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Auf das Bewusstsein kommt es an

Warum es um nachhaltiges Bewusstsein geht

Das persönliche nachhaltige Bewusstsein bestimmt das nachhaltige Sein. So lautet die Schlussfolgerung aus einer ganzen Reihe von Fragestellungen, die wir der ersten Nachhaltigkeits-Resonanzgruppe von spirit.ch vorgelegt haben.

Das erste Signal kam von der Frage, welche Aspekte „unbedingt“ zur eigenen Vorstellung von Nachhaltigkeit gehören würden: Fast die Hälfte sprach sich dabei auch für die geistig-seelischen Aspekte aus – also für das, was wir auch nachhaltiges Bewusstsein nennen können. Dieser Befund kommt umso überraschender, als in den bisherigen Diskussionen um die Aspekte von Nachhaltigkeit diese Dimension nie vorkam. Von ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Aspekten war da die Rede, nicht aber von einer eigenen Dimension des persönlichen Bewusstseins. Unsere Befragten sind also ganz von selbst darauf gekommen, dass die Bewusstseins-Dimension auch zu einem umfassenden Verständnis von Nachhaltigkeit gehört.

Ebenfalls gezeigt wurde, dass bei der Frage, wer oder was für eine nachhaltige Entwicklung verantwortlich sei, die beiden Antworten „Ich selbst“ und „Jede(r) Einzelne“ deutlich obenauf schwangen. Auch dieses Ergebnis verweist auf den hohen Stellenwert des einzelnen Individuums in der Nachhaltigkeitsfrage.

Zudem gilt: Die Förderung von nachhaltigem Bewusstsein ist eines der wichtigsten nachhaltigen politischen Ziele. Und bei der Frage, welche Faktoren eine nachhaltige Entwicklung wie stark beeinflussen, werden die drei Spitzenplätze von Faktoren belegt, die alle den Bereich des persönlichen Bewusstseins und der persönlichen Verantwortung betreffen: Denken und Bewusstsein der Einzelnen, Werte-Wandel vom Lebensstandard zur nachhaltigen Lebensqualität und Konsumverhalten der Einzelnen.

Zusammengenommen ergeben all diese Einzelbefunde ein klares Bild: Nach der Meinung der Befragungsteilnehmer – die sich hier mit unserer deckt – hängt die Nachhaltigkeit unserer Zukunft entscheidend davon ab, was sich im Kopf der einzelnen Menschen abspielt.

Bewusstsein ist mehr

Wenn wir von nachhaltigem Bewusstsein reden, meinen wir damit mehr als das, was wir über Nachhaltigkeit bewusst denken. Dieser Bereich des rationalen Denkens ist ein wichtiges Element von Bewusstsein, aber eben keineswegs das einzige.

Zum nachhaltigen Bewusstsein in diesem erweiterten Sinne gehören auch unsere Wahrnehmung, unser Empfinden und Fühlen. Ebenfalls dazu gehören unsere Überzeugungen und Werte, unsere Vorstellungen von Gut und Schön, unsere Sinn-Quellen.

Wenn jemand beispielsweise keinerlei geistig-seelisches Verhältnis zur Natur und ihrer Weisheit und Schönheit hat, dürfte es ihm schwer fallen, Interesse oder gar Engagement für eine nachhaltige Entwicklung zu entwickeln. Und wer in seinem Bewusstsein nie gelernt hat, langfristige Zeithorizonte zu eröffnen, wird sich mit nachhaltigem Gedankengut ebenfalls schwer tun. Nachhaltiges Bewusstsein hat also viele Facetten.

Warum sich Selbst-Bewusstsein lohnt

Noch steht die Erforschung von nachhaltigem Bewusstsein ganz am Anfang. Noch wissen wir viel zu wenig, welche Elemente dieses Bewusstseins wie relevant sind. Und noch ist vor allem das Rätsel ungelöst, wie sich nachhaltiges Bewusstsein wirksam in nachhaltiges Handeln umsetzen lässt.

All diese offenen Fragen lassen sich nicht in einem einzigen Kraftakt beantworten. Vielmehr braucht es dazu einen kontinuierlichen Prozess von Befragungen und Diskussionen, in dessen Verlauf wir ein klareres Bild von nachhaltigem Bewusstsein zu erhalten hoffen.

Dass Sie sich in Ihren Antworten auf unsere erste Befragung der Nachhaltigkeits-Resonanzgruppe so klar dafür geäußert haben, den Fokus auf das Thema nachhaltiges Bewusstsein zu richten, hat uns ungemein bestärkt, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen – wobei wir dafür nach wie vor auf Ihre Unterstützung zählen.

Indem Sie mithelfen, das Bild vom kollektiven nachhaltigen Bewusstsein, wie es sich in Befragungsergebnissen äußert, zu erhellen, lernen Sie zugleich sich selbst besser kennen. Sie machen sich Gedanken über Fragen, die Sie sich so vielleicht noch nie gestellt haben. Sie erfahren, ob Sie mit Ihrer eigenen Meinung eher allein dastehen, oder ob Sie sich mitten im Meinungsfluss der nachhaltigen Avantgarde bewegen. Und merken dabei vielleicht, dass Sie mit Ihren Werten und Zielen keineswegs so isoliert sind, wie Sie das zuweilen befürchten.

All das verbessert Ihr Selbst-Bewusstsein im Sinne eines Bewusstseins von sich selbst. Sie können diesen Effekt auch Selbsterkenntnis nennen – und die steht bekanntlich am Anfang jeder Besserung…

Selbst-Bewusstsein im Sinne von Selbsterkenntnis schafft darüber hinaus Selbst-Bewusstsein im Sinne von Selbstvertrauen. Ob für Sie als Individuum oder für jene lose Bewegung, die sich für ein nachhaltige Zukunft einsetzt, gilt: Am überzeugendsten treten jene nach außen auf, die sich darüber im Klaren sind, was ihre Überzeugungen und Werte sind.

Ein nachhaltiges Bewusstsein erfordert also eine nachhaltige, das heißt ganzheitliche und langfristige Reflexion über sich selbst. Dazu möchten wir – zusammen mit Ihnen – in Form unserer Nachhaltigkeits-Resonanzgruppen, einen kleinen, aber feinen Beitrag leisten.

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