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Von Thailand und anderen Abenteuern

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Lebensqualitäts-Investments

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Was Sie aus der aktuellen Finanzkrise lernen können

Wieder einmal lernen wir: Die seltsame Welt der Geldvermehrung ist unüberschaubar komplex und damit äusserst störungsanfällig geworden. Statt in die Finanzmärkte investieren Sie deshalb lieber in Ihre eigene Lebensqualität – wobei Geld die geringste Rolle spielt…

Keine Bange – spirit.ch wird nicht plötzlich zur Investment-Plattform. Jedenfalls dann nicht, wenn man unter „investieren“ nur das Anlegen von Geld zwecks Vermehrung versteht. Selbst wenn wir dafür Experten wären, was wir nicht sind, müssten wir von uns selbst abraten, denn wie die xte Finanzkrise der letzten Zeit einmal mehr deutlich macht, haben auch die selbsternannten Experten für Finanzinvestments längst keine Ahnung mehr, was da eigentlich abläuft.

Da verfügt doch nun die Finanzindustrie über die grössten und besten Computer sowie über die schlausten Fachidioten, und ist dennoch nicht in der Lage, einigermassen vorherzusagen, wie sich das Finanzsystem entwickeln wird. Doch weil es bei vielen Investoren zwei Konstanten gibt, nämlich Gier und Dummheit, laufen die Räder weiter, auch wenn sie sich längst jeder Kontrolle, ja auch nur Durchschaubarkeit entzogen haben.

Finanzmärkte sind so undurchschaubar wie das Wetter

Dass hoch komplexen Systemen auch mit den besten Köpfen und Computern nicht beizukommen ist, zeigt sich noch auf einem anderen Feld, nämlich bei der Wettervorhersage. Trotz aller Investitionen verlieren sich auch heutige Wetterprognosen nach wenigen Tagen im unvorhersehbaren Chaos. Mehr Geld verschafft also keineswegs automatisch mehr Klarheit.

Was hat das alles mit Ihnen zu tun? Wenn Sie in der glücklichen Lage sind, Geld investieren zu können, liegt im Vergleich mit dem Wetter ein möglicher Lerneffekt: Es lohnt sich nicht, zu viel Zeit, Energie, Aufmerksamkeit oder Intelligenz in die Frage zu investieren, wie Sie Ihr Geld richtig investieren, denn wie beim Wetter kann heute ohnehin niemand sagen, was morgen richtig ist.

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Sicher: Wetter ist ein beliebtes Gesprächsthema, und manchmal tut es auch einfach gut, sich herzhaft über gutes Wetter zu freuen oder über schlechtes zu fluchen, doch allzu viel ist auch hier ungesund. Seine Laune oder gar seine Lebensqualität vom Wetter abhängig zu machen, ist einfach nur dumm, weil wir uns damit einem Phänomen ausliefern, das ohnehin nicht zu ändern ist.

So ist es auch mit den Finanzinvestments. Natürlich lohnt es sich, sich Gedanken über finanzielle Schönwetter- und Schlechtwetter-Szenarios zu machen und für alle Fälle einen Regenschirm zu haben, doch alles, was wir zu viel an Zeit, Aufmerksamkeit, Energie und Intelligenz in die materielle Sphäre investieren, fehlt an anderer Stelle.

Vielfältige, aber begrenzte Investitions-Ressourcen

Diese Einsicht gilt natürlich auch für all die anderen, die sich keine Gedanken darüber machen müssen, in was sie ihr Geld investieren, weil sie keines haben. Sie – die Einsicht – besteht aus zwei Elementen: Zunächst sollten wir uns darüber klar werden, dass jeder Mensch eine Menge Ressourcen zu investieren hat. Zu diesen Ressourcen zählt eben keineswegs nur Geld, sondern ebenso die genannten wie Zeit, Aufmerksamkeit, Energie und Intelligenz – und noch eine ganze Reihe mehr. So gesehen sind wir alle Investorinnen und Investoren, die sich entscheiden müssen, in was sie ihre Ressourcen investieren wollen.

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Der zweite Teil der Einsicht betrifft die Limitierung unserer Ressourcen. Weder Zeit noch Aufmerksamkeit, weder Energie noch Intelligenz sind unbeschränkt vorhanden. Umso sorgfältiger sollten wir uns überlegen, in was und zu welchem Zweck wir unsere beschränkten Ressourcen investieren.

Investieren Sie in Ihre Lebensqualität!

Für aufmerksame Besucherinnen und Besucher von spirit.ch dürfte unser Vorschlag für eine Antwort auf diese Frage nicht sehr überraschend kommen: Investieren Sie in Ihre Lebensqualität! Und zwar einfach darum, weil Lebensqualität das ist, worum es im Leben geht. Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu, doch sie wird von einer zunehmenden Schar von Menschen geteilt.

