23. Woche

Samstag 21. April 2012
Diese Woche waren wir an drei Tagen wirklich mehrheitlich als Touristen unterwegs. Zuerst waren wir zusammen mit Billy, Allan, Sandy und unserem Feriengast Marco auf unserer Nachbarinsel Koh Jum und genossen es dort mal einfach auch bei Ebbe zu baden, was bei uns ja leider nicht möglich ist.

Der menschenleere Strand von Koh Jum
Auch in Koh Jum war spürbar bereits Off-Season und so sahen wir während der ganzen Zeit nur gerade zwei andere Ausländer an diesem langen Strand. So kann man natürlich die Zeit voll geniessen.

Die Geburtstags-Torte – nun denn so jung möchte ich doch nicht wieder sein
Am Dienstag war dann mein Geburtstag, zu dem wir den Rest der verbliebenen Truppe zu einem der fast schon bekannten Bar-Nachmittage mit Petanque einluden. Keiner der TeilnehmerInnen hatte bis jetzt dieses Spiel gespielt, aber alle waren begeistert. Monika’s Erdbeer-Bowle fand regen Zuspruch und so war die Bar ein weiteres Mal erfolgreich geöffnet. Das anschliessend fast zweistündige Konzert von E zum Fest machte den ersten Geburtstag daheim am Meer definitiv zum wunderschönen Ereignis.

Monika, Allan, Sam, Billy und Marco an der Bar

…und beim vollen Einsatz im Petanque

Das Konzert von E am Abend
Vom Mittwoch auf Donnerstag begleiteten wir unseren Gast Marco nach Railay Beach. Railay ist eines der Top-Touristenziele in unserer Region, da an diesem Ort 700 Kletterer-Routen in den Kalksteinen angeboten werden. Dementsprechend war dann auch die Touristen-Zahl. Es war zwar sichtbar auch Saisonschluss und die Restaurants waren fast alle leer. Trotzdem aber war der Strand immer noch voll. Wir möchten uns gar nicht ausmalen, wie es da in der Hochsaison aussieht, denn dann wird man wohl kaum noch Platz für ein Badetuch am Strand finden.

Bei der Abreise im Hafen von Krabi

Der Oststrand von Railay bei der Ankunft

Von hier aus ging es dann durchs Wasser watend zum Strand
Hätte SiBoya nur ein Bruchteil dieser Touristen, so hätte Chung keine Sorgen mehr wie er die nächsten Monate die Löhne zahlen kann. Ehrlich gesagt – für uns war es zu viel. Party und Live-Musik bis morgens drei Uhr, Touristen-Horden den ganzen Tag und das Meer hört man nicht mal mehr.

Der Schein trügt – so ruhig und friedlich ist es nicht…

…denn an Land sieht es teilweise so aus.
Aber ehrlich gesagt – wir sind wohl auch verwöhnt von der Ruhe hier in SiBoya. Wir geniessen es die Flut zu hören, wir geniessen die Vogelstimmen und wir geniessen den quasi Privat-Strand – was kann da wirklich noch besser sein?
Schön war der faszinierende schon fast gemalte Sonnenuntergang in Railay (siehe Bilder).

Blick vom Weststrand von Railay

Die Wolken nahmen alle Farben an

Ein Künstler hätte die Szenerie kaum eindrücklicher malen können

Und zum Schluss färbte sich noch alles so kitschig violett, we es auf dem Bild nur ein wenig sichtbar ist
Sehr schön war auch der Ausblick auf die imposanten Felsen.

Railay – der Blick vom Oststrand Richtung Süden

Der Blick vom Oststrand Richtung Norden

Die Passage vom Ost- zum Südstrand

Eine der Höhlen in dieser Passage

Und dann ein markanter Felsen am Südstrand

Ebenfalls ein Blick vom Südstrand
Chung war damals bei den ersten Bungalows in Railay beteiligt, bis der Mietvertrag um ein x-faches verteuert wurde – heute steht an dem Platz ein 5-Stern Resort. Damals, vor 20 Jahren, gab es 30 Bungalows an drei Stränden zum Preis von 20 Baht (damals 1 CHF), heute sind es tausende von Hotelbetten zum billigsten Preis von wohl 500 Baht (CHF 15) bis mehreren Hundert Franken pro Nacht.
Damals gab es wohl noch kaum ein Boot das nach Railay fuhr, heute ist der Lärm der Long-Tail-Boote schon fast penetrant. Damals hatte man noch unendlich Platz zum Schwimmen an einem der drei Strandabschnitte und heute muss man sich schon fast die Schwimmplätze suchen… Und wie wir festgestellt haben, hat leider auch die Unbeschwertheit und Freundlichkeit der lokalen Leute in Railay aufgrund all der Touristen massiv gelitten. Was sollen wir dazu noch sagen ausser „Lost Paradise“?

Long-Tail Boote so weit das Auge reicht, wie sieht es hier wohl in der Hochsaison aus?

Viele kommen auch mit Schnellbooten als Tagesausflügler von Ao Nang

Und diese Schnellboote bieten einiges an Platz

Zumindest wird die Kreativität in der Gastronomie gefördert
Schade, aber auch wir mit unserem Besuch trugen zu dieser Tourismus-Maschine bei und sind zumindest ein wenig mitschuldig. Doch wenigstens sind die Besucher von Railay junge Menschen, die aktiv sein wollen und Ihre Kletter-Abenteuer suchen, sprich aktiv sind. Im Vergleich zu anderen Plätzen, wo sich die Touristen nur den ganzen Tag betrinken und billigen Sex suchen, doch wenigstens ein positiver Punkt. So blieb dann auch Marco, ein Kletter-Fan für ein paar Tage und wir sind gespannt, ob er allenfalls nochmals zurück kommt.

