Alter steigert Lebensqualität!

Hier geht es um den wichtigsten Grund, sich auf das älter Werden zu freuen:
Das ist doch wirklich mal eine gute Nachricht: Während sich die halbe Menschheit noch immer vor dem älter Werden fürchtet, sieht die Avantgarde der Bewusstseins-Elite beste Chancen für eine reife Lebensqualität, die jenseits der magsichen Grenze von fünfzig besser wird denn je.
Beim Stöbern im Netz habe ich sie wieder gefunden, die mir aus Jugendzeiten bekannte symbolische Darstellung des Altersverlaufs eines Menschen. Sie können sie sich vorstellen wie eine bogenförmige Brücke, bei der es bis zur Mitte bergauf geht und danach wieder runter. Diese Mitte nun im Lebenslauf eines Menschen lag bei fünfzig Jahren. Was im Klartext bedeutete: Nach fünfzig geht es nur noch bergab.
Diese noch immer heftig in vielen Köpfen verankerte Vorstellung liefert natürlich nur allzu verständlichen Grund, sich vor dem älter Werden zu fürchten. Wer möchte schon, dass es jenseits der fünfzig nur noch bergab geht mit der eigenen Lebensqualität?
Lasst Fakten sprechen
Bekanntlich verfügen wir mit dem Lebensqualitäts-Index über ein Instrument, das die (subjektive) Lebensqualität „messen“ kann – immer gemessen an den eigenen Ansprüchen an Lebensqualität. Damit können wir feststellen, ob Umfrage-Teilnehmer über fünfzig wirklich eine tiefere Lebensqualität empfinden als solche unter fünfzig. Die in der Grafik dargestellten Werte entstammen der Lebensqualitäts-Umfrage vom Frühjahr 2009:

Noch ist unsere Datenbasis zu schmal, um verlässliche Durchschnittswerte ausweisen zu können, doch die simple Zweiteilung in jene mit einem Lebensqualitäts-Index von über 80 (das sind insgesamt 39 Prozent – der durchschnittliche Lebensqualitäts-Index liegt bei 75) und jene mit ein em Wert unter 80 ist eindrücklich genug: Jenseits der Fünfzig finden sich wesentlich mehr Befragte mit einer überdurchschnittlich hohen Lebensqualität als bei der jüngeren Vergleichsgruppe!
Das Vorurteil, beim älter Werden ginge die eigene Lebensqualität un weigerlich den Bach runter, dürfte damit widerlegt sein. Das Gegenteil ist der Fall: Mit zunehmendem Alter steigen offenbar die Chancen auf eine hohe Lebensqualität beträchtlich. Wenn das kein Grund ist, sich auf das älter Werden zu freuen…
(fast) alle Lebensqualitäts-Sphären werden besser
In einer früheren Studie über reife Lebensqualität haben wir nicht nur nach realen Erfahrungen mit der Entwicklung der Lebensqualität in den verschiedenen Altersphasen gefragt, sondern auch nach den damit verbundenen Erwartungen und Projektionen. Das heisst, wir haben die Befragten berichten lassen, wie sich ihre Lebensqualität im bisherigen Lebensverlauf entwickelt hat, und wir haben sie abschätzen lassen, wie sich ihre Lebensqualität wohl entwickeln werde, wenn sie (noch) älter werden. Unterteilt wurde der ganze Lebenslauf dabei in Phasen von jeweils fünfzehn Jahren. Zur Einstufung der Lebensqualität in jeder Phase wurde eine Skala von 1 bis 10 verwendet, die sich leicht in die sonst bei uns übliche Hunderter-Skala übertragen lässt.
Das ergibt dann gesamthaft folgendes Bild:

Auch hier geht es nach Fünfzig keineswegs bergab, im Gegenteil: Die faktische und/oder erwartete Lebensqualität ist im Lebensabschnitt zwischen fünfzig und achtzig am höchsten. Erst danach, so wird erwartet, sinke sie dann deutlich. Was uns nicht daran hindern sollte, die drei Jahrzehnte zwischen fünfzig und achtzig freudig zu erwarten bzw. ebenso freudig zu geniessen…
Unser heutiges Konzept der Lebensqualitäts-Sphären war 2007 noch nicht so verfeinert, doch haben wir schon damals verschiedene Lebensqualitäts-Sphären extra abgefragt – wiederum so wie bei der Frage nach der generellen Entwicklung der Lebensqualität. Konkret geschah dies für folgende Sphären:
– körperliche Gesundheit
– geistig-seelisches Wohlbefinden
– Fähigkeit zu Lebensgestaltung und Lebens-Kunst
– eigene soziale Kompetenzen und Qualität des menschlichen Umfelds
– persönliche Selbstverwirklichung
– Fähigkeit zu Masshalten und Balance
– Fähigkeit zu Lebens-Sinn
Mit Ausnahme der Sphäre „körperliche Gesundheit“, wo der Höhepunkt in der jüngsten L ebensphase liegt und es nachher kontinuierlich bergab geht, zeigt sich bei allen Sphären dasselbe Bild wie bei der generellen Lebensqualität: Überall liegt der Höhepunkt in den Lebensphasen zwischen fünfzig und achtzig. Und oft genug liegen selbst die Werte für die Phase über achtzig noch höher als jene für die Phase unter fünfzig.
Womit der Beweis klar erbracht wäre: Alter steigert Lebensqualität! Und wenn Sie jetzt einwenden, da sei, angesichts der Anlage der Befragung, ja auch viel Projektion und damit vielleicht auch Wunschdenken dabei, dann bedenken Sie bitte, dass Prophezeiungen bekanntlich die Tenzenz haben, sich selbst zu erfüllen. Und etwas besseres könnte uns doch in diesem Fall gar nicht passieren…
Womit könnte der Zusammenhang zwischen (reiferem) Alter und (höherer) Lebenqualität zusammenhängen? Vielleicht mit einem anderen Lebensqualitäts-Profil? Wieder vergleichen wir die beiden Altersgruppen unter und über 50. Dabei zeigen sich doch beträchtliche Unterschiede bei der subjektiven Bedeutung der einzelnen Sphären: Während Lebensfreude für die Jüngeren wichtiger ist als für die Älteren (immer relativ gesehen!), empfinden die Älteren für ihre Lebensqualität die Sphären Offenheit, Echtheit, Sinn, Reifung und Lebenskunst bedeutsamer als die Jüngeren.

Könnte es also sein, dass eine höhere Gewichtung der erwähnten Sphären insgesamt zu einer besseren Lebensqualität beiträgt? Wir bleiben dran…
Jetzt aktuelle Auswertungen nach Geschlecht, Alter und Herkunftsland von LQ-Index, LQ-Sphärenund Fragen rund um LQ.
Siehe auch Reifung als Weg zu sich selbst