene Leistung nie geliefert. Einzig drei Tage nach dem Besuch des Service-Monteurs war die Geschwindigkeit kurz höher. Da die Thai’s die Technik nicht verstehen und auch nicht gerne reklamieren, wurden sie systematisch ausgenutzt.
Was bei uns ebenfalls neu ist, ist ein iPhone – Carlo hat uns sein „altes“ iPhone dagelassen, denn er hat mit seinem Abo ein neues erhalten. Dies ermöglicht es uns nun, dass wir per Mail, über Skype und auch über unsere beiden Haustelefone und Geschäftsnummern überall erreichbar sind. Sobald wir uns irgendwo in ein Wifi (z.B. vorne im Restaurant oder in Krabi) einwählen, haben wir alle Telefonnummern automatisch auf diesem iPhone und mit einer weiteren Daten-Sim, die wir nächsten Montag kaufen werden, sind wir dann sogar unterwegs über all diese Nummern erreichbar. Hier für alle unsere aktualisierten Kontaktadressen und –Nummern.
Nun denn, der Fortschritt in der Technik hier ist enorm. Auch wenn dies manche Zeitgenossen nicht ganz glauben möchten. So erhielten wir vor 5 Monaten folgende Mail von einem Freund: „es ist auch etwas realitaetsfremd dort das internet professionell nutzen zu wollen. da hat man ja schon in bangkok muehe. entweder das eine oder das andere. natur oder hightech. das internet in thailand wird immer auf und ab gehen und mal funktionieren und mal nicht wie alles in thailand. komplett unberechenbar.“ Wie wir nun sehen, ist diese Ansicht sogar auf unserer Insel bereits überholt.
Von diesem Fortschritt profitiert aktuell auch Philippe, der uns ja für einen Monat hier besucht. Auch er ist selbstständig und macht hier nicht nur Ferien sondern arbeitet auch von hier aus, da er als Webseiten-Entwickler und iApp-Programmierer ebenfalls aus der Ferne arbeiten kann. Er ist komplett begeistert von Koh SiBoya, obwohl ja derzeit überall gebaut wird und so die Ruhe nicht immer gewährleistet ist. Er denkt bereits darüber nach, nächstes Jahr vielleicht längere Zeit hier zu verbringen.

Philippe im Tuk-Tuk
Anfangs Woche hat er uns auch nach Krabi begleitet und gemeinsam besuchten wir das erste Mal den Tempel in Krabi. Wie auch bei uns, so erkundet man die naheliegendsten Sehenswürdigkeiten meist erst mit Gästen.

Der Tempel von aussen…

… und innen

Wunderschöne Wandmalereien…

…vielleicht etwas blutrünstig

Der Tempelgarten

Auch die Mauer zur Strasse ist überall schön verziert

Figuren bei einem Haus am Eingang zum Tempel

Auch hier werden die Kinder von einem storch-ähnlichen Vogel gebracht

Gehen dann aber schon bald ins Kloster

Dieses Foto zum Beweis…
Die Rückfahrt am Dienstag hielt dann eine weitere Premiere für uns bereit. Zum ersten Mal fuhr die Fähre vom „Concrete Pier“ weg. Dieses Pier gibt es schon seit langer Zeit, wurde aber zu unserer Verwunderung nie benutzt. Wir fragten uns schon, für was dieses überhaupt gebaut wurde. Wir sind nun gespannt, ob wir auch das nächste Mal dieses Pier nutzen werden, oder ob das Pier nur aus dem Grund benutzt wurde, weil das Wasser extrem tief stand zu diesem Zeitpunkt.

Das „Concrete Pier“

Einige haben anscheinend etwas Bedenken…

…denn es herrscht ziemliche Betriebsamkeit am Pier…

…und manche Boote, glücklicherweise nie unseres, sind übervoll (Bild von Philippe)

Der Grund für die Wahl des Piers war vielleicht die extreme Ebbe, wie sie in diesem Bild am Pier von SiBoya sichtbar wird.
Letztes Mal haben wir ja versprochen, Euch die neue Bar und Küche in SiBoya vorzustellen. Da die Bar aber noch nicht 100% fertig ist, verschieben wir diese Vorstellung, möchten Euch aber Bilder von der neuen Küche in SiBoya zeigen. Diese ist um Dimensionen grösser und so sind Kiauw, Pa und die ganze Küchenmannschaft vorbereitet, wenn dann mehr Gäste kommen. Zudem wurde auch die Abwasserentsorgung durch eine zusätzliche Filteranlage verbessert und die Kochstellen, die durch Gas versorgt werden, zusätzlich gesichert. Hier ein paar Bilder dazu.

Die neue Küche…

…macht einen guten Eindruck…

…ist bestens ausgerüstet…

…und bietet angenehm viel Platz zum arbeiten

Der Lagervorraum

Die Küche im Bau

Derzeit ein täglicher Anblick auf dem Weg zum Restaurant

Die Abwasserreinigungs-Anlage vor…

…und nach dem Einbau
Letztes Mal vorenthalten haben wir Euch, wie das Restaurant und aus der Ferne aussieht bzw. eigentlich gar nicht sichtbar ist, da dieses so harmonisch in die Umgebung eingebaut ist, dass es praktisch nicht auffällt.

Der Blick vom Norden

Der Blick vom Süden

Und zum Schluss wieder einmal etwas Baustellen-Romantik