Ein Kletterer in Aktion

Mit diesen Traktoren werden die Kletterer trockenen Fusses zu den Einstiegsstellen gebracht

Marco „beschnuppert“ die Kletterer-Szene in Railay…

… und erkundet die Felshöhlen…

… die manchmal auch Überraschendes beinhalten (die Ähnlichkeiten sind keinesfalls zufällig)
Am Donnerstag am späteren Nachmittag hatte Monika dann einen Termin beim Zahnarzt. Leider funktionierte die Vorausbuchung nicht (auch das wäre in Si Boya nicht passiert) und so konnten wir in der letzten Minute zu einem Wucherpreis noch auf ein Boot aufspringen, das aber so hoffnungsvoll überfüllt war, dass es uns fast Angst und bange wurde. Zudem mussten wir dann auf der halben Strecke auf einen Bus wechseln. Zum fast gleichen Preis hatten wir am Hinweg eine wunderschöne Privatfahrt mit einem in Krabi gemieteten Boot.

Ein Bild der Anfahrt auf Railay – im Hintergrund die Berge von Krabi

Railay bei der Anfahrt
Neben dem Zahnarzt-Termin machten wir dann auch unsere Einkäufe und organisierten für Lo einen Laptop. Wir hatten ihm nämlich unseren alten Laptop versprochen, doch leider mussten wir nach der Ankunft feststellen, dass dieser die Reise nicht heil überstand. Da wir ihn nicht enttäuschen konnten, machten wir uns auf die Suche nach einem günstigen Laptop, den wir dann auch fanden. Er wird wohl grosse Augen machen, wenn wir ihm den Computer übergeben, aber irgendwie hat er ihn auch verdient. Er ist immer voll im Einsatz und sehr engagiert, ist aber ein wenig das fünfte Rad am Wagen, denn er ist der einzige, der nicht über die ganze Off-Season Arbeit hat. Wir hoffen damit etwas beizutragen, dass er sich vielleicht in Zukunft auch anderweitig etwas dazu verdienen kann. Falls übrigens jemand von Euch auch einen alten Laptop hat – bitte meldet Euch bei uns, hier auf SiBoya gibt es genügend Menschen, die sich innig einen solchen wünschen.

Vogelfütterung
In Krabi holte uns dann Hat, wie gewohnt überpünktlich ab und wir konnten als erste SiBoyaner mit seinem neuen Mini-Bus fahren. Er hat seinen Pick-Up verkauft und den Mini-Bus gekauft, da er sich dadurch mehr Umsatz erhofft. Für uns ist’s nicht teurer, dafür aber viel komfortabler.

Der Sonnenuntergang bei der Rückreise zwischen Laem Hin und SiBoya

Die Farben sind unwirklich, aber original
Weniger komfortabel war dann die Fahrt auf SiBoya. Der Pickup wurde von unserem 14-jährigen Nachwuchsfahrer gefahren, der sich gerade in der Pubertät befindet und sich und anderen beweisen muss, dass er schnell fahren kann. Auf der Ladefläche hinten kann das dann ganz schön unbequem werden.

Eine der ersten Blüten unserer neu gesetzten Pflanzen erwartete uns
Nun denn wir sind wieder „Back home“ und waren froh, hier wieder in unserem Haus in Si Boya zu sein. Und auch wenn es manchmal im Blog so scheint, als seien wir nur in den Ferien – auch diese Arbeitswoche hatte mal zumindest 30 Stunden (denn ich habe schon bald ein schlechtes Gewissen, immer nur über unsere Freizeit zu schreiben, man könnte ja den Eindruck kriegen, das wir hier nur Ferien machen).

Ein Flug-Gecko (oder wie der immer heissen mag) an einem unserer Bäume
Soweit mal wieder unser Bericht aus dem „Ferien-Paradies“ – trotz unserer Erfahrungen in der Touristen-Hochburg würden wir Euch eine Reise in dieses wundervolle Lad empfehlen.
In diesem Sinne viele Grüsse aus den derzeit feucht-heissen Tropen!
P.S. Noch ein Nachtrag von letzter Woche: Wir sind vom 12. April zum 13. April ins offizielle Thai-Jahr 2555 gewechselt. Dies ist das Datum nach Buddha’s Geburt. Allerdings begann das behördliche Jahr 2555 wie bei uns am 1. Januar (2012 westlicher Zeitrechnung). Wie wir gehört haben, sei das normalerweise westlich geprägte Ao Nang, ebenfalls ein grosses Touristen-Zentrum aufgrund aller Heimkehrer aus Bankgok von Thais ausgebucht gewesen.
Auch bei uns hatten wir eine ganze Thai-Familie mit rund 25 Personen. Sie buchten 5 Bungalows für 200 Baht (6 CHF), indem sie trotz engem Bungalow je zu fünft übernachteten. Das Mittagessen nahmen sie im Restaurant ein, das Abendessen kochten Sie selber und gaben einige Krabben zum Kochen ins Restaurant. Am Abend war ein richtiges Käferfest vor diesen Bungalows, begleitet von den Chören der Frösche, die loslegten, weil ein ziemlicher Gewitter-Sturm über uns hinweg gefegt hatte.
Noch was Lustiges zum Schluss: http://www.20min.ch/diashow/39960/39960-zHCYm6ZnvBmDYWFAWx6heQ.jpg