Was zufrieden macht

Den Beruf als Berufung zu betrachten, schafft Lebensqualität
In einem längeren Beitrag in der NZZ am Sonntag vom 24. Januar 2010 beschäftigt sich Kathrin Meier-Rust mit dem neuen Forschungsfeld positive Psychologie, das dem Geheimnis des guten Lebens bei gesunden Menschen auf die Spur kommen will. Daraus stammt dieser Ausschnitt:
Das Zusammenspiel von Charakterstärken und Arbeitszufriedenheit ist ein neues Forschungsfeld der positiven Psychologie, die sich seit rund zehn Jahren der Erforschung der guten Lebensführung bei gesunden Menschen widmet. Willibald Ruch, Professor für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik an der Universität Zürich, ist seit Jahren massgeblich an der Einführung dieser Forschung im deutschen Sprachraum beteiligt.
In Bezug auf Arbeit und Beruf unterscheidet die positive Psychologie drei Orientierungen oder Einstellungen:
Man kann arbeiten, um Geld zu verdienen, wobei das eigentliche Leben in die Freizeit verlagert wird. Man kann, zum Zweiten, um der Karriere willen arbeiten, also um irgendwann irgendwohin zu kommen. Schliesslich kann man, drittens, den Beruf als eine Berufung empfinden\ als eine Tätigkeit also, die man um ihrer selbst willen ausübt.
Sowohl die Arbeitszufriedenheit wie auch die Lebenszufriedenheit überhaupt sind sehr stark mit dieser dritten Art der Berufsorientierung verbunden. «Wie stark Enthusiasmus mit Arbeitszufriedenheit verkoppelt ist und wie stark die Arbeitszufriedenheit zur Lebenszufriedenheit beiträgt und dass überdies beides mit ähnlichen Charakterstärken verbunden ist – das hat man bisher sehr unterschätzt», erklärt Ruch.
Das Ergebnis passt aber gut zu Erkenntnissen, die die positive Psychologie zur Lebenszufriedenheit allgemein gewonnen hat. Auch in Bezug auf die Art und Weise, wie Menschen Glück und Zufriedenheit suchen, unterscheidet sie nämlich drei Orientierungen oder Lebensstile: Menschen können ihre Zufriedenheit in erster Linie im Genuss suchen, also auf dem Weg des Hedonismus. Sie können als zweite Variante danach streben, ihr Potenzial in einem engagierten, tätigen Leben zu verwirklichen. Und schliesslich gibt es den .Weg der Sinnsuche. Alle drei Lebensstile führen zu Zufriedenheit, am stärksten ist jedoch das engagierte Leben mit Lebenszufriedenheit verbunden – und zwar nahezu weltweit.
Der ganze Beitrag ist kostenpflichtig (2.39 EUR) als PDF-Datei erhältlich im NZZ-Archiv: Was zufrieden macht, von Kathrin Meier-Rust, 24.01.2010