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Balance bedeutet Lebensqualität

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Ein Beitrag von spirit.ch im Gönnermagazin der terzStiftung

In „terz“, dem Gönnermagazin der terzStiftung, N3 3 vom Juni 2010, das unter dem General-Motto „Selbständig bleiben heisst in Balance bleiben“ stand, erschien dieser Artikel aus der Feder von spirit.ch. In derselben Ausgabe wurde auch die offizielle Partnerschaft zwischen terzStiftung und spirit.ch bekannt gegeben (siehe unten).

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Die Fähigkeit zu Masshalten und Balance ist ein wichtiges Element von Lebensqualität – und sie wächst mit dem Alter.

Ältere Semester erinnern sich vielleicht noch an die früher populären Darstellungen der so genannten Lebenstreppe. Diese Treppe führte links in Zehnjahresstufen ab der Geburt aufwärts bis fünfzig – und danach rechts wieder runter bis ins Greisenalter. Klare Botschaft: Das Höchstmass an Lebensqualität wird mit fünfzig erreicht – danach geht es nur noch bergab.

Zum Glück wissen wir es heute besser. Unzählige Menschen in reiferen Jahren wissen ein Lied davon zu singen, dass mit fünfzig der Höhepunkt keineswegs erreicht sein muss. Und jetzt haben wir es quasi amtlich: Eine Studie der Stiftung spirit.ch, die sich für Nachhaltige Lebensqualität einsetzt und Partnerin der terzStiftung ist, weist nach, dass in punkto Lebensqualität die besten Jahre zwischen fünfzig und achtzig liegen. Erst danach gibt es eine sinkende Tendenz, die aber keineswegs dramatisch ausfällt. (Die ganze Studie ist im Internet zu finden unter www.spirit.ch.)

In Zahlen ausgedrückt: Von zehn maximal möglichen Punkten erreicht die Lebensqualität in der Phase zwischen 20 und 34 Jahren 6.0. Zwischen 35 und 49 sind es 6.8 Punkte. Die beiden Phasen 50 bis 64 sowie 65 bis 79 liegen mit 7.6 bzw. 7.7 Punkten fast gleichauf weit oben. Nach 80 gibt es dann einen Rückgang auf 6.9 Punkte.

Das ist natürlich eine Spielerei, denn eine Qualität kann man nicht wirklich messen. Und zudem hat Lebensqualität viele Facetten. Deshalb haben wir in der Studie nicht nur nach der Entwicklung der generellen Lebensqualität im Verlaufe der Lebensphasen gefragt, sondern auch nach wichtigen Elementen von Lebensqualität. Um Vergleiche zwischen den Antworten zu ermöglichen, haben wir auch dabei eine qualitative Einstufung in eine Zahl „übersetzen“ lassen, denn Tendenzen lassen sich so sehr wohl erfassen.

Reife Lebensqualität nach 50

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Mit einer Ausnahme, nämlich „körperliche Gesundheit“, ergibt sich überall dasselbe Bild: Die Lebensqualität steigt und erreicht ihren Höhepunkt in den Lebensphasen zwischen fünfzig und achtzig. Das gilt für das „geistig-seelische Wohlbefinden“ ebenso wie für die „Fähigkeit zu Lebens-Sinn(en)“, für die „Fähigkeit zur Selbstverwirklichung“ ebenso wie für „soziale Kompetenz und Qualität des menschlichen Umfelds“. Es gilt auch für die „Fähigkeit zu Lebensgestaltung und Lebenskunst“. Und ganz besonders für die „Fähigkeit zu Masshalten und Balance“.

Hier geht die Treppe besonders steil bergauf und erreicht ihren klaren Höhepunkt in der Lebensphase zwischen 65 und 79. Danach geht es nur noch leicht bergab.

Damit wissen wir jetzt nicht nur, dass Reife Lebensqualität kein Phantom ist, sondern handfeste Realität, sondern wir sind auch einem Geheimnis dieses erfreulichen Phänomens auf der Spur: Die Fähigkeit zu Masshalten und Balance trägt wesentlich zur Lebensqualität bei.

