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Von Thailand und anderen Abenteuern

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Codecheck.info

codecheck

Eine Datenbank, die die Lebensqualität verbessern kann.

Seit 2004 wird kontinuierlich am Aufbau einer Datenbank gearbeitet, die Informationen zu mehr als 104’000 Produkten des täglichen Bedarfs enthält. Über den Strichcode auf einem Produkt lassen sich schnell Info’s zu Themen wie Gesundheit, Umwelt und Soziales abrufen.

Roman Bleichenbacher, der Gründer von Codecheck.info stand spirit.ch in einem Interview zur Verfügung.  Die Idee dazu entstand 1998, als er sich nach dem Kauf einer unreifen Mango fragte, nach welchen Kriterien wir unsere Kaufentscheidungen treffen. Seine Abschlussarbeit 2002 am Hyperwerk der Basler Hochschule für Gestaltung und Kunst, in der er anhand einer Strichcode-Erkennung einen intelligenten Kühlschrank entwarf, inspirierte ihn dann zur Idee Codecheck.info.

Daraus entstand eine Internetseite mit einer Datenbank, die heute jährlich 6 Millionen Besucher und 60 Millionen Produkte-Abrufe aus dem gesamten deutschsprachigen Raum verzeichnet. Die neu lancierte App für iPhone & Co wurde bereits 950‘000 Mal heruntergeladen und eine der meistgeladenen iApp in der Schweiz.

Funktionsweise

Gibt man über das Mobiltelefon oder im Computer die Strichcode-Nummer ein oder fokussiert den Strichcode mit der Webcam, so erscheinen unverzüglich Angaben zum Produkt. So werden die Inhaltsstoffe angezeigt und zu künstlich hergestellten Inhaltsstoffen eine detaillierte Bewertung von Experten im Bezug auf gesundheitliche und Umwelt-Aspekte eingeblendet. Auch Allergiker-Informationen fliessen an dieser Stelle ein und erleichtern so dass Leben von Menschen, die Probleme mit gewissen Inhaltsstoffen haben. Auf einfache Weise können diese dann vergleichbare Produkte suchen, die diese Stoffe nicht enthalten.

Bei Lebensmitteln wird auch die „Nährwert-Ampel“ angezeigt, die das Produkt im Bezug auf den Tagesbedarf beurteilt. Zudem werden die vorhandenen Labels des Produktes angezeigt und auf Wunsch eine Experten-Bewertung der Kriterien und der Relevanz des Labels angezeigt. Auch können Besucher einen Kommentar bzw. die Beschreibung von Vor- und Nachteilen des Produktes hinterlassen.

Gemäss Auskunft von Roman Bleichenbacher sind in Zukunft auch Nachhaltigkeits-Informationen zu den produzierenden Unternehmen geplant. Die gesamte Wertschöpfungskette eines Produktes oder dessen CO2-Fussabdruck darzustellen sei aber derzeit noch nicht möglich, weil dazu die Unternehmen Informationen liefern müssten, über die sie teilweise nicht mal selber verfügten.

Netzwerk und Community

Die bis jetzt vorhandenen Informationen werden von Experten von Organisationen wie Öko-Test, WWF, Stiftung für Konsumentenschutz, die Verbraucherinitiative e.V.,  Greenpeace und weiteren zur Verfügung gestellt. Fehlt ein Produkt in der Datenbank, können die Besucher die Inhaltsstoffe, die Sie auf der Packung ersehen, selber eingeben und die Informationen verlinken sich automatisch mit den dazu gehörigen Experten-Informationen. Mehrere tausend Power-User tragen damit aus freiwilligem Engagement dazu bei, dass irgendwann alle Produkte erfasst sind.

Wird ein Datensatz neu erfasst bzw. geändert, so wird dies von der Community geprüft, damit keine Fehler entstehen, ganz ähnlich dem Wikipedia-Prinzip. Seitens der Produzenten sei es bis jetzt erst einmal vorgekommen, dass eine Information geändert wurde. Dieses eine Unternehmen versuchte einen kritischen Inhaltsstoff zu entfernen. Diese Manipulation sei allerding bereits nach 20 Minuten von einem Power-User entdeckt und wieder rückgängig gemacht worden, so Bleichenbacher.

Finanzierung

Finanziert wird das Unternehmen derzeit durch Beiträge von Spendern und Stiftungen. Seit kurzem ist aber auch ein Angebot an Händler verfügbar, die für einen günstigen Preis den Link zu ihrem Laden oder Online-Shop in die rechte Spalte setzen können. So sieht der interessierte Kunde gleich, wo das Produkt erhältlich ist. Mittelfristig soll dieses Angebot zusätzliche Einnahmen bringen, vorderhand ist das Unternehmen aber dankbar für jede Spende.

Ein weiteres Angebot, das aber leider noch auf keine Nachfrage stiess, ist ein Terminal im Laden, das diese Informationen anzeigen würde (ein Vorschlag, den auch der Verfasser dieses Artikels in seiner Masterarbeit machte). Die Unternehmen seien bis jetzt für ein solches Vorhaben leider etwas skeptisch, da in der Datenbank ja nicht nur positive Informationen über die Produkte stehen. Daher bietet Codecheck.info Unternehmen auch technische Lösungen ohne Inhalte an, auf denen nur das eigene Sortiment abgebildet wird und auf Wunsch Informationen des Unternehmens angebunden werden können.

Vision

Gefragt nach der Vision für 2020 verweist Roman Bleichenbacher auf die oben beschriebenen Pläne im Bezug auf die Darstellung der Nachhaltigkeit der Unternehmen, auf eine möglichst komplette Datenbank und auf weitere Sprachversionen. Das dem Interview folgende allgemeine Gespräch zeigte auf, dass die Lebensqualität der KonsumentInnen wirklich im Fokus dieses Unternehmens steht.

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