30. Woche

Samstag 9. Juni 2012
Diese Woche war es mehrere Tage extrem stürmisch. Das Meer kam aufgrund der hohen Flut (der zweithöchsten im Jahr), dem extremen Wind und viel Regen mehrere Male bis zu unserem Haus bzw. sogar noch weiter (rund 20 Meter weiter als normalerweise).

Unsere Bar wird beschwimm-bar, der Unterschied zwischen Meer und Garten ist nicht mehr zu erkennen

Bei Chung vorne hatte es sogar noch einiges weiter ins Land hinein Wasser, dies ein Foto 3 Stunden nach Höchststand
Dies hinterliess eine Spur der Zerstörung. Unsere erst vor 4 Monaten neu erstellte Brandungsmauer wurde wahrlich demontiert und die für unsere Palme neu erstellte Schutzmauer (siehe letzte Woche) wurde richtiggehend zertrümmert. Die Wellen erreichten bis 2 Meter Höhe, was bei uns ziemlich ungewöhnlich ist und vor allem erreichten sie eine extreme Durchschlagskraft, die uns mächtig beeindruckte.

Dies war bis vor kurzem eine Brandungsmauer und kein Steinhaufen…

Die erst letzte Woche fertig gestellte Brandungsmauer um unsere Palme

Die Steine wurden bis weit in den Garten hinein getragen
Dabei wurde dann der ganze angeschwemmte Abfall, der bei unseren direkten Nachbarn vom Gärtner einfach vorne zum Meer hin gestapelt wurde, über das Grundstück geschwemmt und schön säuberlich verteilt. Dazu kam natürlich auch noch einiger neuer Abfall aus dem Meer, wie wir ja auch schon in einem früheren Blog geschrieben hatten. Das Littering auch in Thailand strafbar ist und hohe Bussen mit sich bringt, würde man anhand dieser Abfallmengen nicht glauben.

Der Blick von unserem Balkon

Und der Fussweg zum Restaurant…
Eine solche extreme Flut sei absolut aussergewöhnlich, vernahmen wir dann von Chung. In den mehr als 15 Jahren, in der er hier lebt, sei das bis jetzt erst drei Mal passiert. Unserer Gärtner JaJa ist sogar der Ansicht, es sei noch nie so schlimm gewesen. Und für die nächsten Tage bestehen bereits weitere Unwetter-Warnungen…

Sogar auf der Brücke sammelte sich der Abfall

Das Meer in Aktion
Nun unserem Garten, d.h. den vielen neuen Pflanzen, wird das Salzwasser in dieser Wachstums-Phase sicherlich nicht gut getan haben und so werden wohl die meisten der neuen Blumen, an denen wir gerade noch so Freude hatten, das Ereignis leider nicht überleben. Damit hatten wir natürlich beim Pflanzen nicht gerechnet. Wir hatten schon gehört, dass es passieren können, das das Meer vereinzelt bis zum Haus kommt, aber sicherlich nicht so…

Rund um den Eingang waren eigentlich mal schöne und bereits blühende Blumen

Auch hier waren viele Blumen gepflanzt, dass das Wasser gar bis hierher kommt, hätten wir nie erwartet
Dafür haben wir nun viele andere farbige Sachen im Garten. Feuerzeuge schillern in allen Farben. Mit den vielen Flip-Flop’s könnten wir bald einen Schuhgeschäft eröffnen, wenn nicht nur jeweils einer angeschwemmt würde. Und mit dem Depot der PET- und Glas-Flaschen würden wir wohl schon bald reich :-). Und zudem können wir, falls wir das Haus irgendwann mal verkaufen, wortwörtlich ein Haus mit direktem Meeranschluss anpreisen 😉

Haus mit direktem Meeranschluss

Unser australischer Nachbar Peter und Monika bei der Lagebetrachtung
Zum Glück haben wir unseren Gärtner JaJa, der zusammen mit dem zweiten Gärtner bereits zu einem Teil aufgeräumt hat. Er wird dafür von uns mit einem sicherlich nicht kleinen Zusatzlohn entschädigt werden...

JaJa bei der Inspektion der Lage

Es wird viel zu tun geben…
„Aller Anfang ist schwer“ gilt nicht nur für unseren Garten sondern auch für unseren ersten Schultag am Dienstag. Wir lernten nicht wie erwartet Sawadee khap (Hallo) oder Kop khun khap (Danke) oder das Zählen, nein – wir stiegen entgegen unseren Erwartungen gleich mit dem ABC ein und lernten Buchstaben schreiben, bzw. besser gesagt zu zeichnen.
Wie am ersten Schultag mit 7 Jahren schrieben wir linienweise diese teils doch sehr schweren Buchstaben. 11 davon lernten wir schon in den ersten 2 Stunden. Insgesamt gibt es 44 Konsonanten, 8 sogenannte Endkonsonanten, 32 Vokale, 4 Tonauszeichnungen und verschiedene weitere Symbole, wir haben also noch viel zu lernen. Zum Glück gibt es wenigstens keine Gross- und Kleinbuchstaben…

Unsere beiden Schreibhefte
Bis nächsten Juni haben wir nun 200 Doppelstunden und selbst am 24. und 25. Dezember haben wir Schule. Wir sind zu fünft in unserer Klasse. Neben uns ein Pärchen aus Schottland, dass seit 5 Jahren in AoNang lebt und ebenfalls ein Schotte, der seit 15 Monaten auch in AoNang lebt. Lustigerweise haben die sich vorher noch nie getroffen, obwohl sie nur unweit voneinander entfernt leben. Unsere Lehrerin Tuk spricht nicht nur hervorragend Englisch, nein – welch Überraschung, sie spricht auch sehr gut Deutsch, was die ganze Sache natürlich für Monika einiges einfacher macht.
Und zum Schluss noch eine lustige Geschichte. Aufgrund unserer Schlangenerlebnisse letzte Woche waren wir ja schon etwas sensibilisiert. Als ich dann irgendetwas an meinem Schenkel spürte und beim Hinunterschauen ein grosses Etwas sah, bin ich mächtig erschrocken und mit einem Schrei vom Stuhl gesprungen. Danach suchten wir die vermeintliche Spinne und wurden fündig: Es war ein harmloser Frosch…

Der Frosch, der mich mächtig erschrocken hat
So – nun soweit für diese Woche senden wir Euch viele Grüsse aus dem stürmischen Paradies.