Loi Krathong

Sonntag 22. Dezember 2013
Loi Krathong
Bereits vor 5 Wochen fand das diesjährige Lichterfest – Loi Krathong (zu deutsch übersetzt etwa: schwimmendes kleines Boot) statt. Aufgrund des Aufenthaltes in der Schweiz komme ich aber erst heute dazu, über das Fest zu schreiben.
Für uns ist es das schönste Fest des Jahres hier in Thailand. Wir hatten ja in der 55. Woche von der letztjährigen Ausgabe berichtet. Doch um diesen Fokus-Beitrag komplett zu machen, beschreiben wir nochmals kurz den Ursprung des Festes.
Die Wurzeln sind nicht hundertprozentig geklärt, doch wird von den meisten vermutet, dass das Ritual von den Hindus stammt, die ein ähnliches Fest am Ganges feiern. Nach Thailand kam der Brauch vor rund 800 Jahren. Eine Frau des damaligen Königs entschuldigte sich beim Fluss für all die Verschmutzungen, die der Fluss durch die damalige Hauptstadt Sukhothai erleiden musste, mit einem solchen Lichter-Boot. Denn früher war der Fluss immer die Mitte des Lebens, da er Wasser bot, Transportwege bereitete und Nahrung gab.

Monika mit unseren beiden diesjährigen Krathongs

Bereits am Nachmittag treffen die ersten Gäste ein, wie dieses Bild, von unserem Hotel aufgenommen, zeigt
Das Loi-Krathong-Fest (Link auf Wikipedia) wurde zum jährlichen Ritual, um dem Fluss zu danken und sich bei ihm anhand des Vorbildes der Frau des Königs für die Verschmutzungen zu entschuldigen. Gleichzeitig markiert das Fest das Ende des lunaren Jahres nach dem thailändischen Mondkalender, der bis 1888 der offizielle Kalender hier war. Heute findet es immer in der Vollmond-Nacht des Novembers statt.
An diesem Abend ist es den Thailändern wichtig, ein Krathong (ein kleines Boot mit Kerzen, Räucherstäbchen und Blumen, gefertigt normalerweise aus einem runden Stück eines Bananenbaumes) in einem Fluss zu wässern. Auf dem Krathong platziert man zudem ein Stück seines eigenen Haares, denn mit dem Loslassen des Krathongs lässt man allen Ärger und alle schlechten Ereignisse des vergangenen Jahres los und säubert damit seine Seele. Zudem lädt man ein Baht-Stück auf das Krathong (warum dem so ist, wissen wir nicht).

Verkaufsstand mit klassischen Krathongs

Verkaufsstand mit Krathongs aus Brot

Verkaufsstand mit Krathongs aus Waffeln

Und auch die Jugendlichen nutzen die Gelegenheit sich mit dem Verkauf von Krathongs etwas dazu zu verdienen
Letztes Jahr hatten wir ja unsere Krathongs in der Schule selber gebastelt (siehe 55. Woche), doch dieses Jahr kauften wir diese, wie es heute die meisten Thai’s machen. Eines davon war anstatt aus einem Stück Bananenbaum mit einem Brot gefertigt. Dies fanden wir noch um einiges umweltverträglicher, denn damit erhalten gleich auch die Fische Nahrung.

Unser Brot-Krathong

Unser klassisches Krathong
Doch waren wir arg überrascht, als kurz nach dem Wässern zwei Kinder versuchten, das Baht-Stück vom Krathong wegzuschnappen. Anscheinend hatten Sie nicht gesehen, dass dies unsere Krathongs waren. Wie wir dann im Verlauf des Abends feststellten, hat sich dies schon fast zu einem Sport für die Kinder entwickelt und so wird am Ende des Abends ein schönes Sackgeld zusammen gekommen sein.
Leider fehlte dieses Jahr ein anderer Teil der Tradition. Normalerweise steigen hunderte kleiner „Ballons“ aus Papier mit einer Kerze in der Mitte in die Luft, doch dieses Jahr war dies verboten. Aus welchem Grund wusste niemand genau, aber die meistgehörte Version war, das letztes Jahr ein Haus in der Stadt Krabi in Flammen aufging. Schade, es hat immer sehr schön ausgesehen mit alle diesen Lichter-Ballons – wir hoffen, dass dies nächstes Jahr wieder erlaubt ist.

Der einzigen Ballon den wir dieses Jahr sahen

Erst danach sahen wir diese Tafel und die Erklärung, wieso wir nur diesen einen Ballon sahen
Parallel zum Fest findet ein grosser Markt statt und da viele Familien an diesem Tag zum Fluss nach Krabi kommen, war dieser auch dementsprechend voll mit Menschen. Es konnten da so ziemlich alle Bedarfsartikel für’s tägliche Leben, aber auch Pflanzen und Möbel gekauft werden, ein reiches kulinarisches Angebot lockte den Gaumen und auch viele Stände boten Spiele an, so ähnlich wie an unseren Märkten. Zum Abschluss des Artikels ein paar Bilder von diesem Markt.

Die Beleuchtung des Marktes

Die kreative Beleuchtung mit FL-Röhren genauer betrachtet

Die Menschenmenge beim Eingang zum Markt

Im Angebot waren Kleider…

..Schuhe…

…Porzellan und Jade…

…Pflanzen…

…Matratzen…

…und auch Möbel
Büchsenwerfen ist auch hier beliebt…

…genau so wie Bingo (links) und Luftballon-Schiessen (rechts)

Und auch für den Gaumen gibt es eine reiche Auswahl