Das ist auch kein Wunder. Wir haben nämlich nicht weniger als sechzehn so genannter Lebensqualitäts-Sphären identifiziert, die alle für die generelle Lebensqualität wichtig sind, von „Materie“ bis „Sinn“, von „Stabilität“ bis „Reifung“, von „Beziehungen“ bis „Eigenes“. Wenn wir uns ernsthaft und wirkungsvoll um unsere Lebensqualität kümmern wollen, verdient jede dieser Sphären volle Aufmerksamkeit. Nur eben keine ungeteilte.

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Denn wenn wir uns zu sehr auf eine Lebensqualitäts-Sphäre konzentrieren, leiden die anderen unweigerlich darunter. Unsere Möglichkeiten, Zeit, Aufmerksamkeit und Energie zu investieren, sind immer beschränkt, und so wird die Frage nach dem richtigen Mass entscheidend. Und jene nach Ausgleich, Gleichgewicht und Balance.

Zunehmend ist heute von „work-life-balance“ die Rede, von der Balance zwischen Arbeit und Leben. Als ob es so einfach wäre. Es geht hier nicht um die statische Balance einer Schaukel. Sondern um die dynamische Balance eines Radfahrers. Wollten wir beim Radfahren ein stabiles Gleichgewicht durchziehen, lägen wir schnell auf der Nase. Nur wenn wir uns ständig an veränderte Voraussetzungen für unsere Balance anpassen, erreichen wir ein dynamisches, ein fliessendes Gleichgewicht.

Balance ist Lebenskunst

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Das ist eine hohe Kunst. Nicht zufällig steht die Sphäre „Lebenskunst“ zuoberst im Kreis der sechzehn Lebensqualitäts-Sphären von spirit.ch.  Worum es dabei geht, wird klar formuliert: Sinn für das richtige Mass, Balance zwischen Lebensbereichen, Integration aller Lebensqualitäts-Sphären. Und es herrscht Einigkeit darüber, dass all das zusammen entscheidend für die eigene Lebensqualität ist.

Wie jede Kunstfertigkeit kann und muss auch die Fähigkeit zu Masshalten und Balance wachsen und reifen. Reife Lebensqualität und Balance sind deshalb untrennbar verbunden. Und da reifende Lebensqualität nach Erkenntnis einer rasch wachsenden Zahl von Menschen das ist, worum es im Leben geht, lohnt es sich, in Balance zu bleiben, um Lebensqualität auf hohem Niveau bis ins hohe Alter zu ermöglichen und zu fördern.

Eines gilt auch dabei: Älter werden wir von allein. Reifer nicht unbedingt. Die Chancen, in Balance zu bleiben, steigen zwar mit zunehmendem Alter. Aber um diese Chance auch nutzen zu können, gibt es nur eines: üben, üben, üben…


 

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Die Stiftung spirit.ch fördert die Verbreitung des neuen Leit-Werts „Nachhaltige LebensQualität“ durch Forschung und Kommunikation, und leistet so einen Beitrag zum dringend notwendigen Werte-Wandel vom Lebensstandard zur Lebensqualität. Da blinder Materialismus in die Irre führt, brauchen wir einen neuen Leit-Wert: Nachhaltige Lebensqualität. Doch darüber, was Lebensqualität für die Menschen konkret bedeutet, wissen wir erstaunlich wenig. Um das zu ändern, führt spirit.ch mit Hilfe innovativer Sozialforschung Studien durch, deren Ergebnisse öffentlich zugänglich sind (www.spirit.ch).

spirit.ch ist ein Projekt zur Bewusstseinsbildung, das die Maxime hoch hält: »Lebensqualität kann man nicht lernen. Das Denken darüber schon.« Z.B. über „Reife“ als eine von sechzehn Lebensqualitäts-Sphären. spirit.ch setzt sich für Reife Lebensqualität ein und trifft sich hier mit den Zielen der terzStiftung.

Dr. Andreas Giger, Stiftungsratspräsident


 

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