Stagnierendes Wohlbefinden

Geld allein macht nicht glücklich – eine Bestätigung
Von der Internetplattform Psychologie-aktuell.com stammt dieser Beitrag, der eine Grundthese von spirit.ch bestätigt: Lebensqualität hängt nur bedingt von Lebensstandard ab!
27-09-10:
Psychologie: Der Wohlstand wächst, doch das Wohlbefinden stagniert
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Zwischen 1970 und 2000 hat sich das reale Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland etwa verdoppelt. Doch das Niveau der Lebenszufriedenheit blieb etwa unverändert, analysieren Prof. Dr. Dr. Bruno S. Frey (Zürich) und Prof. Dr. Alois Stutzer (Basel). Die Studie wird zum aktuellen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie in Bremen vorgestellt.
Die Autoren stellen fest:
- „Zusätzliche materielle Güter und Dienstleistungen verschaffen anfangs ein Mehr an Freude, doch das ist üblicherweise nur vorübergehend der Fall. Höheres Wohlbefinden aufgrund materieller Dinge nutzt sich ab. Zufriedenheit schwindet mit dauerhaftem Konsum. Dieser Prozess hedonistischer Adaption lässt die Menschen immer höhere Ansprüche stellen.“
- „Zweitens kommt es zu sozialen Vergleichen mit anderen Menschen. Nicht das absolute Einkommensniveau ist entscheidend, sondern vielmehr die eigene Position im Verhältnis zu anderen Positionen.“
Die Wissenschaftler analysieren, „dass höhere Einkommenswünsche die Lebenszufriedenheit der Menschen verringern. In der Schweiz und in den neuen Bundesländern in Deutschland ist der negative Effekt eines gesteigerten Anspruchsniveaus auf das Wohlbefinden absolut gesehen ähnlich groß wie der positive Effekt eines gleich großen Einkommenszuwachses.“ Bei objektivem wirtschaftlichem Fortschritt stagniert also das subjektive Wohlbefinden.
Dazu dese zwei Bücher:
B.S. Frey & A. Stutzer: Glück – die ökonomische Analyse
in Witte, Gollan (Hrsg.): Sozialpsychologie und Ökonomie
Pabst, Lengerich/Berlin, 256 Seiten, ISBN 978-3-89967-613-6
Petia Genkova: „Nicht nur die Liebe zählt …“ Lebenszufriedenheit und kultureller Kontext
Pabst, Lengerich/Berlin, 520 Seiten, ISBN 978-3-89967-534-4