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Von Thailand und anderen Abenteuern

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Mit Web 2.0 die Welt verändern…

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Nachhaltigkeitskommunikation und neue Medien…

… so der Untertitel der Tagung, die am 23./24.März von VfU, UNEP und forum Nachhaltig Wirtschaften veranstaltet wurde. Dabei standen Social Media und deren (mögliche) Wirkungen im Vordergrund.

Vertreter von Internetplattformen, die für sich in Anspruch nehmen, die Welt zumindest ein bisschen zu  verändern sowie UnternehmensvertreterInnen versammelten sich zu diesem Anlass in München. Für die, die das sogenannte Web 2.0 nicht kannten, wurde schnell klar, dass da ein kleines Paralleluniversum am Wachsen ist, dass bei den einen schon ein paar Stirnrunzeln hervorrief und anderen gar ein wenig Angst einjagte.

Beispiele wie die Greenpeace-Mobilisierung von Facebook-Usern gegen Nestlé (weil diese durch das für die „KitKat“-Stengel benötigte Palmöl indirekt für den Tod von Orang-Utang‘s verantwortlich sind) flösste speziell den UnternehmensvertreterInnen Respekt ein. Durch die falsche Kommunikation von Nestlé  auf Facebook wurde die Menge regelrecht aufgestachelt und dadurch diverse teils ziemlich denunzierende Videos über Nestlé produziert und KitKat kurzerhand zu KillerKat umbenannt. Die Facebook-Seite von Nestlé wurde regelrecht überflutet und es sind wohl noch in ein paar Jahren negative Beiträge zu KitKat und Nestlé in den Suchmaschinen zu finden. Aufgehört hat diese Aktion erst, als Nestlé zurückkrebste und Alternativlösungen versprach.

Nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Politiker bekommen das Web 2.0 zu spüren. Mitunter aufgrund von Social Media war der Klima-Gipfel in Kopenhagen unter derart starker Beobachtung und konnte nachher nicht als Erfolg dargestellt werden. avaaz.org schaffte es innert kurzer Zeit vor dem Klimagipfel 2000 Demonstrationen rund um die Welt zu initiieren, ohne dabei eine Koordinationsfunktion übernehmen zu müssen. Am Klimagipfel selber rief avaaz.org zu Unterschriften für ein Gelingen des Gipfels auf und erreichte innert Tagen 4 Millionen (!) Unterschriften, die dann alle am Gipfel namentlich verlesen wurden.

Viele der Generation, die nicht zu den „digital natives“ (Generation, die nach 1980 geboren wurden und mit dem Internet sozusagen aufgewachsen ist) gehören, hörten etwas erstaunt den jungen Referenten zu und wunderten sich über den Begriff des Facebook-Staates, den in der Zwischenzeit 400 Millionen BewohnerInnen bevölkern.

Gefordert waren die etwas älteren UnternehmensvertreterInnen, vornehmlich aus der Finanzbranche, die sich bis jetzt noch kaum oder überhaupt nicht mit Web 2.0 befassten. Die Angst vor dem Kontrollverlust über die eigene Information wiegt stark. Niemand getraut sich eine Information zu publizieren, ohne zu wissen, welche Wege diese Information dann in diesen Netzwerken nimmt und wie Sie dann letztendlich ankommt. Es wurde aber rasch klar, dass erst die Botschaften, die sich der Kontrolle des Unternehmens entziehen, Ihr volles Potential und damit eine grosse Reichweite entwickeln.

Nun was hat dies alles mit nachhaltiger Lebensqualität zu tun? Eigentlich sehr viel, aber je nach Sichtweise aus komplett unterschiedlichen Gründen. Für die „digital natives“ ist es Lebensqualität, sich jederzeit mit jedem virtuell rund um die Welt unterhalten zu können, jederzeit Informationen aus dem Web abrufen zu können und mit kurzen Updates Ihre hunderte von virtuellen Freunden über Ihre Eindrücke und Erlebnisse zu informieren bzw. deren Feedback abzuholen.

Genau das ist für andere schon fast ein Horrorszenario. Der Gedanke, immer mit der Technik verbunden zu sein und das Mobile Phone sogar mit ins Bett zu nehmen, ist für Sie ein absoluter Lebensqualitäts-Killer. Für Sie gilt das Gegenteil: wenn Sie endlich mal das Handy weglegen und den Computer ausschalten können, dann ist das Lebensqualität. Und dann gibt es noch alle, die irgendwo dazwischen liegen, zu denen sich der Schreibende zählt. Je nach Situation bieten beide Varianten Vorteile.

Lebensqualität und Web 2.0 – Diskutieren Sie mit im Forum!

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