Alle Forschungsergebnisse von spirit.ch bestätigen: Lebensqualität wird langsam aber sicher zum Leit-Wert menschlicher Lebensgestaltung. Nicht mehr ein immer höherer Lebensstandard ist das oberste Ziel, sondern eine bessere Lebensqualität. Es geht nicht mehr darum, immer mehr zu haben, sondern besser zu leben.

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Nun umfassen unsere Befragungen natürlich nur einen kleinen Teil der Menschheit, doch dass Lebensqualität stärker ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit rückt, zeigt sich auch in einer auffällig zunehmenden Verwendung dieses schönen Worts in allen möglichen Medien. Fast scheint es, als ob Lebensqualität allmählich zum Modewort würde.

Modewort Lebensqualität?

Das könnte uns eigentlich freuen, wäre da nicht eine offenbar unvermeidliche Eigenschaft von Modewörtern im Spiel: Je mehr solche Wörter verwendet werden, desto weniger werden sie wirklich verstanden. Dieses Phänomen lässt sich an vielen Wörtern beobachten und wirkt offenbar auch bei Lebensqualität, wie diese drei Beispiele zeigen:

Im Wochenhoroskop der Hofastrologin meines Leibblatts lese ich diesen Satz:

»…wirft die Frage auf, wie wir unsere berufliche Situation verbessern können. Dabei sind zwei Kriterien besonders wichtig: zum einen unsere Lebensqualität, dass wir neben der Arbeit genug Zeit für unser Privatleben haben, zum anderen….« Lebensqualität findet hier also offenbar nur im Privatleben statt. Das klingt ähnlich wie diese unsägliche Formel von der „work-life-balance“ – als ob das Leben nur ausserhalb der Arbeit läge. Würde man etwas vertiefter nachdenken, käme man schnell darauf, dass die eigene Lebensqualität auch entscheidend davon abhängt, was und wie man arbeitet. 

Im zweiten Beispiel zitieren wir die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel:

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Löblich, dass sie sich jetzt auch zu Lebensqualität bekennt. Und befremdlich, dass sie direkt hinter diesem Begriff jenen der Gesundheit anführt – als ob Gesundheit nicht ein zentrales Element von Lebensqualität wäre…

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Der Werbeslogan im dritten Beispiel klingt zwar originell, verweist aber auch auf eine weitere Form des sehr reduzierenden und einschränkenden Gebrauchs des Begriffs Lebensqualität: Zu oft geht es dabei „nur“ um die Wiederherstellung von Lebensqualität, die durch irgendeine Form meist körperlicher Behinderung reduziert wurde. Das ist zweifellos wichtig und löblich, engt aber die Sicht auf die Möglichkeiten einer Verbesserung von „normaler“ Lebensqualität unnötig ein.

Dringend gesucht: achtsame Aufmerksamkeit

Woraus wir wieder eine Lehre ziehen können: Statt den Begriff Lebensqualität einfach so nachzuplappern, lohnt es sich sicher, in unsere eigene Lebensqualität zunächst (und immer wieder) unsere wertvollste Ressource zu investieren, nämlich unsere Aufmerksamkeit. Zu der sich dann ganz von selbst unsere anderen Ressourcen gesellen: Zeit. Energie. Intelligenz. Kreativität. Und Achtsamkeit.

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Achtsamkeit ist die richtige geistige Haltung, wenn wir anfangen, uns selbst Fragen zu stellen: Was bedeutet Lebensqualität für mich? Welche Lebensbereiche tragen dazu bei? Welche Werte sind für mich mit Lebensqualität verbunden? Wie bringe ich all die unterschiedlichen Sphären meiner Lebensqualität unter einen Hut?

Erst wenn wir solche grundsätzlichen Fragen geklärt haben, können wir konkret danach suchen, was unsere Lebensqualität verbessert – aber auch, was sie verschlechtert. Und durch die Stärkung der positiven Lebensqualitäts-Quellen wie durch die Reduzierung der negativen das erreichen, worum es geht: besser leben.

Da sich unsere Vorstellungen von Lebensqualität im Laufe eines langen Lebens sehr wohl ändern können, genügt es natürlich nicht, sich nur einmal mit den genannten Fragen auseinanderzusetzen. Sie erheischen immer wieder unsere Aufmerksamkeit. Nur so wird unsere Lebensqualität nachhaltig.

Impulse für Selbstdenkende

Sie sehen: In Ihre Lebensqualität brauchen Sie kein Geld zu investieren. „Nur“ genügend Raum und Zeit für die bewusste Auseinandersetzung mit Ihrer eigenen Lebensqualität – also für das Denken darüber. Diese Investition allerdings können nur Sie allein tätigen.

Kein vernünftiger Mensch würde jedoch bei seinen Entscheidungen über die Investitionen in seine eigene Lebensqualität gänzlich auf Impulse von aussen verzichten. Das Wissen und die Erfahrungen von anderen können die bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensqualität anregen und befruchten. Genau darum gibt es spirit.ch…

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